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Autor Thema: napoleon kampagne, wie macht man sowas?!  (Gelesen 3634 mal)

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sharku

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« am: 31. März 2012 - 15:08:08 »

hi,

wir haben gestern bei unserer monatlichen naporunde über kampagnen gesprochen.... hat da jemand erfahrungen mit?! (muss nicht napo sein, aber ein großkampfsystem wäre schon gut als beispiel)

wie baut man eine kampagne auf?! auf was sollte man achten?! wie benutzt man die karte etc..... fragen über fragen...

wenn jemand damit erfahrungen hat wäre es spitze wenn er uns seinen erfahrungsschatz mitteilen könnte^^

danke!
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Leondegrande

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #1 am: 31. März 2012 - 16:07:12 »

Ich denk mal eine napoleonische Kampagne ist anders als eine antike oder im Mittelalter, davon haben wir ja schon einige für WAB gemacht. Ich hab für unsere Spielrunde mal überlegt 2013 eine napoleonische Kampagne zu machen, weil wir gerade irre viele Armeen/Minis dazubekommen. Das Jahr bietet sich an für eine rund um die Völkerschlacht von Leipzig. Es wäre dann aber von der Handhabung eher so, dass man die Spieler in zwei Lager aufteilt (Sachsen und Württemberger können noch wechseln :) ) und auf jeden Fall einen Spielleiter hat. Jeder Spieler bekommt dann Orders für sein Kontingent, ist also nur ein kleiner Teil im großen Puzzle. Wo die anderen, vor allem die Feinde sind auf der Karte weiß er nicht. Die Spieler müssen dann ihre Aufträge ausführen oder bestimmte Positionen einnehmen, etc. Der Spielleiter ist dabei wichtig, da man dadurch \"Nebel des Krieges\" hat und auch andere Dinge zufällig oder gezielt mit einfließen lassen kann, es kommen also quasi auch Rollenspielelemente dadurch rein. Als Karte kann man eine Umgebungskarte von Leipzig in größerem Maßstab nehmen, so eine in schwarzweiss mit Höhenlinien und Dörfern. Die Aufträge können von Überfällen auf Skirmishniveau bis hin zu Großschlachten mehrerer Kontingente auf einmal gehen, wenn es die Situation ergibt. Historische Details und Ereignisse kann man sicher hier und da einfließen lassen, obwohl die Spieler einiges an Entscheidungsfreiheit bekommen wie und wo sie ihre Truppen einsetzen/stationieren.

Und zum Abschluß dann zusammen zur 200 Jahr Feier nach Leipzig als Ausklang :)

Ungefähr so hab ich mir das gedacht.

Gruss
Olaf
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1333203160 »
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Leondegrande

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #2 am: 31. März 2012 - 16:32:55 »

Hab mal kurz gesucht und was geniales gefunden, eine 40mb!! große Hexfeldkarte:
http://hist-sdc.com/spotlights/nb_leipzig.php

Klck mal auf \"Planning Maps\", da dann die zweite Reihe, Halle-Leipzig, die Karte ist unglaublich detailiert und für das was ich mit vorstelle ideal :)

Geile Karten, oder?!

Mit einem Rechtsklick auf die Karten und \"Ziel speichern unter\" kann man sie runterladen (nicht mit \"Bild speichern unter\").
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Thomas Kluchert

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #3 am: 31. März 2012 - 16:51:08 »

Zitat
wie baut man eine kampagne auf?! auf was sollte man achten?! wie benutzt man die karte etc..... fragen über fragen...
Ich behaupte einfach mal: darauf kann man keine pauschale Antwort geben! Kampagnensysteme und -möglichkeiten gibt es ja quasi unbegrenzt. Will man eine Kartenkampagne, eine erzählerische Kampagne, gibt es einen Spielleiter oder nicht... und und und. Zuerst sollte man sich klar machen, was man überhaupt will - und welche Größe. Will man ganz Europa nehmen und erobert mit einer Schlacht ein Land oder geht es um einen historischen Feldzug? Praktisch ist natürlich, wenn man sich auch schon auf bestehende Regelsysteme stützt. Da würden sich Brettspiele anbieten. Naja, die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Findet erstmal raus, was ihr wollt und schaut dann weiter.
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Poliorketes

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #4 am: 31. März 2012 - 17:14:58 »

Zunächst solltet ihr überlegen, wie groß und wie lang das Ding werden soll. Eine einfache Kampagne mit 2 Spielern braucht keine Karte, sondern nur ein paar schnell ausgedachte Szenarien. Je nach Ergebnis der Szenarien bekommt die ein oder andere Seite Boni und / oder wird das folgende Szenario ausgewählt. Beispiel: In Spiel 1 müssen beide Seiten mit leichten Truppen (Husaren, leichter Infanterie, vielleicht 1 berittene Batterie) aufklären und wichtige Geländepunkte (Dorf, Brücke...) besetzen. Der Sieger muß in Szenario 2 das gewonnene Geländestück gegen eine gegnerische Übermacht halten, bis nach X Runden Verstärkung kommt. In dem Stil geht es dann weiter. Zuletzt die große Schlacht, bei der für jeden vorhergehenden Sieg ein Bonus zum Tragen kommt.

Das ganze läßt sich auch in größerem Maßstab machen, gerade der Herbstfeldzug 1813 bietet ideale Voraussetzungen: Die Ergebnisse der nachgespielten Schlachten von Großbeeren, Katzbach und Dresden bestimmen die folgenden Aktionen.

Eine kartenbasierte, lange Kampagne ist i.d.R. sehr aufwendig. Wenn Du die richtigen Leute hast, die länger an der Stange bleiben, ist sie aber den Aufwand wert. Vorteile auf der Karte strategisch wichtige Ziele, deren Besitzer Vorteile bekommt. Z.B. kann Dresden als Depot 1 Armee umsonst versorgen, Städte mit Brücken ermöglichen den problemlosen Wechsel auf das andere Flußufer, der Besitzer von Leipzig kontrolliert die sächsischen Truppen, ohne Breslau kein russischer Nachschub, der Verlust von Prag würde Österreich zum Frieden bewegen, der von Berlin die Schweden, die Einnahme Hamburg englischen Nachschub ermöglichen usw.
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Hindu

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #5 am: 31. März 2012 - 22:09:28 »

Sehr schönes Thema!

Ergänzend zu meinen Vorrednern mal noch ein paar Anmerkungen. Ich finde man kann Kampagnen nach 2 Ansetzen oednen:

1. der taktische Ansatz - Quasi von der Schlacht (tabletop) ausgehend. Hier kann man mehrere Szenarien aneinanderreien, deren Ausgang wieder ein neues Bedingt (bspw. Blau gewinnt Szenario A -> nächste Schlacht ist Szenario B; gewinnt Rot A-> dann Szeanrio C usw.) Empfehlenswert sind dazu Charles Grants Tabletop Teasers http://steve-the-wargamer-teasers.blogspot.de/ Vorteil: sehr Spiellastig, Schlacht reiht sich an Schlacht, kein großer Aufwand, kein Spielleiter nötig. Bietet ein ganz anderes Spielerlebniss, weil der kampf bis zum letzten Mann, sehr riskante Spielzüge noch in der letzten Runde usw. auswirkungen auf das nächste Szenario haben. Eine Sache, die wie ich finde grade für Feldzüge im 18./19.Jhd deutlich realistischer ist. Hier noch mal eine Seite die einige Beispiele haben: http://saxe-bearstein.blogspot.de/ (Einträge ab 11.Februar9 Nachteil: man muss diese Sache gut vorbereiten, damit die Szenarien logisch miteinander verknüpft sind bzw. auf einander aufbauen. Weiterhin ist so natürlich keine strategische Komponente möglich und das scheit es ja zu sein, was ihr sucht. kommen wir also zum

2. strategischen Ansatz - Quasi von oben, operative Spielzüge, die nur bedingt zu Schlachten führen

hier ist ein Spielleiter unbedingt von nöten, damit der Nebel des Krieges -eine immens wichtige und reizvolle Komponente- zum tragen kommen kann. Für den Spielleiter ist es meisten eine Menge Arbeit. Leider ist bei den meisten Kampagnen dieser Art, die ich im Netz mitverfolgt habe, relativ schnell die Luft raus. Fängt meistens damit an, das die ersten keine Zeit haben, die Schlachten auszuspielen und endet meistens damit, das ein oder 2 große Nationen/wichtige Spieler aussteigen. Gegen solche Sachen muss man dann Vorbereitungen treffen, Schlachten werden vom Spielleiter nach gewissen Faktoren entschieden (er kennt ja die Gesamtlage) oder auch einfach ausgewürfelt, für das Austeigen von Spielern muss man gewisse Regelungen (neutralität des Landes, Bündnisse mit anderen Spielern, der das Land dann übernimmt und weiterspielt usw.) treffen - alles nicht ganz einfach (es sei den man ist in einer guten Spielergruppe und alle ziehen mit).

Mit http://didier-rouy.webs.com/levoldelaigleii.htm kann man mehrere Kampagnen nachspielen, die Schlachten dann Tabletopmässig entscheiden. Ein weiteres gutes Hilfsprogramm ist das kostenlose Berthier Campaign-Manager-Programm http://delyall.tripod.com/berthier/berthier.html hier kann man Einheiten, deren Marschgeschwindigkeit usw. relativ frei definieren und dadurch kleinere Kampagnen durchspielen (mit Kriegsnebel etc.) Leider ist auch hier die Vorbereitung inklusive der ganzen Einstellungen sehr zeitaufwändig.

Auf jeden Fall finde ich bringen Kampagnen grade für das 18./19.Jhd sehr viel Würze ins Spiel, da ja gerade hier die Märsche und Manöver oft mehr entschieden haben als die Schlachten.
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Leondegrande

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #6 am: 01. April 2012 - 01:19:11 »

Hindu, es gibt auch noch den \"erzählerischen Ansatz\" :)

Man schreibt eine Geschichte fort und entwickelt dann je nach Ausgang und Verlauf der Schlachten die Geschichte weiter.
Beispiel: Inspiriert vom Gilgamesh-Epos haben wir eine erzählerische Sumerische Stadtstaaten Kampagne entwickelt, die ist auch noch nicht zuende, die Charaktere sind einem aber irgendwie ans Herz gewachsen und wir sind gespannt wie es weitergeht. (runterrollen bis zur ersten Tafel: http://www.wab-forum.de/viewtopic.php?f=12&t=717)

Zurück zur napoleonischen Kampagne: Ich glaube die Frage die ziemlich wichtig ist muss man möglichst vorab klären, nämlich will man mit einem Spielleiter spielen oder nicht. Und dann, wie oft spielen die Mitspieler und spielen alle gleich oft.

Noch ein Beispiel: Wir spielen gerade eine Rom Kampagne mit Spielleiter und 10 Spielern. Durch den Spielleiter und den Nebel des Krieges sind auch ungleichmäßige Spielrhythmen möglich, denn die Karte ist sehr gross:
Karte: 1.1b


Hat man also Vielspieler und Wenigspieler kann man das durch einen Spielleiter relativieren. Spielt man zudem mit Aufträgen statt mit Spielrunden kann man die einfach \"abarbeiten\", muss also keine festen Zugintervalle einhalten. Wenn man Bock hat spielt man, wer ist zweitrangig. Was ich sagen will, in jeder Kampagne gibt es einen starken pragmatischen Faktor.
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Hindu

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #7 am: 01. April 2012 - 20:05:34 »

Ja O.K. das gibt es auch noch. Macht aber für den Spielleiter/Erzähler auch ne Menge Arbeit und, wenn wir von historischen Kampagnen sprechen, muss derjenige auch in der bespielten Epoche sattelfest sein was militärhistorisch/geschichtliches betrifft - nichts tötet den Flair eine Kapagne mehr, als wenn der Spielleiter nach Meinung der Spieler ahistorische Entscheidungen trifft.
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Decebalus

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #8 am: 02. April 2012 - 12:13:32 »

Nur zur Erinnerung, wir haben ja mal eine Karten-Kampagne mit Spielmeister gespielt.

Norddeutschland Kampagne

Ansonsten scheint es mir drei Typen von Kampagnen zu geben:
1. Politische Kampagnen: viele Spieler, jeder spielt eine Nation, Wirtschaft, Finanzen etc. Schlachten werden als Tabletop ausgespielt. Empfehlenswert ist wahrscheinlich ein Brettspiel als Grundlage (Empire in Arms?). Nachteile: Spielzeitraum: ewig, Spieler springen ab.
2. Feldzugkampagne: wie das Beispiel, ein Feldzug wird auf Real- oder HEx-Karte ausgespielt, Schlachten als Tabletop. Spielleiter nötig, um FoW-Effekt zu bekommen. 2 und mehr Spieler. Züge auf der Karte können auch per mail gespielt werden. Nachteil: es gibt nur zwei Seiten, eigentlich reichen also für die Feldzugszüge zwei Spieler.
3. Turnier-Kampagne: hier geht es einfach nur darum, Spiele zu erzeugen. Beispiele sind die von GW-Systemen bekannten Leiter-Kampagnen oder vorher bvestimmte Reihen von Schlachten, die aufeinander einwirken. Nachteil: ne richtieg Kampagne hat Kartenarbeit!
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Hindu

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napoleon kampagne, wie macht man sowas?!
« Antwort #9 am: 07. April 2012 - 14:53:00 »

Auf der SHAKO Yahoo Seite gibt es ein kostenloses napol. Kampagnensystem http://games.groups.yahoo.com/group/shako/files/4.%20Marching%20To%20Glory%20Campaign%20Rules/ von einem der SHAKO II Macher.
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