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Autor Thema: Kontinentale Meinungsverschiedenheiten - 372 Hufe [Großes Update 24.02.2017]  (Gelesen 55638 mal)

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Regulator

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Juhu, unser Martin ist wieder zurück :) Und die neuen Miniaturen stehen hinten beim Foto schon in den Startlöchern!

Stephan
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'Let us cross over the river, and rest under the shade of the trees.'

sharku

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sehr schönes kommando!
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Warboss Nick

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Hier, sie reiten wieder! Gewohnt sehr schöne Bemalung, und auch die Zusammenstellung auf dem Base gefällt mir gut. Das Gold finde ich besonders gelungen und so einen richtig guten Effekt auf den Uniformen.
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\"I want night or Blucher!\" - Wellington

212/200 Bemalpunkte in 2018, davon 43 Gelände

Napo Franzosen
Schwyzer
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DonVoss

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Die Jungs haben echt Style... :thumbup:

Cheers,
Don
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Riothamus

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:thumbsup: ,  :thumbsup: ,  :thumbup: mit* und Eichenlaub.
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Gruß

Riothamus

Regulator

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Lange ist es her, seitdem ich was gepostet habe. Der Kamil und sogar der Martin haben voraus gelegt, da muss ich wieder nach ziehen.
Vorallem Kamils Marines Thema fand ich ziemlich cool, weswegen ich \"Passendes\" für Strandlandungen, Fortbelagerungen und der gleichen bemalt habe.

William H. C. Whiting war der kommandierende Offizier von Fort Fisher. Die Union griff das Fort erstmalig im Dezember 1864 an, konnte es aber nicht erobern. Im Frühjahr 1865 eröffneten 60 Kriegsschiffe das Feuer. Anschließend stürmten Knapp 10.000 Mann über das Land, und über 2.000 Marines und Seeleute über den Landungsweg das Fort. Der Kampf tobte bis weit in die Nacht hinein und die Unionsseite ertrug schrekliche Verluste. Alle befehlshabenden Offiziere und Kommandeure die beim Sturm dabei waren fielen in den ersten Minuten, noch bevor die Nacht herein brach.  Verwirrung während der Nacht, \"friendly fire\" und der noch andauernde Beschuss von See machte die Lage umso verworrener.
Schließlich gelang der Durchbruch auf dem Landweg und Ring um Ring der Palisaden konnte gestürmt werden. Whiting und sein Stellvertreter wurden während der Schlacht verwundet und erlagen in den folgenden Tagen und Wochen ihren Wunden. Das letzte, entscheidende Fort war gefallen und so der letzte Handelsweg der Konföderation in den Atlantik. Kurz darauf sollte Wallmington fallen.
Als die Unionstruppen ihren Sieg über Fort Fisher feierten, entzündete sich das Munitionslager und über 200 Amerikaner starben. Unionstruppen und gefangene Dixies schlufen auf dem Dach des Monitionsdepot.

Offizier von Perry, der Bannerträger von Forgotten Glorious und der Marine von Foundry. Banner wie immer GMB.






Für jedes Dixie Fort dürfen natürlich nicht die schweren Geschütze fehlen! 22 schwere Geschützen zeigten auf das Meer, 25 weitere überblickten den Landweg. Da es sich um Garnisonsartillerie handelt, die nie außerhalb des Forts während des ganzen Krieges war, hab ich mir erlaubt, sie immer noch in den \"regulären\" Klamotten der Artillerie zu zeigen (bzw. eine freiinterpretierte Abart), während die \"helping hands\" im Hintergrund die typisch buntschekigen Rebellenklamotten der letzten Kriegsjahre tragen.







Passend dazu, die Artillerie Offiziere.



Für dieses Gefecht zwar eher ungeeignet, aber dafür umso passender bei Belagerungen sind die Unionsmörser. Eigentlich Marinegeschütze, wurden jedoch als schwere Belagerungsartillerie eingesetzt. Miniaturen von TA (Tim Adcock) Miniatures. Größer und \"flacher\" als Perry Miniaturen, aber irgendwie doch ein ganz eigener Charme.







Nun wieder passend zum Angriff auf Fort Fisher: United States Marines Korps. Zu dem Zeitpunkt eine sehr kleine Truppe, anfangs nur 450 Mann stark wurde sie über die kommenden Jahre ausgebaut bis zu dem, wie wir sie heute noch kennen. Im Amerikanischen Bürgerkrieg beteiligten sie sich nicht an vielen Schlachten, sondern waren eher Wachen für Häfen, ankernde Schiffe und Ähnliches.





Dem Kampf bei Fort Fisher schlossen sich auch einige bewaffnete Zivilisten an, die ihr Land und den erkannt wichtigen Seeweg verteidigen wollten. Alternativ gehen die auch für die Aufstände in New York und Bosten während des Krieges oder für Gefechte in Kansas und ähnlichen Stadt-Scharmützeln.







Stephan
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Lt. Hazel

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Stephan das ist ja unglaublich. Ich dachte bis jetzt bei deinem ACW Projekt wär nach oben keine Luft mehr..war aber wohl doch noch welche. Sehr sehr cool.
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Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Sir Leon

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Krass. Richtig schön geworden. Woher sind denn die Zivilisten und Marines?
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Werit

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Sehr genial Stephan! Eine Augenweide!
Ich glaube die Marines sind Berdans Sharpshooters? von den Perrys? Zivilisten dürften auch Perrys sein.

Bin dann mal meinen Anzug anziehen...
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General Thomas J. Jackson

Pappenheimer

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Großartige Bemalung. Richtig schön abwechslungsreiche Zivilisten!  :thumbsup:
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Regulator

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Vielen Dank Jungs :)

@Sir Leon: Martin hat recht - die  Marines sind die Berdan Sharpshooters, die Zivilisten sind der Riot Mob von den Perrys.

Stephan
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Regulator

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Kontinentale Meinungsverschiedenheiten - 372 Hufe [Großes Update 24.02.2017]
« Antwort #281 am: 08. September 2016 - 09:02:50 »

Während des Amerikanischen Bürgerkriegs war die Intervention europäischer Staaten eine denkbare Möglichkeit, jedoch eine, die niemals Wirklichkeit werden sollte. Eine solche, welche Washington vor neuem Kopfzerbrechen stellen und den Süden zum Aufatmen bringen würde.
Es wäre wohl die wahrscheinlichste Chance gewesen, dass die Konföderation einen Waffenstillstand oder sogar einen Frieden diktieren und damit die Unabhängigkeit als Staat erzielen könnte. Die zwei Großmächte, die den Südstaaten dazu verhelfen konnten, waren das Kaiserreich Frankreich und das Vereinigte Königreich Großbritannien.
Die beiden Staaten sympathisierten aus politischen Gründen mit dem Süden, doch vor allem wirtschaftlich waren sie, so glaubte die Konföderation, von der Baumwolle der Südstaaten abhängig (zu diesem Zeitpunkt war der Süden der USA für fast 80% der gesamten Baumwollherstellung verantwortlich). Sie besaßen beide große, gut ausgebildete Heere, ihre Militärs waren kampferprobt, vor allem durch die letzten Ereignisse auf der Krim, Indien, Italien und der gleichen. Ihnen würde eine unerprobte Armee aus zusammen gewürfelten Milizionären und schlechten Taktikern entgegenstehen.
Im Falle des Falles wären sie ebenfalls in der Lage die Unions Blockade an den CSA Häfen zu durchbrechen und den Nachschubweg nach Europa wieder zu eröffnen. Eine Gegen-Blockade wäre ebenfalls möglich gewesen.
Frankreich hatte bereits Truppen in Mexiko stationiert, bereit in den Westen der Union zu dringen, das Vereinigte Königreich hatte eine Garnison in Kanada und könnte die Union über Maine und andere Nordstaaten betreten. Die Herrschaft über die See würde ebenfalls amphibe Landungen in kleinem Umfang oder auch Verschiffungen auf das Dixie Festland zulassen, wobei sich die Armeen vereinigten könnten und gemeinsam kämpfen würden.

Folgender Beitrag soll sich erstmals auf die englische Intervention im Amerikanischen Bürgerkrieg beziehen.

Die politische Lage verschlimmerte sich zunehmend, als am 08.11.1861 die USS Jacinto auf internationalen Gewässern das englische Schiff Trent, welches auf dem Weg von Havanna nach England war, stoppte und die beiden konföderierten Diplomaten an Bord forderte. Anschließend wurden  diese in Boston inhaftiert und gefangen gehalten. Sie waren auf dem Weg nach London gewesen um neue Waffen für den Krieg zu kaufen und England zum Beitritt gegen die Union zu gewinnen.
Umgehend verlangte London ihre Freilassung.

Britische ReaktionVon beiden Seiten waren die Reaktionen heftig: Die Union leckte noch die Wunden von Bull Run und nutzte die Gefangennahme der beiden Gesandten als Propaganda – der konföderierten Diplomatie war ein Schlag versetzt worden.
England schimpfte das Stoppen der Trent als Bruch des Internationalen Seerechts und vor allem als Aktion gegen Englands Neutralität im Konflikt. England verlangte eine öffentliche Entschuldigung des amerikanischen Präsidenten.
Offiziell hielt das Vereinigte Königreich die Neutralität hoch, verdoppelte jedoch die angeschlagene und nicht see-tüchtige Flotte um Bermuda (Das „Malta“ Amerikas) mit modernsten Schiffen aus der Mittelmeer-Flotte  und entsandte eine kleinere Streitkraft als Drohung nach Kanada.
Weder die Union, noch England wollten einen langen Krieg (man denke an den Unabhängigkeitskrieg, den Krieg von 1812, Konflikte an der kanadischen Grenze etc.), jedoch konnte dieser politische Zwischenfall der letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringen würde.
Bevor es jedoch zu einem weiteren, großen Krieg kommen konnte, meinte Lincoln, dass “ein Krieg zur Zeit genug sei”. Er ließ die Gefangenen frei und entschuldige sich schriftlich beim englischen Parlament. Der Zenit des Konflikts war überschritten, bis 1863 verlagerte England jedoch neue Truppen nach Kanada und schmiedete zwei Pläne zur Invasion des Nordens.


Diplomatie der SüdstaatenSchon als der Krieg Ausbrach hofften die Südstaaten auf eine schnelle Intervention Europas. Es war ihnen durchaus bewusst, dass ohne eine solche, die Unabhängigkeit der Konföderation wohl schwer errungen werden könnte.
Ebenso bewusst war dies auch der Union. Europäische Großmächte könnten die Vorteile des Nordens gegenüber dem Süden kippen. Um einer Intervention entgegen zu wirken, erklärte die Union zur Abschreckung, dass jeder Staat, der die Konföderation des Südens als unabhängigen Staat anerkannte, im Krieg mit den USA sei. England selbst bezog große Teile des Getreides aus den Nordstaaten und musste seine Entscheidungen damit sicher beurteilen.
Der Süden glaubte, dass Europa abhängig von der Dixie Baumwolle sei, doch dies stellte sich als falsch heraus. England hatte Reserven und selbst Baumwollplantagen in den Kolonien – die Getreidevorräte des Nordens waren ausschlaggebender.
Während des kompletten Krieges entsandte die Konföderation Diplomaten nach Europa, jedoch ohne Erfolg. Ihr Talent konnte sich weder mit den Diplomaten des Nordens und noch gar nicht mit denen der Europäer vergleichen.
Während der Trent Affäre setzte sich selbst Prince Albert als Mediator ein und beschwichtigte die involvierten Parteien.

Trotz all dem wägten Frankreich (Napoleon III) und England (Lord Russell) die Risiken und Vorteile einer europäischen Intervention ab. Neben wirtschaftlichen Aspekten spielten natürlich politische Vorteile eine große Sache. Amerika war ein großer und reicher Kontinent und gutes (ehemaliges) Kolonialland für die Großmächte.
Die Nachteile wären auf der anderen Seite der Verlust des Getreides aus dem Norden, eventueller Gebietsverlust in Kanada, das Exportgeschäft nach Amerika und die finanziellen Investitionen und Anleihen, eine Bedrohung der bestehenden Handelsmarinen, sowie innerpolitische Unruhen.
Die meisten Politiker wollten deswegen keinen Krieg, auch die Presse setzte sich dafür ein, dies wurde vor allem durch die Emanzipation Proklamation (viele Historiker sagen, dass es zu dieser Zeit nicht Lincolns Absicht war die Sklaven zu befreien, sondern Europa fern zu halten. Sie würden sich nicht auf Seiten der Sklaverei gegen ein Nicht-Sklaverei-Staat stellen) und der Schlacht bei Antietam verstärkt.
All dies führte schließlich zur Neutralität der europäischen Länder.

Übersicht der Geschehnisse
8. November 1861: RMS Trent wird von der USS San Jacintoge gestoppt.
27. November 1861: London wird vom Vorfall informiert.
29.-30. November 1861: Sitzung zur Lage im Kabinett wird abgehalten. London schickt das Ultimatum an Lincoln.
4. Dezember 1861: Mobilmachung der Milizen in Kanada wird befohlen, Teilmobilmachung im Königreich.
7. Dezember 1861: Das englische Schiff Melbourne ist mit über 100.000 Musketen und fast 15 Millionen Schuss auf dem Weg nach Kanada.
9. Dezember 1861: 25.000 Mann der regulären englischen Armee sind auf dem Weg nach Kanada.
10. Dezember: Alle verfügbaren Kriegsschiffe die bei Malta ankern wurde befohlen sich auf nach Kanada zu machen.
16. Dezember: Konteradmiral Dacres untersteht nun Vizeadmiral Milne, der den Oberbefehl für das “Canada Adventure” übernimmt.
19. Dezember 1861: Die ersten Bataillon der englischen Garde werden ab transportfähig gemacht. Dies zeigt wie ernst es England war. Die Garde wurde nur zu Notfällen verfrachtet, siehe Krim. Selbst beim indischen Aufstand wurde die Garde nicht ins Feld gerufen.
20. Dezember 1861: 38.000 Mann der kanadischen Miliz sind laut englischen Militärs “kampfbereit”, bis zu 120.000 weitere sollten folgen. (Das sind aber alles nur Papierzahlen, aufgrund der mangelnden Waffen, der Uniformen und der Ausrüstung werden wohl nicht mehr als 50.000 Kanadier gleichzeitig unter Waffen gestanden haben. Die englische Generalsebene schätzt den Kampfwert nur sehr gering ein, manche gar unbrauchbar.)
21. Dezember 1861: Sämtliche in die Reserve ausgemusterten Kanonenboote der Royal Navy werden zurück in den Dienst aufgenommen.
31. Dezember 1861: Englands drittgrößter Ironclad, die HMS Defence wird auf ihre Rolle in Amerika vorbereitet und ausgerüstet. In 5 Wochen sei sie auslaufbar.
 
Der Termin für den Angriff auf die Union wäre Mitte Januar 1862 im Winter gewesen.

Die Royal British Army
Seit den Erfahrungen aus dem Krimkrieg war die englische Armee bis zum amerikanischen Bürgerkrieg stetig im Wandel. Im Vergleich zu anderen Nationen hatte sie jedoch eine bedeutende kleinere Größe, vor allem weil England das größte Imperium der Welt war (stehende Heere: UK: 89.000;  Preußen 212.000; Österreich: 290.000, Frankreich 316.000 Mann und Russland sogar knapp 600.000 Mann).
Zu dieser Zeit war England auf die freiwilligen Verbände der jeweiligen Kolonien angewiesen. In Indien waren es bis zu 170.000 einsetzbare Freiwillige, in Afrika ebenfalls mehrere zehn tausend und so weiter. Im Kriegsfall wurden in den jeweiligen Gebieten die Milizen mobilisiert und meist für Wach- und Garnisonsaufgaben eingesetzt. Das eigentliche Heer wäre dann ausschließlich als Feldarmee gedacht, daher auch die niedrige Zahl der stehenden Armee. So zumindest in der Theorie.
Anfang der 50er Jahre war die englische Armee jedoch komplett veraltet. Vor allem das Fuhrwesen und der Nachschub waren noch wie zu Wellingtons Zeiten bei Waterloo. In den nächsten Jahren sollte eine komplette Modernisierung stattfinden. Allein in den zwei Jahren nach dem Krimkrieg wurden fast 900 neue Geschütze für die Artillerie und die nötigen Wägen für den Nachschub geordert. Zum Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges waren wohl die aktiven Einheiten mit dem neusten Kriegsgerät ausgerüstet.
Während des Aufstands in Indien wurde die englische Armee vergrößert, auf der englischen Insel selber war die Zahl der Bataillone fast verdoppelt worden.  
 
Dies führte also dazu, dass 1861, die reguläre britische Infanterie 156.861 Mann stark war, davon waren knapp 50.000 in Indien. Von den ca. 106.000 verbleibenden englischen Truppen sollten theoretisch bis zu 70.000 nach Kanada geschickt werden. Zusätzlich würden wohl Freiwillige aus den Kolonien hin zu gezogen werden. Eine Praxis, wie es die Engländer bei kommenden Kriegen auch tun werden.
 
Vor der Trent-Affäre waren drei englische Brigaden über ganz Kanada verteilt (siehe unten), dazu kamen die Milizen. Während der Trent-Affäre kamen weitere Tuppen in Kanada an. Anstelle von drei Brigaden waren es nun drei vollwertige Divisionen. Mehr sollte folgen.

Jede der Divisionen war vorgesehen, auf anderen Routen in die Union einzufallen. Es gab dafür drei Wege: die erste Division sollte einen amerikanischen Vorstoß von Detroit oder Windsoder kommend entgegen wirken und dann selbst auf Detroit marschieren.
Die zweite zwischen Toronto und der Niagara Front entlang des Welland Kanal, welche hier nach passendem Gelände suchen sollte, und die dritte war bei New Brunswick/ Maine und sollte bei Ausbruch des Krieges sofort auf Portland marschieren und es besetzen.
Die Milizen wurden bei Halifax zusammen gezogen und auf die Forts verteilt, ebenso sollten sie als Unterstützungstruppen den Feldarmeen dienen.
 Die noch nach zu kommenden 50.000 Truppen aus England würden die Divisionen verstärken und noch weiter ins Herzland der Union vorrücken. Die kanadischen Truppen würden zurück bleiben und die besetzten Gebiete bewachen.


Die Kanadische Miliz
Die kanadische Regierung hatte wie oben erwähnt kein stehendes Heer sondern wie die meisten Kolonien eine Miliz. Allein in den letzten zwanzig Jahren gab es immer wieder Konflikte zwischen den USA und Kanada, wobei sich letzteres immer behaupten konnte (Patriote Rebellion, Aroostook Krieg).
England verlangte 65.000 Milizen in Kanada, diese Papier-Zahl sollte nach den obrigen Konflikten noch ein Mal steigen.
Im Dezember 1861 wurde die Mobilmachung bekannt gegeben, leider kam man nur auf ca. 16.000 Mann, welche komplett unterbewaffnet waren. Steinschlossmusketen und eiserne Handwaffen waren Programm, eine Uniformierung herrschte nur teilweise und die meisten kamen in Zivilkleidung „Buttermessern, Holzfälleräxten und Schrotflinten“.
Neben den 100.000 Musketen und den 15 Millionen Schuss wurden auch 18 Geschütze für eine kanadischen Freiwilligen Batterie geliefert. 8.000 Pferde wurden in Kanada gekauft und mehrere tausend Satz Uniformen in Auftrag gegeben. Alte Waffen aus den Arsenalen in London wurden ebenfalls verschifft (mehre alte 9pdr Geschütze, etc.).
 
Die „flank companies“, aktive Miliz (welche sich fünf Mal im Jahr für jeweils ein Wochenende zum „Training“ trafen),  die kanadische freiwillige Kavallerie und ein kleiner Teil der eingezogenen Milizen sollte sich der Feldarmee - bestehend aus regulären englischen Soldaten - anschließen. Die verbleibenden Milizen und nun auch eingezogenen Milizen sollten Wach- und Garnisonsaufgaben bewältigen und eroberte Nordstaaten Städte besetzen.

Für jeden der es etwas genauer wissen will, eine Übersicht aus der London Times von damals mit Einheiten die bereits in Kanada waren oder dort hingeschafft werden sollten.
 
Bestehende Kanada-Garnisonseinheiten
1/17th Foot
62nd Foot
63rd Foot
5 Batterien RA
 
Die Einheiten lt. London Times die im Sommer 1861 in Kanada ankamen
30th Foot
47th Foot
4/60th Rifles
D/4 Brigade RA
 
Verstärkung lt. London Times welche noch zusätzlich nach Kanada gesandt werden sollte
 
Cavalry
The Lancer Brigade:
9th Lancers
12th Lancers
16th Lancers
(inkl. einer unbestimmten Einheit der Royal Horse Artillery)
 
 
Nachschub/ Fuhrwesen (Military Train)
1st Bn, Military Train
3rd Bn, Military Train
 
Infanterie (Infantry)
1/ Grenadier Gds
2/ Coldstream Gds
2/ Scots Fus Gds
1/10th Foot
1/11th Foot
2/12th Foot
1/15th Foot
1/16th Foot
2/16th Foot
2/17th Foot
2/20th Foot
1/36th Foot
1/45th Foot
1/55th Foot
1/58th Foot
1/76th Foot
1/96th Foot
1/ Rifle Brigade
 
Artillerie (Royal Artillery)
A Bty, 4RA
B Bty, 4RA
E Bty, 4RA
F Bty, 4RA
G Bty, 4RA
H Bty, 4RA
A Bty, 8RA
1 Bty, 10RA
2 Bty, 10RA
3 Bty, 10RA
4 Bty, 10RA
5 Bty, 10RA
6 Bty, 10RA (nach New Brunswick)
7 Bty, 10RA
8 Bty, 10RA
2 Bty, 15RA (Garnisons Artillerie) (für die Anlagen auf Bermuda)
3 Bty, 15RA (Garnisons Artillerie) (für die Anlagen auf Bermuda)
 
Pioniere (Royal Engineers)
2nd Coy, RE
4th Coy, RE
5th Coy, RE
7th Coy, RE
15th Coy, RE
18th Coy, RE
34th Coy, RE

Genug gequatscht – eigentlich soll es ja darum gehen, wie es wohl gewesen wäre, wenn sich Europa am Krieg beteiligt hätte. Nehmen wir an, England benutzt seine Streitkräfte in Kanada und beginnt den Vormarsch.
Die Union müsste große Teile seiner Armee in Pennsylvania in den Norden verlagern, vor allem die industriellen Teile des Landes und die großen Städte im Norden schützen. Stimmen im Parlament, den Krieg zu beenden würden lauter werden. Die Einberufung von Freiwilligen wäre schwieriger, die unpopuläre Wehrpflicht wäre noch ineffektiver.
Die anfangs sehr wichtigen Lieferungen von Kriegsgerät aus Europa würden ausbleiben, die Unionsmarine wär gefährdet und der Süden würde Nachschub an Material erhalten.  
Nicht nur das – wie einst Preußen im amerikanischen Unabhängigkeit Kriegs Militärberater zur Ausbildung von Washingtons Armee schickte, so würde England und Frankreich auch solche zur Armee der CSA schicken und mit dem militärischem Wissen der letzten Jahrzehnte unterrichten.
Die Dixies wären aus dem Würgegriff der Unionsblockade befreit, könnten sich freier bewegen und die Flüsse innerlands besser kontrollieren. Vielleicht mit Hilfe der Kanonenbote Englands bis nach Washington rückt.

Wie hätten die Feldzüge gegen die Union ausgesehen? Wie weit wäre das Bündnis England/ Europa + CSA gekommen? Wie hätte die Union dagegen wirken können?
England hätte wohl von Norden her kommend die wichtigen Küstenstädte der Union gesichert, sowie allgemein Maine und Vermont. Wären sie bis nach Boston marschiert?
Inwiefern hätten sich Taktiken und Strategien verändert?
Die Royal Navy könnte (im Vergleich kleine) amphibische Landung zur Sicherung weiterer Häfen durchgeführt haben. An eine Verschmelzung der CSA Armee und der Engländer im großen Sinne glaube ich nicht. Den Engländern fehlte der militärische Stützpunkt im Süden, bzw. allgemein eine gut Ausgangslage für Nachschub und Material.

Im Folgenden ein paar Bilder meiner englischen Truppe für den Amerikanischen Bürgerkrieg. – Nächstes Mal weniger überbelichtete Fotos, versprochen! Damit stelle ich ein frühes Aufgebot der englischen Armee da.
Wenn jemand Vorschläge hat, wie man die Boys in Longstreet integrieren kann (in Hinsicht auf die Überlegenheit der Taktik, der Waffenkenntnis, der Ausbildung, des guten Kriegsgeräts etc.) dann immer her mit den Ideen!

Das 62. Regiment betritt die Nordstaaten und lässt die kanadischen Wälder hinter sich:




Vor Portland trifft die englische Garde (hier als Vorhut eingesetzt) auf US Marines welche die ankernden Schiffe verlassen haben auf denen sie als Wachpersonal eingeteilt waren.




Nachdem die Marines zurück getrieben wurden, beziehen die englischen Generale den selben Schauplatz.




Die Royal Artillery bezieht Stellung auf einem Hügel. Sie sind mit den modernen Hinterlader Kanonen \"Armstrong\" ausgerüstet. Sie hatten eine höhere Reichweite und bessere Treffgenauigkeit als die US Geschütze.




Ein weiteres britisches Regiment rückt an. Der Tshako war bei den meisten Staaten Europas noch immer die Hauptkopfbedeckung.




Kanadische Milizen bilden eine Feuerlinie und treffen auf den ortsansässigen Bürgermob Portlands.






Die kanadische freiwilligen Kavallerie betritt das Schlachtfeld. Die meisten Kavallerietypen der europäischen Armee waren nicht dafür gedacht, während der Schlacht abzusetzen, sowie man es bei der US Kavallerie kennt.

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DonVoss

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« Antwort #282 am: 08. September 2016 - 09:17:01 »

Irgendwie hat das was Unheimliches...dass du großartig bemalte Armeen aus abgefahrenen Settings einfach so aus dem Hut zauberst... 8o  :thumbsup:

Ich finde die Truppe einfach kolossal. Toll bemalt und sehr schön in Szene gesetzt.

....ein bisschen muss man auch die Perrys loben, die wieder mal was wirklich Abgedrehtess gemacht haben.
Habe selbst schon ein paar mal über diese Sektion im Perry-Shop geschaut, konnte mich aber bisher immer gerade so zurückhalten. Deine Truppen lassen einen da schon träumen... :)

Sehr schön finde ich, dass du auch die Rioteers eingebaut hast...

Danke fürs Zeigen... :thumbup:

Cheers,
Don
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mike-72

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« Antwort #283 am: 08. September 2016 - 09:25:50 »

Absolut hervorragend! In Menge und Qualität einfach nur genial und absolut perfekt in Szene gesetzt.

Gruß Mike
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Constable

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« Antwort #284 am: 08. September 2016 - 10:54:54 »

Sehr schöne Modelle und alles sehr gut in Scene gesetzt!  :hi: