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  • 04. Mai 2024 - 14:37:31
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Autor Thema: Kann eine Muskete mit gezogenem Lauf auch Schrotmunition (Patronen) verschießen?  (Gelesen 2737 mal)

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Sebastian77

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Guten Morgen,

für Militztruppen (LDV bzw. Rote Arbeiterm.) von ca. 1880 bis 1940 will ich auch Figuren mit Musketen mit Bajonet verwenden. War ein verschießen von Schrotmunition mit diesen Gewehren möglich/üblich? Diese Frage stellt sich mir, da Schrotflinten bei T & T eine Schablone verwenden.

M. f. G. Sebastian
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spueli

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Schrot an sich bestimmt,dann aber wie bei einer Blunderbas oder das Schrot wird in einem Stofffetzen gewickelt,da Flinten auch glatte Läufe haben,sollte mein Wissen mich nicht völlig verlassen haben.
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Poliorketes

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Zunächst einmal hat eine Muskete einen glatten Lauf, gezogene Läufe haben Büchsen oder gezogene (logisch) Gewehre. Dann ist eine Patronenwaffe natürlich nicht so einfach mit irgendwelchem Plunder zu laden wie ein Vorderlader. Es müßte also schon eine Schrotpatrone im passenden Kaliber sein, um sie überhaupt in das Gewehr bzw. in den Ladestreifen hineinzubekommen. Die Wahrscheinlichkeit, daß dem Schützen das ganze Gewehr um die Ohren fliegt ist deutlich höher, als daß ein brauchbarer Schuß herauskommt, geschweige denn zwei, denn das Schrot wird den Zügen ordentlich zusetzen. Obendrein stellt sich die Frage, was außer völliger Inkompetenz den Schützen zu so einem Unsinn verleiten sollte, denn Gewehrmunition war nach 1918 jawohl mehr als genug vorhanden und einfach zu bekommen, Schrot eher weniger.

Eine Muskete kann sicherlich grundsätzlich Schrot verschießen. Allerdings können Musketen keine Patronen verwenden, da es sich um Vorderlader handelt. Waren als Waffen in Europa sicherlich auch in der genannten Zeit sehr exotisch.
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Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Sebastian77

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Mögliche Verwendung von Schrotpatronen im Minie´gewehr
« Antwort #3 am: 21. Januar 2013 - 13:29:42 »

Guten Tag,

vielen Dank für die Antworten. Der Begriff Muskete war ungünstig, gemeint waren eigentlich Vorderladergewehre. Minie´gewehr (17,2 mm) oder Vereinsgewehr 1857 (13,9 mm) sowie Enfield Rifled Musket. Bei der Schrotmunition habe ich an Papierpatronen gedacht. Da Schrot aus Pulver und \"Kugeln\" besteht sollte, ist das genaue Kaliber eher zweitrangig. Die sanften Züge der Läufe sollten ein gelegentliches Abfeuern von Schrot überstehen. Das Prinzip des Ausdehnungsgeschoßes mit Schwarzpulver setzt m. M. nach eine gewisse Unempfindlichkeit vorraus.
Die Verfügbarkeit von modernen Waffen & Munition bei Zivilisten ist und war noch nie gegeben. Nicht in Deutschland. Außerdem sehen meine ACW Figuren perfekt für eine Arbeitermiliz aus. Grobe Arbeitsklamotten, derbe Arbeitsschuhe, Kappe und leichtes Gepäck.

M. f. G. Sebastian77
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xothian

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ich habe nirgends gelesen dass im ACW jemand mit \"buck and ball\" papercartridges ausser in smoothbore muskets geschossen hat
... es gibt sehr schoene vergleichstests mit zb einer rifled pattern 1853 enfield mit minie balls ...

ansonsten zu arbeitermilizen, ich denke die nutzen \"zimmerflaks\" und kleinkaliber,  jagdgewehre und flinten (schrot) und das was sie aus polizei oder militaerbestanden \"befreit\" haben

ciao chris
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Sidarius Calvin

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Solange deine Minis Vorderladerwaffen \'verwenden\' kannst du durchaus Schrot \'verschiessen\'.
Wie xothian anmerkt, wurden auch im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) zT. noch mehre Kugeln (meist eine grosse, normalkalibrige und mehrere kleine - Buck Shot) geladen. Dies war aber nur mehr bei glattläufigen Musketen der Fall und war der ohnehin nicht so hohen Präzision nicht gerade förderlich, aber auf kurze Distanz sicherlich noch effektiv.  

Mit der weiteren Verbreitung der (Metall-)Patronen für die Waffen mit gezogenem Lauf, verschwand die mehrteilige Kugelladung aber eigentlich gänzlich. Gewisse Versuche mal ausgelassen.
Um und nach 1900 würden wohl auch deine Arbeitermilizen oder Freikorps nicht mehr mit 100jährigen Musketen ins Feld ziehen. Dann wahrscheinlich eher mit Jagdflinten. Und mit denen könnte man wieder Schrotpatronen verwenden.
Eine Hinterhofwerkstatt kann eine solche Waffe sicherlich mit einem Bajonett \'aufrüsten\'.


Just my Senf

Sid
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JensN

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Problemlos möglich. Ein Treibspiegel auf der Pulverladung von beispielsweise 3mm Pappe reicht da schon aus. Anstatt Schrot kann man sogar kleine Kieselsteine nehmen.

Allerdings bei gezogenen Waffen, würde man sich im Dauerbetrieb Felder und Züge versauen.
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