Diesmal wollten wir mal was ganz anderes testen. Nachdem in unseren bisherigen Spielen immer die Briten die Angreifer, die Amerikaner die Verteidiger waren, sollten nun einmal die Seiten getauscht werden.
Ich dachte ja schon die ganze Zeit, dass unser super heftig General Sven da irgendwas im Schilde führte. Nachdem die Truppen dann aufgestellt waren, wusste ich was.
Spaß bei Seite: Wir probieren ja zur Zeit bei BG einiges aus. Immer nach dem Motto. Wie verhält sich das System unter bestimmten Bedingungen.
Ich kann es schon vorweg nehmen: Es macht einfach keinen Sinn eine unterlegene Truppe gegen ein Überzahl ins Feld zu führen, die dann auch noch mehr Artillerie besitzt. Dies kann nur dann funktionieren, wenn a) genügend Spielraum zum Manövrieren verbleibt, somit der verschanzte Gegner umgangen werden kann und man b) quasi einen Skirmisher Screen vorausschickt, der Beschuss einfach besser wegstecken kann.
Natürlich könnte man dies als napoleonische Taktik sehen, die in der Form ja auch nicht in der europäischen Lineartaktik vorkam. Allerdings ….
1759 bei Ticonderoga rückten die Briten genauso vor. D.h. auf dem amerikanischen Kriegsschauplatz herrschten schon immer andere Bedingungen.
Allerdings war Ticonderoga für die frontal angreifenden Briten genauso blutig, wie in unserem Spiel der Angriff der Amerikaner.
Na jedenfalls sieht man in den nachfolgenden Bildern schon mal die Ausgangsaufstellung. Vor allem die Kanonen in der Mitte der britischen Schlachtordnung sollten einiges bewerkstelligen.


Ein Teil der britischen Truppen und zwar die Jungs am rechten Flügel unter Ihrem Kommandeur Ambros kamen erst später ins Spiel.

Am linken Flügel des Schlachtfeldes sieht man die Amerikaner. Diese waren in zwei Brigaden aufgeteilt und wurden von zwei Kommandeuren befehligt.
Die Reiterei übernahm General Sven.


Die Schlacht, nennen wir sie einfach die Schlacht im Weizenfeld, denn im Grunde fand sie nur dort statt, entwickelte sich so, dass sowohl die amerikanischen Kommandeure Rikgrund und Koppi, aber auch der britische Kommandeur Sorandir, um den Besitz dieses kleinen Streifen Landes kämpften.
Die britischen und verbündeten hessischen Truppen rückten dabei schneller vor und konnten Ihre Positionen besser und schneller erreichen.

Die amerikanischen Truppen formierten sich zwar nicht schlecht, aber Ihre Schussergebnisse waren einfach katastrophal.

Der äußerste rechte Flügel der Amerikaner lag außerdem schon fast von Anbeginn der Schlacht unter dem sehr effektiven Feuer der britischen Artillerie und verlor so sehr schnell einige Truppen.

Die amerikanische Artillerie war völlig ineffektiv.
Die amerikanische und die britische Kavallerie stritten sich um einen „kleinen runden Hügel“. Irgendwie dachte ich immer, das wäre an einer anderen Stelle so passiert, aber … man kann sich ja irren.

Na jedenfalls standen sich diese beiden Einheiten immer gegenüber, taten aber nicht viel. Keinem der beiden Kavalleriegenerale gelang es die Befehle zu ändern. So konnte der ursprünglich ausgegebene Move Befehl nicht in einen Assault Befehl geändert werden. Wie heißt es so schön im Bondartschuk Film Waterloo: „Da kommt sie die beste Kavallerie Europas … aber auch die am schlechtesten geführte.“ Dieser legendäre Satz zur britischen Kavallerie traf einfach mal wieder zu. Galt aber auch für die amerikanische Kavallerie, die ja quasi ein Ableger der britischen ist.
Nachdem sich die Truppen in der Mitte getroffen und etwas beharkt hatten, dachte General Ungeduldig, meine Wenigkeit, er müsste jetzt mal mit einem Marsch ins Zentrum der Gegner beginnen.

Ich bin weiß Gott kein Fußballfan, aber eines müsste ich doch wissen: Nicht durch die Mitte, immer über die Flügel. Na und erst Recht, wenn in der Mitte, in effektiver Reichweite, Artillerie wartet. Der begonnene Marsch wurde natürlich direkt unter großen Verlusten abgewiesen und musste direkt abgebrochen werden.

Das war im Grunde die Schlacht. Wir hatten ein paar Stunden gespielt, aber im Grunde war nicht viel passiert. Das sehr geschickte „Zumachen“ der Mitte durch die Briten, das Abwehrfeuer der britischen Artillerie sowie die Stagnation am Reiterflügel führte einfach dazu, dass die Einheiten in der Mitte einfach Hin- und Her brandeten, aber kein entscheidender Schlag geführt werden konnte. Der Versuch durch die Mitte an die Kanonen ranzukommen, wurde durch den genialen Strategen Sorandir verhindert: Er würfelte die vorrückenden Einheiten einfach weg.
So kamen wir zum Ergebnis, dass diese Schlacht wohl besser zu beenden sei. In der Realität wären die Amerikaner sicher abgezogen und hätten den Briten die Stadt überlassen. Es gab definitiv zu wenig Chancen.
Am So werden wir erneut testen. Mal sehen, was wir uns dann ausdenken.