Ich geb auch mal meinen Senf dazu. Ich hab den Film vorgestern gesehen und bin ganz zwiegespalten. Auf der einen Seite ist es ein Film für die Fans, schön lang und ausführlich, mit tollen Bildern und super Kostümen. Man nimmt den Zuschauer mit, wo er steht, nämlich beim Herrn der Ringe. Das fand ich super, genau wie die vielen kleinen Anekdoten, die dem Leser des Buches sofort bekannt vorkommen. An viele Sachen konnte ich mich schon gar nicht mehr erinnern (die Steinriesen z.B.).
Nicht so gut fand ich die (der Vorlage geschuldete) Struktur. Am Anfang passiert relativ wenig und zum Ende hin geht es atemlos Schlag auf Schlag (Riesen, Goblinstadt, Gollum, Kampf und Flucht, Warge, Adler...). Da kann Peter Jackson natürlich nichts für und mich hat es nicht gestört, aber für den reinen Filmegucker mag das störend wirken.
Letztlich war es ein guter Film. Die ganze Faszination der Herr der Ringe-Filme fällt natürlich weg, denn eigentlich kennt man alles schon: das Auenland, Bruchtal und so weiter. Früher war ich noch gespannt auf die Umsetzung, jetzt natürlich nicht mehr. Es ist vor allem ein Film für Fans, denke ich. Und von denen gibt es ja Millionen. Ich denke aber auch, dass Peter Jackson einen zweistündigen Film über das Auenland drehen könnte, in dem nur Hobbits vorkommen und nichts passiert (bis auf schöne Landschaftsaufnahmen und inszenierte Hobbitsiedlungen) - es würde trotzdem ein Blockbuster werden.