Also, erstmal zu der Konstruktion der Schilde. Zu der Konstruktion wäre viel zu sagen. Aber da sind wir ja durch die Hersteller beschränkt. Da brauchst du auch nicht groß drauf achten, denn die Konstruktionen für die Zeit der Sachsenkriege sind alle anachronistisch und widersprechen zeitgenössischen Quellen, egal ob Sachsen, Franken, Wikinger oder Angelsachsen.
Zur sächsischen Schildbemalung ist nichts belastbares bekannt. Eine seriöse wissenschaftliche Rekonstruktion würde die Schilde möglichst schlicht gestalten, was aber eher nicht so war. TT ist zudem auch Bühne und darf mehr. Zeitgenössische Bildwerke zeigen für Franken, Angelsachsen, Wikinger und dann auch die christianisierten Sachsen einige sich überall findende Designs. Es ist wahrscheinlich, dass die auch bei den Sachsen bekannt waren. Unifarben mit Nägel- oder Sternenverzierung. Die berühmten Spiralen (bei Franken häufiger), Schildhälften, Schildviertel. Aber du kannst dich auch darauf berufen, dass das keineswegs zwingend ist und dein Ding machen, schon um die Minis weniger generisch zu halten. Weltenschlange, Wölfe, Raben, Drachen und Hengste als heidnische Symbole einzustreuen ergibt auch eigenen Charakter. Wie der Tassilokelch (heute auf 781 datiert) zeigt, wurde der Germanische Tierstil II nicht aufgegeben, sondern weiterentwickelt. Ob das Einfluss auf sächsische Schilde hatte, ist eine andere Frage. Es wäre eine stimmungsvolle Möglichkeit, für jemanden, der gut genug zeichnen kann.
Bei den Bannern gibt es zumindest etwas Eindeutigkeit: Banner - nein, Feldzeichen - ja. Banner sind begrifflich mit dem Vasallentum verbunden und fehlen daher bei den Sachsen. Aber wie Feldzeichen aussahen, ist wohl nicht bekannt. Von Tierschädeln bis zu einer Art Banner kannst du dich da austoben. Sogar ein Sachsenross auf rotem oder grünem oder anderem Grund kann nicht ausgeschlossen werden. Das Sachsenross sieht vielleicht zu modern aus; das wahrscheinlich schon weiße Pferd gehörte aber zu den bekannten Bildern der sächsischen Sagen des Frühmittelalters. Da musst du wissen, ob du Niedersachsen und Westfalen* eine Freude machst.
Das mit dem Guerilla-Krieg ist nicht ganz so, wie wir es uns nach dem Stichwort vorstellen. Aber, wenn das interessiert, schaue ich mal, ob ich einen Thread aufmache. Die Kriegführung war auf beiden Seiten koordiniert und auf beiden Seiten wurden Truppen abwechselnd zentriert und frei losgeschickt. Auch war Karl der Große ein Feldherr, der die Schlacht vermied. Die Mehrheit der Schlachten unter seiner Herrschaft wurden von Grafen oder Prinzen geschlagen. Zusätzlich gab es Belagerungen und Erstürmungen. Die Sachsen versuchten sogar sich in Besitz von Belagerungsgerät zu setzen, was ein Szenario für Saga abgeben kann. Es kommt auch darauf an, welche Phase des Kriegs betrachtet wird. Aber es gibt genug Gelegenheit für Feldzeichen.
Natürlich war die Mehrheit der Aktionen beider Seiten in Skirmish-Größe. Karl nahm gern Quartier und schickte dann Truppen in alle Richtungen aus. Aber es gab eben alles, was sich der TTer wünschen kann. Feldschlachten, Schlachten gestützt auf Befestigungen, Erstürmung von Festungen, Scharmützel und Überfälle.
Literatur suche ich noch heraus.
*Ja, Niedersachsen- und Westfalenhottehüh unterscheiden sich, aber der Unterschied ist moderner.