Überblick napoleonische Skirmish-Systeme(mit einigen Änderungen auch für andere Konflikte nutzbar,wie den French and Indian War, den American War of Independence, den Siebenjährigen Krieg etc.)Geeignet für 15mm, 28mm, 40mm und 54mm, mit jeweiliger Anpassunge der Spielfeldgröße etc.
Die Ära der napoleonischen Kriege wird immer beliebter, doch fällt der Einstieg oft nicht leicht. Zwar sind durch die neuen Plastik-Boxen von Warlord, Perry, Victrix und HÄT die Einstiegskosten drastisch gesunken. Aber es bleiben leider noch genug andere Probleme. Riesige Armeen müssen für die meisten Systeme angemalt werden. Dazu kommen aufwendige Uniform-Recherchen. Einen einfacheren Start bieten da die Skirmishsysteme. Man kann einfach mal den Pinsel zur Probe schwingen und mit ein paar wenigen Miniaturen starten. Das erste Spiel braucht dann auch nicht Monate zu warten.
Vielleicht gefallen die Systeme auch so gut, dass man gleich beim Skirmish bleibt. Ansonsten versucht man die Minis später in den Battallions-Level einzuflechten.
Als Skirmish bezeichnet man im Wargaming meist ein Gefecht mit wenig Modellen in Einzelbasierung. Im Gegensatz zum Battallions-Level, wo mit mehr Miniaturen und mit Multibases gespielt wird. Dazu entspricht bei den vorgestellten Systemen jeweils ein Modell auf dem Spieltisch einem Menschen in Realität. Auf Battallionseben steht eine Modellfigur für 20, 30 oder mehr reale Soldaten.
Im Folgenden einige Systeme, nach Anzahl der zu benutzenden Miniaturen geordnet. Die Anzahl gibt dabei nur einen Richtwert an, man kann die jeweiligen Systeme sicher in den Extremen ausreizen.
Generell sind die vorgestellten Regelwerke (bis auf Herr der Ringe) kein Wargamer-Porno. Man bekommt nur s/w-Seiten, keine Fotos und kaum ansprechende Illustrationen. Auch das Layout sieht eher nach Fanwork aus, als nach Profi –Arbeit, wie bei den meisten Battallions-Regelwerken.
Falls jemand noch weiter Skirmish-Systeme kennt, bitte einfach hier reinschreiben. Ich versuche, das dann in den Anfangspost zu integrieren.
@BasesBei allen genannten Systemen kann man sowohl eckige als auch runde Bases benutzen. Auch die Größe der Bases hat kaum Einfluss. Man ist also in der Gestaltung der Bases sehr frei. Es bieten sich 2x2cm für Infanterie an und 2,5x5cm für Kavallerie. Aber auch runde Bases mit 2,5cm Durchmesser können eingesetzt werden oder kleinre 5-cent-Münzen. Selbst organische Formen wären denkbar.
Einzig das Herr der Ringe-System lebt im Nahkampf sehr von den 2,5cm-Rund-Bases (Einkreisen, Zone of Control etc.).
2-4 ModelleGloire...oder ein vergleichbarer Klon aus dem .45-Adventure-Familie. Gloire ist eigentlich für die Zeit der „3 Musketire“ geschrieben, aber die Regeln lassen sich leicht abwandeln.
Es werden 10-seitige Würfel benutz. Das Spiel ist sehr detailiert, so werden Treffer auf verschiedenen Körperzonen verteilt. Man kann viele Sonderregeln für die Spielfiguren einsetzen und es wird ein cineastischer Ansatz für die Szenarien gefördert. Am besten mit aufeinander aufbauenden Szenarien in Minikampagne mit Spielleiter.
Einzelne Spiele dauern etwa 45 min. bis eine Stunde, je nach Szenario.
Als Spielfeld reicht eine 60x60cm Grundfläche.
Punktesystem funktioniert nicht so richtig, ist also eher für Spiele in gegenseitigem Einverständnis und mit Listenabsprache geeignet.
Antipater hat 2 sehr schöne Spielberichte geschrieben die zeigen, was man aus so kleinen Spielen rausholen kann.
http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=495http://www.sweetwater-forum.de/index.php?page=Thread&threadID=74716€, s/w; kriegt man z.B. bei Battlefield Berlin oder Miniaturicum
5-15 ModelleSong of Drums and ShakosAus der Ganeesha-Reihe. Das Spiel wird in Italien auch auf Turnieren gespielt, hat also neben seinem Glücksaspekt mehr Kontrolle als die Fantasy-Variante. Kann ich nur wärmstens empfehlen. Einfache eingängige Regeln und trotzdem Einiges an Tiefe.
Man aktiviert seine Modelle mit 1-3 Würfeln (W6) bei 2 Misserfolgen ist der Zug vorbei und der Gegenspieler ist dran. Eben wie bei allen Ganeesha-Produkten. Allerdings geben einige schöne Sonderregeln, wie die Schusswaffen, Kavallerie, Nachladen, Trommler und Gruppenaktivierungen, dem Regelwerk doch ein gewisses Napo-Feeling. Auch sind die Anführer hier keine Kampfmaschinen, sondern fürs Befehlen und die Moral zuständig.
Einzelne Spiele dauern etwa 45 min. bis eine Stunde, je nach Szenario.
Spielfeld 90x90cm.
Liste mit Punktwerten gibt es in den 2 Publikationen (
Drums and Shakos und
More Drums and Shakos); und auf der Yahoo-Group gibt es einen Calculator mit dem man seine Trupps zusammenstellen kann.
Das Pdf kostet um die 8$, die gedruckte Version gibt’s für 16€, s/w; z.B. bei Battlefield Berlin
10-20 ModelleHier könnte man die
„Herr der Ringe“ Regeln von Games Workshop benutzen, wie sie in den Legends-Heften aufgearbeitet wurden. Mit ein wenig Phantasie sicher machbar.
15-40 ModelleThis very GroundEigentlich für den French and Indian War, sind diese Regeln doch aus meiner Erfahrung gut für die napoleonische Epoche
geeignet. Tolle Mechanismen sind die Moralregeln und die verschiedenen Feuermöglichkeiten (Volley, leichtes Feuer etc.). Auch die Formationsregeln und die Regeln für Deckung sind super.
Keine Punktkosten im Regelwerk, man muss sich also die Trupps im gegenseitigen Einverständnis zusammenstellen.
Auf der Yahoo-Group gibt es Regeln für Kavallerie und Kanonen, sowie ein Erata mit vereinfachten Nahkampfregeln: sehr zu empfehlen.
Dauer der einzelne Spiele richtet sich ganz nach Szenario ebenso die Spielfeldgröße. Man kann aber mit 20 Modellen in einer Stunde auf 1,20x1,20m ein schönes Spiel machen.
Verwendet werden 10-seitige Würfel.
16€, s/w; kriegt man z.B. bei Battlefield Berlin
Big Skirmish. Hier werden mehr Modelle benötig und die Grenze zu den kleine Battallions-Spielen ist fast schon erreicht.
20+ ModelleSharp PraticeDie Regeln haben ihre Fangemeinde und machen auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Vielleicht etwas Heldenbasiert (orientieren sich an der Buchreiche Sharpe), aber allein die Anhänge mit den Formationsregeln sind den Kauf wert.
Ich habe mir die Regeln zugelegt, aber mein Englisch reicht dafür nicht. Zu viele Insiderspäße und fiese Fachbegriffe. Ist sicher der totale Spaß das als Engländer zu lesen oder wenn man in der Schule aufgepasst hat. Daher stehen meine SP-Spiele noch aus…
Captain RulesDie Regeln gibt es frei im Netz. Ich habe sie erst einmal überflogen, aber allein das Layout macht schon Spaß.
http://www.capitan-games.com/capitan/capitan-rules/Der Übergang zur Battallionsebene.Als kleinen Ausblick möchte ich hier schon mal auf die Battallionsbene geben. Mein Mindestmaß für Battallions-Spiele wären: 3 Infanterie-Battallionen zu je 16 Mann, 3 Offiziersbases, 8 Kavalleristen und 1 Kanone (also je nach Zählweise um die 70 Miniaturen). Damit könnte man z.B. eine kleine Partie Brom spielen.
Cheers,
DV