Epochen > Absolutismus und Revolution
200 Jahre Befreiungskriege - viel zu wenig gewürdigt? - Gefecht bei Lüneburg
Davout:
Ich finde auch dass das Thema viel zuwenig Beachtung findet. Hier in Dresden wird beispielsweise der Schlacht nicht gedacht, das Militärhistorische Museum macht lieber Stalingrad. Kann man alles machen, aber warum zum 200jährigen Jubiläum der Befreiungskriege? Man kann sich fragen, ob das nicht schon eine Form von Disneyland des Grauens ist, denn WWII geht doch immer.
--- Zitat von: \'WCT\',\'index.php?page=Thread&postID=136378#post136378 ---Es handelt sich zwar um ein wichtiges Datum, doch wird der von den Deutschen geleistete Anteil an der \"Befreiung\" von vielen Historikern (E.g. Golo Mann) gerade zu als peinlich klein angesehen.....
--- Ende Zitat ---
Komische Ansicht, da wurden wohl die Österreicher weggerechnet. Preußen hat eine Massenmobilmachung wie noch nie geleistet, es heißt selbst im WWI wäre keine so hohe Quote erreicht worden. 1813 gehört genau wie 1870/71 zum Nationwerden des heutigen Deutschlands untrennbar dazu. Scheinbar gilt das Selbstbestimmungsrecht der Völker für alle, nur nicht für die Deutschen. Mehr noch, beschäftigt man sich mit solchen Fragen wie der französischen Eroberungspolitik und dem Tilsiter Frieden, dann versteht man auch die Problematik des Versailler Vertrages und der Weimarer Republik besser. Gewollt ist das natürlich nicht, da gerne die folgende Zeit als einzigartig und quasi voraussetzungslos dämonisiert wird.
--- Zitat von: \'Robert E. Lee\',\'index.php?page=Thread&postID=136380#post136380 ---das Hauptaugenmerk liegt mMn. vollkommen zurecht auf dem WWII...
--- Ende Zitat ---
Finde ich nicht, solange man weiterhin keinen Lerneffekt für Gegenwart und Zukunft daraus zieht ist der Wert einer überproportionalen Beschäftigung mit diesem kurzen Zeitfenster recht beschränkt.
Grüße
Gunter
Razgor:
Sehe ich auch so.
Vor dem WW2 war das Thema \"Befreiungskriege\" eines der Hauptthemen im Geschichtsunterricht.
Danach eben nicht mehr. Kann ich irgendwo nachvollziehen, da die deutsch-französische Freundschaft
wohl Priorität hatte. Dennoch finde ich es sehr schade, dass heute kaum jemand was von
diesem sehr wichtigen Teil des \"Nation-Building\" weis.
Tabletopmäßig bin ich fleißig dabei Armeen aufzustellen...
Franzosen und Sachsen sind fertig, Württemberger in der Mache und Im Laufe des Jahres
kommen Preussen dazu. Russen hat ein guter Freund von mir :)
Deutsche findet man selbstversändlich auf beiden Seiten, auch wenn die deutschen Verbündeten
Napoleons anfingen sich abzusetzen.
Den Roman von Sabine Ebert \"1813 Kriegsfeuer\" lese ich gerade, ganz nett und schön recherchiert.
Ist aber ein Roman für Frauen mit einer ausführlichen Lovestory...können eure
Frauen/Freundinnen also gut mitlesen und nebenbei einiges von deutscher Geschichte mitbekommen :D
Shapur:
Das Problem als Männchenschubser für 1813 hier im Norden ist, die nette Bastelarbeit an den Figuren oder hat jemand eine Bezugsquelle für die russisch-deutsche Legion, die Truppen der Hanseatischen Legion insbesondere Kavellerie und Ari?
Bei den Franzosen gibt es einen großen Teil Marsch-Battalione also keine richtigen Battalione mit Adler und den netten drumherum.
Decebalus:
Leute, Ihr klingt wie ein Haufen konservativer Jammerer am Stammtisch.
\"feministischer Text\" ? - Schaut mal nach, wann Romane, Gedichte und Sachbücher zu Johanna Stegen publiziert wurden. Fast alles im Kaiserreich. Das war ja SOOOO feministisch.
\"Befreiungskriege werden nicht beachtet\" ? - Mag sein, aber die Aussage würde mich mehr überzeugen, wenn wir denn schon das 200jährige Jubiläum von was wichtigen von 1813 hätten. Warten wir doch erstmal ab, was im Oktober los ist.
\"kein Tabletop-Thema\" ? - Das ist doch jetzt wirklich Quatsch. Für was für einen Krieg macht denn Calpe seine Preußen? Wenn ich nur mal die Tactica nehme: wir haben Kulm gemacht und machen wahrscheinlich nächstes Jahr Liebertwolkwitz. THS hat Leipzig letztes Jahr gemacht, Dirk Tietten hat eine fiktionale Schlacht von 1813 gespielt. Der Grund bei Tabletopern ist übrigens ziemlich einfach: Man kann die Modelle der Uniformmode ab 1807-10 nutzen und außerdem fast alle Armeen zusammenbringen.
\"Teil der Nationsbildung\" ? - Ja und nein. Erstmal ist inzwischen klar, wie auch ein wichtiger Aufsatz dazu heißt \"Der Befreiungskrieg fand nicht statt.\" D.h. Napoleon ist von regulären Truppen in einem \"normalen\" Krieg besiegt worden. Das war kein Volksaufstand. Das hat der nationale Mythos aus ihm gemacht und da wird es dann auch spannend.
\"Schulunterricht\" ? - Nationalismus wird behandelt und da ist ja auch manches aus den Befreiungskriegen relevant: Arndt z.B. Wenn man weiß, dass Napoleon besiget wurde, sind für einen Schüler die Schlachten doch wirklich nicht so wichtig. Es beschäftigt sich ja auch kein Schüler mit dem Durchbruch der Russen an der Oder 1945.
tattergreis:
Ich finde es sehr schade, dass Decebalus mit seinem profunden Beitrag diesem thread quasi die Luft nimmt.
;)
cheers
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