pauschal zu sagen daß AWI Figuren nicht in die napoleonische Zeit passen, ist nicht ganz akkurat.
Das mag für Länder stimmen welche den Revolutionsgedanken aufgriffen, aber für alle monarchistischen Fraktionen gilt daß sie an der antiquierten Mode festgehalten haben. Das sieht man auch insbesondere am Rückschritt für die Zeit der Restauration und der Reaktion nach 1815. Russische, englische, österreichische Zivilisten zB kann man also getrost mit AWI Zivilisten darstellen.
Das glaube ich alles überhaupt nicht.
1. Ein reicher Zivilist kauft keine Kleidung, weil er einen König hat, sondern weil es modisch ist. Was ist (auch schon 1810) die Modehauptstadt Europas? Paris!
2. AWI Figuren zeichnen sich durch zwei Besonderheiten aus: 1. Dreispitze, 2. Kniebundhosen. Beides gibt es m.E. überhaupt nicht mehr ab 1790.
Schauen wir uns doch einfach mal ein Bild an:
Was fällt auf: Zweispitze und Zylinder, lange Hosen und Hosen mit hohen Stiefeln. Die Frauen in Empire-Mode = hoch geschnürte Kleider (etwas wie Umstandsmode).
Wo gibt es denn diese Figuren?
So jetzt nochmal das einfache Volk:
Das ist natürlich Tirol. Von daher: Kniebundhosen in der Form von Lederhosen. Teilweise mit den klassischen Lederhosen-Hosenträgern. Selbstverständlich keine Schnallenschuhe. Breite Hüte und sogar ein Zylinder. Andere Regionen haben sicher andere Trachten, aber bestimmt keine Dreispitze.
Klar, im AWI Pack der Perrys gibt es den Arbeiter mit dem Getreidesack. Der hat einen breiten Hut und Kniehose, ist aber eher zeitlos. Und die Frauen gehen teilweise auch für Landbevölkerung.
Und die spanischen Zivilisten der Perrys sind so erkennbar spanisch (Schnürschuhe, Trachtenmütze der Frau etc.), dass man die eben nur für Spanien nehmen kann.