Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 18. Juni 2025 - 12:24:55
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Pferde?  (Gelesen 5525 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Christof

  • Gast
Pferde?
« am: 04. September 2008 - 14:16:43 »

Es hatte im \"alten\" sweetwater mal jemand etwas zum Bemalen von Pferden gepostet. Kann da jemand noch mal in Grundzügen drauf eingehen?

Ich erinnere mich daran das Schimmel und Rappen den Generälen/Offizieren vorbehalten bleiben sollten und das Schacken eher ungewöhnlich sind fürs europäische Militär.

Was mich allerdings interessiert sind Beispiele für Blessen an den Pferden, so auf der Stirn oder an den Unterschenkeln und wie ihr die so malt. Irgendwie traue ich mich noch nicht so recht den Vierbeinern rosa Nasen zu verpassen, wie macht man da die passende Farbmischung und trifft die Übergänge von Fell zu Nase richtig?

Gruss Christof
Gespeichert

Mehrunes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.007
    • 0
Pferde?
« Antwort #1 am: 04. September 2008 - 14:21:39 »

Ich vermisse diesen Beitrag auch sehr schmerzlich. Er ist wohl bei den verschollenen Daten dabei, die irgendwann wiederhergestellt werden sollten. Ich warte immer noch auf den Tag an dem dies passiert (und sei es ungeordnet und in einem externen phpBB). :(

Ich weiß nur noch dass der User kroko oder so hier, aber den Nick habe ich seitdem auch nie mehr gesehen.

Klabautermann

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 247
    • 0
Pferde?
« Antwort #2 am: 04. September 2008 - 14:31:44 »

Euch beiden (und auch allen anderen) kann geholfen werden, da der gute Rolf (welcher ja den Beitrag seinerzeit geschrieben hatte) diesen auch auf Tiny-Soldiers.com postete.

Finden könnt Ihr den HIER[/color]
Gespeichert

Christof

  • Gast
Pferde?
« Antwort #3 am: 04. September 2008 - 14:53:18 »

Danke, das hilft schon mal ein ganzes Stück weiter!

Aber vielleicht kann noch mal jemand etwas mehr zur Maltechnik an den benannten Problemstellen schreiben? Ansonsten probiere ich einfach mal ein wenig und ihr müsst euch dann die Bilder ansehen :monster:
Gespeichert

vodnik

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.988
    • 0
Pferde?
« Antwort #4 am: 05. September 2008 - 00:49:37 »

...poste auf jeden Fall mal deine Bilder Christof. Also zur Maltechnik sag ich hier nichts, aber hier meine Pferdebemaltips: http://homepage.bluewin.ch/pickelhaube/69er/phtips.html#uma...
Gespeichert
...DBX-Regeln zum \'Runterladen: DBA2:2 + so... noch mehr: R19 fur\'s 19. Jahrhundert + andere Regeln...

Mehrunes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.007
    • 0
Pferde?
« Antwort #5 am: 05. September 2008 - 12:02:12 »

Der Beitrag war auch hilfreich, ist jedoch nicht der den ich meinte. Der besagte war noch etwas älter. Darin waren z.B. solche Verhältnis-Tabellen enthalten, Infos welche Farben wo und wann eher selten vorkamen und eine Beschreibung aller vorkommenden Zeichnungen (Blessen, Socken, Strümpfe und was es da alles gibt).

Horatius

  • Totengräber
  • *
  • Beiträge: 28
    • 0
Pferde?
« Antwort #6 am: 05. September 2008 - 14:09:34 »

Ich hab mir damals (hört sich nach uralt an :thumbsup: ) mal einen Teil eines Beitrages mit Word gespeichert. Ich habe aber keine Ahnung mehr, vom wem der Beitrag war und wem der Dank gehören müsste. Ich denke es ist o.k. wenn ich das hier einfüge, wenn nicht möge ein Moderator es bitte löschen. Ich hoffe das hilft weiter:

[font=\'Verdana]\"Hier soll es wirklich nur um die möglichst natürliche Farbgebung für Pferde gehen. Weil ich mich immer viel mit ihnen beschäftigt habe, fällt es mir wahrscheinlich besonders auf, wenn etwas unharmonisch wirkt. Die eigentliche Technik beherrschen Andere (in Theorie und Praxis) besser: [/font][font=\'Verdana]

Braune: Die ursprüngliche (Wild-)Pferdefarben sind verschiedene Abstufungen von Braun (auch Ocker oder Grau) im Kurzhaar (das eigentliche Fell), mit schwarzem Langhaar (Mähne und Schweif) und schwarzen Stiefeln, das heisst kurzen, schwarzen Haaren vom Huf bis ungefähr zur Hälfte des Beines, dort sanfter Übergang zur Grundfarbe.
Hiermit liegt man eigentlich immer richtig bei Ur- und Steppenvölkern, wobei der Grundton generell um so heller wird, je weiter südlich die Pferderasse angesiedelt ist.

Der Rappe, ganz schwarz, ist eine natürlich auftretende Farbvariante hierzu. Rappen sind aber eher selten und sollten folgerichtig auch besonderen Persönlichkeiten, evtl. auch einzelnen Einheiten, vorbehalten bleiben.
Durch gezielte Zucht hat man zwar Rassen geschaffen, die nur Rappen bringen (z.B. Friesen), aber „Massenware“ waren sie nie.

Durch Zucht sehr häufig geworden über die Zeit ist der Fuchs, das heisst ein Pferd mit rotbraunem oder auch dunkelbraunem Kurzhaar und gleichfarbigem, evtl. auch heller- oder dunkelbraunem Langhaar. Füchse haben niemals schwarzes Langhaar, denn dann wären sie Braune (s.o.) und dann hätten sie auch eine schwarze Stiefelung. Füchse haben aber häufiger weisse Abzeichen (s.u.) an Kopf und Beinen.
Nun zum Alptraum vieler Maler, den Schimmeln:
Für Schimmel gilt prinzipiell ähnliches wie für Rappen, was Entstehung und Häufigkeit angeht, wenn sie auch in einer südländischen - speziell arabisch berittenen - Armee durchaus die Mehrheit der Pferde stellen können, ohne dass es komisch aussähe. In normalen Tabletop-Armeen sollten sie Generälen (wie Napoleons berühmter, arabischstämmiger Hengst „Marengo“) oder besonderen Einheiten vorbehalten bleiben (am bekanntesten vielleicht die „Scots Greys“); gerne wurden auch die Trompeter der Kavallerie auf Schimmel gesetzt.
Das komplizierte an Schimmel ist, daß sie nicht weiß geboren werden, sondern mehr oder weniger schnell ergrauen.
So gibt es Braunschimmel, Grauschimmel, Rappschimmel, Rot(Fuchs)schimmel als Varianten der oben beschriebenen Farbschläge, bei denen die Grundfarbe in der Jugend noch überwiegt. Die Grundfarbe wird dann aber nach und nach, vor allem in Form des bekannten Apfelmusters - also ineinanderübergehender weisser Flecken auf der Grundfarbe - durch weiße Haare ersetzt. Die Haut darunter ist dunkelgrau, so dass sie insbesondere an verschwitzten Stellen durchschimmert.
Für die Malpraxis heisst das: Einen Schimmel mit einem warmen Grauton grundieren und dann nach weiß hin hochziehen, hierbei ruhig unregelmäßige Fleckmuster nehmen, tupfen geht wunderbar.
Das Langhaar behält die Farbe länger, kann also durchaus dunkel-/hellgrau oder hellbraun/ocker sein, reinweiß geht natürlich auch.

Die Übergangsfarben wie Rotschimmel und andere Spielarten sollte man sich für Ausstellungstücke aufsparen.
[/font]


[font=\'Verdana]Generell:
Um die Körperöffnungen (Nüstern, Maul, Augen, After) gibt es unbehaarte Haut, die also auch dunkelgrau bemalt werden sollte.
Die Hufe haben einen dunkelgrau-bräunlichen Farbton.
AUSSER.....um die Abzeichen.
Die sogenannten Abzeichen sind weiße Stellen im Kurzhaar, von unterschiedlicher Form und Größe. Sie finden sich
a) auf der Stirn, von einem einzelnen Punkt (Stern) bis hin zu einer über die Augen und Nüstern hinausreichenden Blesse.
b) an einem oder mehreren Beinen, als Punkt am Hufrand bis zur halben Beinhöhe.
Unter diesen Abzeichen ist die Haut ebenfalls albinotisch weiß-roda, so dass auch ein Schimmel noch zusätzlich weisse Abzeichen haben kann. Wenn sich eine Blesse bis zum Maul erstreckt sind auch die Lippen rosa-weiß.
Dort wo die Haut am Hufrand weiß ist, wächst auch der Huf hornfarben (creme-ocker) nach unten.
Unter grundfarbener Haut ist der Huf dunkelgrau-bräunlich, was unter Umständen ein längsgestreiftes Bild des Hufes verursachen kann!
Für die Abzeichen gilt: weniger ist mehr, insbesondere bei ursprünglicheren Pferderassen; aber warum sollte eine exzentrische Persönlichkeit, nicht auch ein auffällig gezeichnetes Pferd reiten

Pferde mit großen, weissen Flecken in der Grundfarbe heissen Schecken, sie waren aber oft verpönt („Nur Gecken reiten Schecken“) und sollten deshalb Ausnahmefällen wie Indianern, Gypsies usw. vorbehalten bleiben.
Zu den Augen: Das Weiss im Auge eines Pferdes ist im Normalfall nicht zu sehen, sondern taucht nur auf, wenn das Pferd entweder den Kopf extrem verdreht oder in Panik/Raserei die Augen selber verdreht. Ein weisses Auge mit dunkler Pupille sieht also fast immer unnatürlich aus, umgekehrt macht ein kleines weisses Glanzlicht auf dem gesamt dunklen Auge einen guten Effekt.

Generell sollte man vorsichtig sein bei der Verteilung von Licht und Schatten im Pferdefell. Viele Maler fühlen sich von den großen Flächen dazu verleitet die Muskelstruktur übermässig stark zu betonen. Im Endeffekt wirkt das so, als ob das Pferd extrem nass geschwitzt sei (wobei Pferde im Gegensatz zu den meisten anderen Tieren wirklich über die Haut schwitzen), rotbraune Pferde wirken in dieser Bemalung oft so, als habe sie der Schlachter bereits gehäutet. In der Natur haben die tieferliegenden Partien häufig sogar eine hellere Fellfarbe als die prominenten Muskelberge.
Das Fell von Pferden und insbesondere Ponys in nördlichen Regionen ist in kälteren Regionen relativ lang und struppig, hier darf man sich nicht vom Bild der gepflegten Sportpferde aus dem TV täuschen lassen.


Diese Ausführungen sollen niemanden abschrecken, aber wenn man Stunden zur Recherche der korrekten Uniformierung einer historischen Zinnfigur aufwendet, sollte das Gesamtwerk nicht am unnatürlich bemalten Pferd scheitern.\"
[/font]
Gespeichert

Christof

  • Gast
Pferde?
« Antwort #7 am: 05. September 2008 - 14:19:21 »

Danke vodnik, die kommentierten Bilder waren hilfreich. Bilder meiner Pferde gibts frühestens am Sonntag abend.
Gespeichert

Mehrunes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.007
    • 0
Pferde?
« Antwort #8 am: 05. September 2008 - 14:48:39 »

Das ist ja der von Klabautermann verlinkte Eintrag. Den älteren mit dem Fellgenerator hat nicht noch zufällug jemand?