Der Schutzpatron des Internets schreibt\'s in den Origines, XIX, xxii, 10. Er schreibt auch (oder deutet an; ich habe jetzt nicht nachgelesen), dass die roten Tuniken nur am Tag der Schlacht und am Vorabend desselben getragen wurden. (Durch Hissen einer besonderen Flagge (Caeser, GK, II, 4; BK, III, 89.), nach Plutarch, Pompeius 68, war es eine Tunika, zeigte der Feldherr die bevorstehende Schlacht an.)
Graham Sumner, Roman Military Clothing, Bd.1 100 BC - AD 200 (Osprey\'s Men at Arms 374; Es geht darin nur um die Textilien.) führt auf 12 Seiten alle Quellen der Zeit zu der Farbe der Militärtuniken, auch erhaltene Stoffreste auf. Auch auf die Färbemittel wird eingegangen. Im 2. Band (MaA 390, AD 200-400) soll das Ganze zu einer Schlußfolgerung führen. Den 2. Band besitze ich aber noch nicht. Wie gesagt, nicht immer wird der Feldherr Zeit gehabt haben, die Soldaten vor der Schlacht rechtzeitig zu benachrichtigen. Es gibt aber einen bezeichnenden Vorfall: Crassus zieht vor der Schlacht von Carrhae einen schwarzen Mantel an. Seine Legionäre nötigen ihn, zur Schlacht den korrekten Purpurmantel zu tragen. (Plutarch, Crassus, 23.Auch in dem genannten Band aufgeführt.) Ob es sich um roten oder violetten Purpur handelte, kann auch Sumner nicht beantworten. In Alexandria musste Caesar durch das Hafenbecken schwimmen, um sich zu retten. Dabei ist, wenn ich mich recht erinnere, von einem roten Feldherrnmantel die Rede. Dummerweise war er wohl ziemlich Eitel, so dass der Hinweis nur für ihn Klarheit gibt.
Auch wenn die Rekonstruktionen der Scuta bei Osprey sicher besser ist als manches andere, zweifele ich, dass da genügende Forschungen zugrundeliegen.
Wenn Du mir die Legionen, die Claudius in Britannien hatte nennst, schaue ich noch mal nach, was ich dazu finden kann.
EDIT: Plinius der Ältere schreibt - Naturgeschichte, XX, 3 - dass Offiziersmäntel mit Karmesin gefärbt wurden. Dies mag auch der bei Isidor erwähnte besondere Ersatz für das blutrote Purpur gewesen sein. Daher rührt auch die Legende, man müsse seine Römer-Minis eher Scharlach-Farben bemalen, wie es z.B. Connolly in \'Die römische Armee\' zeigt. Allerdings deckt Karmesin einen sehr breiten Farbbereich ab und ersetzt den Kardinälen heute das echte Purpur. Somit kommt tatsächlich wieder das Blutrot in Frage. Auch das billigere Färberkrepp muss nicht unbedingt einen Gelbstich haben. Vielleicht sollte man in der Bemalung zwischen Legionären, Centurionen und Offizieren unterscheiden. Wenn man Knöpfe zählen will. Da Isidor sich auf ein spezielles Verfahren bezieht, wird der Farbstoff der Schlacht-Tuniken sicher auch nicht einfach \'billiges Färberkrepp\' gewesen sein.