Das kommt mal drauf an der wievielte Kreuzzug es sein soll

Während des 1. und 2. Kreuzzugs gab es noch keine Heraldik im mittelatlterlichen Sinn, die wurde in diesem Zeitraum grundgelegt, weil man sie sich von den Sarazenen abschaute. Es gab nicht wirklich fixe Regeln, wie ein Schild zu bemalen sei, wenn auch Kreuze prinzipiell beliebt gewesen sein dürften, aber auch Streifen, Tiere und Fabelwesen - allerdings wurden die auch noch eher frei Schnauze in einem relativ archaischen Stil gemalt und sahen den späteren heraldischen Wappentieren nur wenig bis gar nicht ähnlich. (google mal \"Teppich von Bayeux\" - die Motive da drauf waren ziemlich wahrscheinlich auch beim ersten Kreuzzug gang und gebe) Grundsätzlich war es auch nicht möglich aufgrund des \"Wappens\" am Schild den Träger zu erkennen - bis auf wenige Ausnahmen - und die meisten Edlen wechselten Ihre Schildmotive von Zeit zu Zeit und je nach Laune.
Berühmtestete Ausnahme ist wohl das päpstliche Kreuz, das an das Amt an sich und nicht den aktuellen Inhaber gebunden war, und das die Päpste zu dieser Zeit gerne Fürsten schickten, die in den Krieg zogen um diesen zu \"heiligen\" (den Krieg, nicht den Fürsten - das Wort Kreuzzug kam erst viel später auf) aber vor allem um damit klarzustellen, daß eventuelle Eroberungen desselbigen Fürsten als päpstliches Lehen zu betrachten sei, über das der Papst persönlich verfügen werde... (so zwischen 1000 und 1200 herum waren die Päpste ziemlich am \"die-Weltherrschaft-an-sich-reißen-Tripp\")
Bei den Kreuzfahrern wurde das Kreuz wurde damals auf der Hinreise meist an der Schulter oder Brust befestigt , aber auch mal am Helm und auch auf den Schild hat man es mal dazu gemalt, und wenn das Pilgergelübde erfüllt war (man die heiligen Stätten besucht hatte und ein paar Ungläubigen die Köpfe eingeschlagen hatte) und man die Rückreise antrat, heftete man es sich auf den Rücken.
Im Lauf der Jahre bildeten sich dann bei den Kreuzen Farben für die Unterschiedlichen Länder heraus - Gelb für die Italiener, Schwarz für die Deutschen, Rot für die Franzosen, Grün für Flandern, Weiss für die Engländer... Genaues Datum ist hierfür nicht bekannt - am ersten Kreuzzug gabs diese Unterscheidung noch nicht, am 3. dürfte sie bereits gang und gebe gewesen sein...
Ab dem 3. Kreuzzug gabs dann auch schon in Europa Heraldik (ob die europäischen Ritter schon am Kreuzzug Wappenröcke trugen ist unklar - die Darstellung Richards, die auf die Zeit des des Kreuzzugs datieren, zeigen keinen Wappenrock und die die einen zeigen sind späteren Datums. Die levantinischen Ritter hatten jedenfalls schon Wappenröcke (die hatten sie schon vor Hattin) ab wann sie sie genau einführten ist unbekannt.
Prinzipiell blieben aber auch da die Kreuze unverändert wie oben und ersetzten die herkömmliche Heraldik wahrscheinlich nicht. Nur die Ritterorden hatten Kreuze als Wappen, weltliche Ritter malten das Kreuz halt auf den Schild hinzu, die einheimischen Ritter hatten gar keine Motivation das Kreuz zu tragen. (Sie waren ja auch nicht auf Pilgerfahrt)
Aus der Zeit kurz vor dem endgültigen Fall Akkons hat man allerdings eine große Sammlung Schilde gefunden, die allesamt ein großes Kreuz zeigen. Die Heraldischen Farbregeln werden bei diesen Schilden völlig ignoriert, man findet auch grüne Kreuze auf lila Hintergrund, rote Kreuze auf braunem und umgekehrt und auch sonst noch jede erdenkliche Farbkombination. Was es mit diesen Schilden auf sich hatte, ob,wenn, wann und von wem sie im Kampf benutzt wurden ist bislang ungeklärt.
Bei den \"nur Kettenrüstungen\" wurde das Kreuz auch an Schulter/ Brust/ Rücken geheftet, Es war allerdings oft relativ klein uich denk in dem Maßstab kann mans auch ruhig weglassen