Hallo,
erstmal danke für eure Reaktionen. Das bestärkt mich eigentlich doch eher in meiner Entscheidung gegen die Haubitzen. Haubitzen hatten praktisch alle Armeen, in der Regel als Zusatzgeschützen zu den Kanonen der Batterien. Vereinzelt gab es reine Haubitzbatterien. Meist wurden Haubitzbatterien aber bei Bedarf ad hoc aus den Haubitzsektionen der normalen Batterien gebildet. Höchstens für diese reinen Haubitzbatterien erscheinen mir Sonderregeln sinnvoll. Entsprechende Tabellen habe ich natürlich erarbeitet.
Generell ist ein Einsatz von Haubitzen als wirkliche Steilfeuergeschütze abzulehnen, der Beschuss erfolgte in einem im Vergleich zum Mörser recht flachen Bogenwurf. Häufig wurden die Haubitzen nicht viel anders eingesetzt als Kanonen, d.h. die Granaten wirkten vor allem durch ihre kinetische Energie, die Explosionswirkung war dann ein recht unsicherer Bonus mit geringer Splitterwirkung und Reichweite. Nur bei speziellen Zielen wie Häusern usw. konnten Haubitzen ihr volles Potential entfalten, weil sie sich sehr gut zum Inbrandschießen eigneten. Modernes Schießen mit Beobachter war nicht die übliche Methode, denn normalerweise sah man den Gegner zumindest teilweise sehr wohl von der Batterie aus. Man kann jetzt zwar einwenden, dass eine Haubitze vom Geschoss her mehr Wirkung haben konnte als z.B. eine 6-pdr-Kugel, allerdings schossen die Haubitzen weniger zielgenau und langsamer als die Kanonen, denen sie zugeteilt waren. Insofern könnte man das auf Batterieebene durchaus vereinheitlichen. Gemischte Batterien brachten immer Probleme mit der Feuerleitung mit sich.
Schwere Haubitzen hatten einige Armeen. Bei den Preußen waren das die 10-pdr. Die zugeteilten Haubitzen sollten ballistisch möglichst gut zu den Kanonen ihrer Batterie passen.
Die Russen sind speziell, denn deren Einhörner passen nicht wirklich gut auf die Beschreibung als Haubitze. Diese Dinger sind besser als Granatkanonen mit Kammer zu definieren, praktisch die Vorläufer der Napoleon-Haubitzkanonen des ACW (die aber keine Kammern hatten). Kalibermäßig sind die leichten Einhörner ähnlich den 12-pdr-Kanonen, die schweren Einhörner haben etwa das Kaliber von 24-pdr Kanonen, ensprechen also kalibermäßig den leichten Haubitzen anderer Armeen, die aber kürzere Rohre hatten.
Vorteile der Einhörner waren:
-gute Treffgenauigkeit durch lange Rohre
-relativ geringes Gewicht durch weniger Metall im Vergleich zu gleichkalibrigen Kanonen
Die Wirkungsweise war ähnlich den Kanonen, nur mit ggf. etwas größerem Abschusswinkel, jedoch nicht vergleichbar mit kurzen Haubitzen.
Ihre Munition war patroniert, d.h. Granate und Treibladung zusammengesetzt, auch das anders als bei den Haubitzen. Man konnte damit deshalb auch schneller feuern als mit Haubitzen.
Russische Fußbatterien hatten 1/3 Einhörner, berittene sogar 50%.
Man kann sich fragen, ob diese ganzen spezifischen Unterschiede im Spiel überhaupt sinnvoll darstellbar sind.
Viele Grüße
Davout