Dazu gibt\'s sicher mehrere Meinungen. Wir können bestenfalls ahnen, welche Moden wann und wo genau aufgetragen wurden. Die meisten Wargamer entscheiden sich für die nachträgliche (und damit künstliche) Typisierung. Das ist umso leichter als es immer mehr spezielle Reihen für spezielle Schauplätze gibt. Die Victrix-Modelle scheinen sich nun an der Typenbildung für den griechischen Osten vom Peloponnesischen Krieg bis zu den Feldzügen Alexanders bzw. seiner Epigonen zu orientieren.
Wie Greymouse so schön ausgeführt hat, gibt es aber auch für die westlichen Mittelmeeranrainer ein paar Leitmotive. Die meisten Helme und Panzer aus der Griechen-Box passen nicht in dieses Bild, weder zeitlich noch örtlich. Wenn du die Minis also als Römer um 350 v.Chr. aufstellst, brichst du mit der Typisierung so oder so.
Das kann man machen, und persönlich finde ich solche Brüche mit Sehgewohnheiten und vermeintlichen Fakten nicht verkehrt. Im konkreten Fall würde ich aber wenigstens zeitlich noch ein, zwei Jahrhunderte zurückgehen. Die klassische Phalanx ist in Italien wohl immer nur ein städtischer Oberschichtentrend geblieben, der sich aus dem Kontakt mit den (West-)Griechen ergeben hatte. Unmittelbar übernommen (d.h. nicht \"italisiert\") hat man griechische Elemente also am ehesten in der Frühphase dieses Austauschs, so etwa im 7. und 6. Jahrhundert v.Chr. Das führt dann schon in die quasi-mythische Zeit der Könige. Eine Armee etwa aus der Porsenna-Zeit fände ich aber sehr spannend, weil kaum beackert.