Mit den gleichen Minis kann man übrigens auch sehr schön den Kapp-Putsch nachspielen. Der besondere Vorteil an diesem Setting ist, dass in der DDR dazu ziemlich intensiv Lokalgeschichtsforschung betrieben wurde (um die SPD zu diskreditieren, der man konterrevolutionäres Verhalten nachweisen wollte). Du kannst also zu jeder Kleinstadt (nicht nur im Osten) minutiöse Kampfbeschreibungen vom Heldenmut der Arbeiter nachlesen, teilweise richtig mit Kartenmaterial über Truppenbewegungen und den Namen einzelner Leute. Also tolle Szenarien in Fülle, natürlich sehr aus der sozialistischen Brille gesehen.
Ich bereite zur Stadt Forst (Lausitz) eine kleine 20mm-Kampagne vor und habe mich entsprechend mit alten Büchern zum Kapp-Putsch eingedeckt. Leider dauert das Sammeln von 20mm-Arbeitern sehr lange, weil es da sehr wenig gibt. Um aber mal ein Gefühl zu geben, was es da alles für coole Szenarienmöglichkeiten gibt, hier ein paar Inspirationen:
(1) Die Forster Arbeiter waren zunächst nur wenig bewaffnet. Daher sind sie zur Polizei gegangen, habe diese belagert und so gezwungen, Listen herauszugeben mit allen amtlich gemeldete Waffen in der Stadt - um diese dann zu requirieren.
(2) Nach einem Ultimatum hat sich die Polizei den Arbeitern angeschlossen. Je ein Arbeiter und ein Polizist haben versucht, Waffen zu sammeln. Sehr zum Widerstand mancher \"Reaktionärer\". Russische Kriegsgefangene aus dem WK1 haben mitgeholfen.
(3) Auf dem Land haben die Großjunker ihre Waffen nicht rausgerückt. Fürst Pückler, der Teile der \"schwarzen Reichswehr\" als Holzfäller getarnt in den Wäldern beherbergte, ließ den Arbeitern auflauern und es gab Tote. Die Beerdigung ist dann zu einer Massendemonstration der Arbeiterschaft geworden.
(4) In Spremberg waren die Arbeiter so erfolgreich, dass sie einen LKW voller Waffen nach Forst geschickt haben, dem aber aufgelauert wurde.
(5) Als in Forst die Situation geklärt war für die Arbeiter, haben sie eine \"Armee\" nach Cottbus entsand, denn dorthin war Militär geschickt worden und hat \"das MG gezeigt\". Cottbus war zu Niemandsland geworden, denn die Putschisten konnten aus Munitionsmangel nicht aus ihren Kasernen heraus, die Arbeiter aus Waffenmangel mussten sich im Arbeiterviertel verbarrikadieren. Die Polizei hat sich auch zurückgezogen, sodass im Niemandsland Cottbus von beiden Seiten Patroullien herummarrodiert sind.
(6) Ein Panzerzug mit Munition ist nach Cottbus geschickt worden. Die Forster Armee scheiterte beim Versuch, den Zug auf offener (!) Wiese zu stürmen. Durch das Sprengen der Schienen konnte er jedoch einen Tag aufgehalten werden, bis er über Frankfurt/Oder umgeleitet durch Forst selbst nach Cottbus kam.
(7) Bei der Gelegenheit nahmen die Putschisten Forst ein. Kurz darauf brach in Berlin der Putsch zusammen.