Soweit ich weiß ist echtes Fachwerk immer schwarz, weil die Balken mit Teer gestrichen werden.
Dann ist Dein Wissen leider falsch.
Überwiegend kam Leinöl und Sumpfkalk zum Einsatz. Aber auch die Häuslebauer vergangener Tage sahen im Fachwerk ein Gestaltungsmerkmal, sodaß neben der Schutzfunktion
auch Farbe als Zier zum Einsatz kam. Typisch Schwarz ist Fachwerk z.B. im Sauerland. In verschiedenen Regionen kommen Farben über Rot, Braun, Ocker, Grau und sogar Blau zum Einsatz.
Kleines Zitat aus der Farbenkunde bezüglich der Restaurierung Historischer Fachwerke
\"Leinöl als Bindemittel
Leinöl ist das Öl der Flachssamen. Das kalt gepresste Leinöl ist als Bindemittel noch ungeeignet, es wird durch Erwärmen gereinigt und aufbereitet, wobei sich die Schleimstoffe und wässrigen Anteile reduzieren.
Durch Voroxydation, d.h. Zuführung von Sauerstoff entsteht das hochviskose Standöl.
Die sog. Trocknenden Öle und somit auch Leinöl trocknen nicht durch Verdunstung sondern durch Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft, also durch Oxydation. Die Sikkativierung (heute meist mittels Kobald), erhöht die Fähigkeit des Leinöls, Sauerstoff aufzunehmen und verkürzt damit die Trockenzeit. Wegen seiner guten Eindringtiefe geht Leinöl eine Verbindung mit dem Holz ein, reguliert die Eigenfeuchtigkeit des Holzes und schützt gleichzeitig vor Bewitterung. Da Leinöl sich durch starke Sonneneinstrahlung reduziert, werden mit ihm fossile Harze verkocht und Erdpigmente zugesetzt, deren Farbigkeit den ästhetischen Eindruck des Gebäudes bestimmt.
Die Farb-Pigmente historischer Anstriche
Hierzu kommen als historische Pigmente die Ocker, Umbren und Eisenoxyderden sowie Schiefermehle und Oxydschwarz in Frage. Für farbige Fassungen sind die Kupferpigmente = Grün, Mennige als Rotpigment und nach ca. 1710 das sog. Preußisch bzw. Berliner Blau und ab Mitte des 19.Jhds. das Ultramarienblau anzuwenden.
Als Ersatz für das historische Bleiweiß steht eine Mischung aus weißer Tonerde und Titanweiß zur Verfügung. Die Verwendung von Zinkweiß ist aufgrund der Übersäuerung des Bindemittels im Oxydationsprozess und der damit einhergehenden Zersetzung problematisch.
Zur Steigerung der Leuchtkraft der Farben kann eine Lüstrierung mit Lasuren auf der deckende Farbeschicht erfolgen.
Als Lasurpigmente kommen die in der Fassmalerei gebräuchlichen Lasuren aus Kupferresinat = Grün, Preußisch Blau und Krapprot (heute synthetisch: Alizarinkarmin) zur Anwendung.
Fassungen mit hoher Farbbrillanz z.B. Inkarnate sollten zuvor mit Öl-Kreide-Grund weiß grundiert werden. \"