Allgemeines > Sweetwater Tabletop Guide

[Review] Battlegroup WW2 Rules and Supplements

<< < (3/4) > >>

Bjoernas:
Ich habe am Wochenende endlich meine Kopie der Battlegroup-Erweiterung für die Normandie mit dem zugegebenermaßen etwas abgelutschten Namen Overlord erhalten und auch direkt das erste Scenario gespielt.
Das Buch ist Warwick Kinrades zweiter Ausflug in die Normandie seit seinem Kampfgruppe Normandy Regelwerk für Warhammer historical, daher möchte ich es auch mit diesem vergleichen.

Qualität und Umfang:
Overlord ist mit 242 Seiten genau so dick wie das eigentliche Regelbuch Battlegroup Kursk. Allerdings sind diesmal die Regeln nicht enthalten, dafür hingegen ganze 13 Armeelisten (Bei Kursk waren es derer vier). Das Ganze kommt wie beim Regelwerk in einem Hardcover, der wieder den gleichen Ausmaßen der letzten Bücher von Warhammer Historical entspricht (also wie WAB 2, AOA, KGN, Waterloo usw).
Die Qualität ist sehr hoch, Kinrade hat einfach ein gutes Händchen für atmosphärische Fotos, die Aufnahmen der Miniaturen gehören zu den Besten die ich je gesehen habe, alle GW Publikationen eingeschlossen. Zusätzlich gibt es die für WWII Werke üblichen SW-Fotos. Qualität ist also top, der Preis mit 30 Pfund aber auch nicht von Pappe, besonders für eine Erweiterung.  Ich halte diesen aufgrund des Resultates für akzeptabel, kann aber jeden verstehen der sich darüber aufregt.

Vom Aufbau teilt sich das Buch in zwei Bereiche:
Zuerst geht es um die Fallschirmjäger-Operationen und den eigentlichen D-Day (sprich beach-assaults).  Dazu gibt es erst einmal eine 30 Seitige Hintergrund Information inklusive Timeline. Das mag ich, da man nicht direkt auf die nackten Regeln starrt, sondern zuerst atmosphärisch eingestimmt wird. Dann folgen vier Seiten mit Zusatzregeln speziell für Luft- und amphibische Landungen. Gefolgt vom ersten Block Armeelisten und der ist gleich 100 Seiten stark. Vier alliierte Listen (jeweils Airborne und Amphibious Assault Battlegroups) sowie zwei sehr interessante deutsche Listen, die ich in der Art zuvor nie gesehen habe,  \"Atlantic wall resistance nest\" und \"Panzer Ersatz Battlegroup\". Erstere enthält, wie bei Battlegroup üblich, wahrscheinlich auch die letzte Kaffeetasse die in irgendeinem Bunker am Strand gestanden hat. Die Panzer Ersatz Liste bietet wiederum die Möglichkeit, mal richtig exotische Panzer aufzustellen, jenseits vom üblichen Panther PIV Tiger Mischmasch.
Abgeschlossen wird der erste Teil durch vier Szenarien, ein generisches für die Landung, dann Omaha beach, sowie zwei Fallschirmjäger Szenarios.
Insgesamt ein stimmiger Teil, der bei Kampfgruppe Normandy völlig fehlte. Letztgenanntes konzentrierte sich rein auf die Kämpfe ab DDay+2. Mir gefällt die Sektion, allerdings ist es ein Spiel im Spiel. Beide deutsche Listen kann ich mit meinen bisherigen Figuren nicht wirklich befriedigend spielen. Wer sich allerdings an den Stränden der Normandie versuchen will und vllt schon fertiges Gelände zur Verfügung hat, bekommt hier das volle Programm, detaillierter als irgendwo sonst geboten.

Teil zwei heißt dann \"Battles beyond the Beaches\" und bietet genau dies. Wiederum 10 Seiten Hintergrund, dann vier Szenarion (ein generisches und drei historische). Ich habe gestern den polnischen Angriff auf ST Sylvain nachgespielt und das Szenario hat richtig Spaß gemacht. Dazu kommen Carentan und Fromentel. Extraregeln folgen (Boccage usw usw)
Es folgt wiederum der Armeelisten Block. Bei den Aliierten sind die Listen ähnlich wie bei Kampfgruppe Normandy jeweils Ami Panzer, Infantry und Tommy Panzer, Infantry. Lediglich die Punktwerte wurden verändert und natürlich die Auswahlen an die neuen Regeln angepaßt. Für die Deutschen folen drei Armeelisten, Panzer, Infantrie und Fallschirmjäger. Die SS-Liste aus KGN entfällt direkt. Das ist ärgerlich, denn jetzt existiert nur eine, breite Panzeliste. Die bietet zwar in der Summe dasselbe, aber ihr geht irgendwie der Reiz des Vorgängers ab, wo man immer überlegen musste ob man mit der Panzerliste spielt und so günstigere Einheiten aber weniger Auswahl in Kauf nimmt, oder ob man sich für die Elite Liste entscheidet, die bis zum Tiger II alles bietet, aber eben auch teurer war. Theoretisch kann man es sich ja immer noch alles wie gehabt zusammenbastel, aber mir gefiel gerade dieser Zwiespalt.
Alles in Allem auch wieder stimmig, aber dünn an Szenarien, bei KGN gab es da fast 20!!! hier vier. Wer KGN noch hat, kann es also sehr gut als Szenario Buch weiterbenutzen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, die Entwickler wollten nicht nochmal den ganzen Rotz aus KGN aufrollen und haben sich mehr auf die Strandlandungen konzentriert.
Wer eh nach Punkten mit generischen Szenarien spielt, den wird diese Kritik nicht jucken. Er bekommt alles was das Herz begehrt. Wer historische Szenarien sucht sollte sich entweder nach dem Vorgänger umsehen oder auf die versprochenen freien Szenarien via PDF warten. (Irgendwie erinnerte mich das Ganze an Ambush Valley von FOF, wo man auch tausend Armeelisten aber kaum Szenarien bekam).

Zum Abschluß gibt es noch einen dicken Appendix, der alle Fahrzeugdaten, QRS und die für BGO benötigten Moraltokens beinhaltet.

Fazit:

Battlegroup Overlord ist massiv. Nirgends wird so ins Detail gegangen wie hier. Manchmal vllt zu sehr (siehe meine Kritik zu den fehlenden Szenarien). Andererseits bekommt man hochwertigsten Wargamer Porn geboten, mit ausgefeilten Armeelisten und jeder Menge Hintergrundinformation und Gimmicks. Das Ganze hat seinen Preis, aber da es ja nun das Regelbuch auch in der kleinen Miniausgabe für nur fünf Pfund gibt, ist es für Neuanfänger wieder erträglich. Für Alle denen BG Kursk gefiel ist es sowieso ein mustbuy. Wer das Ganze in Aktion sehen will, der sollte sich das Forum der guildwargamer oder den Blog von Warwick Kinrade mal anschauen. Von mir gibt es eine dicke Kaufempfehlung für WWI Nerds, für Leute mit wenig Interesse an dem Thema ist das Ganze aber zu detailverliebt und auch schlicht zu teuer.

Longshanks:

--- Zitat von: \'xothian\',\'index.php?page=Thread&postID=124463#post124463 ---
Spielgröße:
min 180x120cm Tischgroesse

Figuren:
... eine Hand voll Panzer und 2 Duzend Figuren ... reichen aus um loszulegen
das Spiel kann in 4 verschiedenen \"Groessen\" gespielt werden. Squad, Platoon, Company, Battalion.

--- Ende Zitat ---

Eine Frage dazu: Ist das Spielfeld immer 180*120, auch wenn \"nur\" Squad gespielt wird?

Panaldi:
Moin,

für den Squad-Game Level empfiehlt das Regelbuch 180 x 120 cm bei 20 mm Figuren und 120 x 120 cm bei 15 mm.
Die Spielfeldgrössen steigen dann an, bis hin zu 180 x 300 cm beim Battalion-Level.

Strand:
Das sind, wie schon geschrieben, nur Empfehlungen. Meine Erfahrungen bzgl. Spielfeldgröße bei Battlegroup sind eigentlich: umso größer, umso cooler!

Nischenspieler:
Vor allem da die Entfernungen mit 15mm und 20mm die selben bleiben verstehe ich die unterschiedlichen Tischgrößen nicht so wirklich.
Unter 1,20m x 1,80 würde ich das höchstens testweise spielen. Generell empfinde ich Battlegroup als operativer als z.B. CoC oder DH. Dies ist nicht wertend, die anderen beiden Spiele spiele ich auch gerne. Bei Battlegroup ist der Nachschub und wann wie viel Nachschub reinkommt ein wichtiges Element. Zu Beginn eines Spiels stellt man lediglich seine Aufklärer auf der Platte auf. So baut sich die Front und das Schlachtfeld Schrittweise nach und nach langsam auf. Eine zu kleine Platte fände ich da weniger interessant, da sie dem ganzen eine gewisse Statik verleiht, die halt gerade bei Battlegroup einen Kernteil des Spieles nimmt.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln