Sehr interessantes Thema..über den \"Nebel des Krieges\" habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Für mein zukünftiges 10mm 1914 Projekt habe ich mir folgende Lösung erdacht: Schiffe-Versenken ala Wargaming :sm_pirate_ugly:
Das Ganze soll ungefähr so gehen:
-Verteidiger legt anstatt Truppen Blinds aus (etwa 40x40 groß..vorne Nationalflagge, hinten mit Bleisift Truppentyp vermerkt).. Die Miniaturen werden also erst auf das Spielfeld gesetzt, wenn sich die Angreifer auf eine gewisse Distanz genähert haben. Ich würde sogar soweit gehen,dass man die Blinds nicht automatisch beim Eröffnen des Feuers aufdecken muss..der Angreifer kann ja anhand der Verluste abschätzen, ob das nun die Garde ,Landwehr oder ein Mg ist. Dazu braucht man dann natürlich entsprechende Werte für Sicht und Schussreichweiten und diese müssen für Angreifer und Verteidiger nicht gleich sein..so kann der Angreifer beschossen werden, bevor er überhaupt weis, wo sich das Mg befindet ec. Kling alles sehr fies, aber so war das eben damals... nicht umsonst sprach man vom \"Leeren Schlachtfeld\". Genau dieses Gefühl soll simuliert werden.
-Nicht alle Blinds müssen gelegt werden; je nach Deckungstyp reicht auch ein Einzelner- der Rest wird auf einem Papier vermerkt. (Dazu benötigt man dann natürlich ein Armeeraster, in das man vor dem Spiel eintragen kann, wo sich welche Einheit befindet). In einem Wald oder einem Dorf können sich dann z.B 3 Einheiten befinden, bei einem gelegten Blind, hinter Hecken und Mauern 2 usw. Manche Geländearten,etwa offene Felder, haben einen Deckungswert von 0; hier kann kein Blind gesetzt werden, ausser der Verteidiger investiert vor dem Spiel Punkte in entsprechende Anlagen, etwa primitive Schützengräben.
Der Angreifer weis also nur, wo sich ungefähr die Feinde befinden, aber nicht wieviele und in welcher Stärke ihn dort erwarten.
Beispiel:
Ein Dorf hat einen Deckungswert von 4; Der Verteidiger vermerkt vor dem Spiel folgendes:
Jäger Kompanie A : Dorf, hiner Friedhofmauer
Landwehr Kompanie B: Dorf, linkes Gebäude neben Straße
Landwehr Kompanie C: Dorf rechtes Gebäude neben Straße
Mg Abteilung : links neben Kirche vor der Mauer
Dazu muss dann 1 Blind gelegt werden. Will er 5 Einheiten in das Dorf platzieren, so muss ein zweiter Blind gesetzt werden - der Angreifer kann also sicher sein, dass sich an dieser Stelle eine Truppenkonzentration befindet; natürlich könnte es auch ein Bluff sein und das Dorf ist lediglich mit Landwehr und Milizen vollgestopft worden, während Jäger und Maschienengewehre andernorts auf den erwarteten Flankenmarsch lauern. Usw... ich denke, die Grundidee ist nun klar.
Das klingt jetzt nicht ohne Grund etwas nach Schiffe-Versenken. Das ganze kann nämlich natürlich auch nach hinten losgehen, wenn der Angreifer die Taktik durchschaut und auf gut Glück auf das Waldstück neben dem Dorf seine gesammte Artillerie einschießen lässt; d.h sollte im Armeeraster auch eine Spalte für evtl. Anfallende Verluste durch vorbereitendes Artilleriefeuer einzutragen. Hierbei ist natürlich die Fairness der Spieler gefragt oder ein Spielleiter. Oder der Verteidiger muss alternativ getroffene Truppenteile aufdecken und auf dem Spielfeld platzieren...wie bei Schiffe-Versenken eben.
Natürlich ist es um einiges spannender, wenn sich der Angreifer vor dem Sturm nicht im Klaren ist, ob das Trommelfeuer die Verteidiger total dezimiert hat oder nur ein paar Bäume umgepflügt hat. Vielleicht wurden ja an einer Flanke nur lächerlich geringe Truppenstärken platziert..und das, was davon nach dem Artilleriefeuer noch übrig ist, kauert in den zerschossenen Gräben und wartet auf den Sturm der über sie hinwegfegen wird – wenn er denn kommt. Vielleicht rennen die Angreiffer ja auch in das Feuer der vollkommen intakten Gardetruppen?
Leider lassen sich Pendraken wiedermal Zeit mit dem Liefern, sonst hätte ich das auch schon mal auf dem Spielfeld ausprobieren können..mal schaun, wie sichs dann tatsächlich spielt.