Allgemeines > Bücher, Filme, Publikationen
Der Hobbit-Thread - Smaug\'s Einöde (Spoiler-Alarm)
MacGuffin:
Ich musste beim großen Goldzwerg an einen Schokonikolaus denken, der zu lange in der Sonne oder auf der Heizung stand. Hätte Smaug nicht immer nur alles aufgefressen was so kreucht und fleucht, sondern sich auch an Schokonikoläusen gelabt, hätte ihn das nicht so überrascht!
Was mich noch etwas stört, ist der Eindruck, dass der Film wirklich nur wie ein Lückenfüller zwischen Teil 1 und 3 wirkt, weil eben alles so gehetzt ist und sich nicht entfaltet. Ich kenne die Vorlage nicht, deswegen wundert mich, dass - vermutlich - so viel hinzugedichtet ist, nur um das Tempo ins Wahnwitzige zu treiben, statt eine Geschichte wirklich zu erzählen. Aber Plot ist eh ausreichend heutzutage, Story ist Dreingabe.
Gandogar Silberbart:
--- Zitat von: \'Oberst Manuell\',\'index.php?page=Thread&postID=153637#post153637 ---Was mich noch etwas stört, ist der Eindruck, dass der Film wirklich nur wie ein Lückenfüller zwischen Teil 1 und 3 wirkt, weil eben alles so gehetzt ist und sich nicht entfaltet. Ich kenne die Vorlage nicht, deswegen wundert mich, dass - vermutlich - so viel hinzugedichtet ist, nur um das Tempo ins Wahnwitzige zu treiben, statt eine Geschichte wirklich zu erzählen. Aber Plot ist eh ausreichend heutzutage, Story ist Dreingabe.
--- Ende Zitat ---
Ja, beim Herr der Ringe hatte Peter Jackson 3 Bücher mit insgesamt rund 1500 Seiten als Vorlage für das Drehbuch von drei Filmen, beim Hobbit hat er rund 300 Seiten um daraus wieder drei Filme zu machen. Es wird sehr viel dazugepackt, was sonst nur im Herr der Ringe erwähnt wird (z.B. die Sache mit dem dem Weißen Rat und dem Nekromanten- Gandalf verlässt die Zwerge zwar, kurz nachdem sie Beorns Haus verlassen haben, aber sie erfahren nicht viel darüber).
Andere Sachen wurden komplett frei dazugedichtet um mehr Action in dieses eigentliche Kinderbuch zu bringen. So wird der Ork Azog im ersten Film eigentlich nicht von Thorin verwundet, sondern von dessen Vetter Dain Eisenfuss getötet. Die Orks, die die Zwerge verfolgen und zwischendurch auch die Bruchtal-Elben, dann die Düsterwald-Elben und später die Menschen vom See angreifen, gibt es im Buch daher nicht. Im Elbenreich findet kein Kampf statt, ebensowenig wie in Seestadt (ausgenommen Smaugs Angriff).
Der Ork und Wargtrupp, der die Zwerge in den Bäumen angreifen, sind die Verfolger, die den Tod des Orkkönigs bzw des \"Großen Orks\" rächen wollen. Im Hobbit kämpft in der finalen Schlacht Azogs Sohn Bolg gegen die Zwerge.
Tauriel gibt es nicht, Legolas als Sohn Thranduils wird nicht erwähnt und auch Thranduils Name wird im Hobbit (zumindest in den zwei Übersetzungen, die ich gelesen habe) nichtmal erwähnt- er ist nur der \"Elbenkönig\".
Ich vermute mal, dass Jackson mit dem einen Buch einen wirklich genialen Film hätte machen können, der sehr am richtigen \"Hobbit\" orientiert ist. Beim HdR hat er sehr viel ausgelassen, um den Stoff unterzubringen, beim Hobbit hat er sehr viel dazugepackt, bei einigen Szenen würde sich Tolkien wohl im Grabe umdrehen.
Aber ich will den Film nicht unnötig schlecht reden- die Technik ist wirklich genial, und es wurden auch ein paar gute Ideen übernommen. Es ist nur einfach ein etwas falscher Ansatz, aus einem kurzen Kinderbuch drei große Actionfilme zu machen. Was dabei herauskommt sind Charaktere, die ganz anders wirken, als im Hobbit beschrieben. Bestes Beispiel ist Thranduil. Er sperrt zwar auch im Buch die Zwerge ein, kommt dort aber nicht so stark wie der rücksichtslose Herrscher rüber, der seinem Sohn aus Arroganz die Liebe mit einer einfachen Elbin verwehren würde.
Riothamus:
Die sprechenden Raben fehlen. Und gibt es nicht eine Version des Weißen Rats in den Nachrichten aus Mittelerde, die hätte verwendet werden können?
Die Sache mit dem verwunschenen Bach fehlt auch. Also da kann keiner behaupten er hätte etwas hinzufügen müssen, wenn er vieles weglässt. Die Ankunft bei Beorn wurde ja schon erwähnt.
Goltron:
--- Zitat ---Ich vermute mal, dass Jackson mit dem einen Buch einen wirklich genialen Film hätte machen können, der sehr am richtigen \"Hobbit\" orientiert ist.
--- Ende Zitat ---
Genau das gleiche habe ich mir auch gedacht! Vorallem musste es auch noch Überlänge sein...
Meine Frau hat mir den ersten Teil vom Hobbit (auf meinen Wunsch) zu Weihnachten geschenkt und ich war ziemlich enttäuscht bzw. froh als er endlich aus war. Ich nehme an den zweiten brauche ich mir dann eher nicht antun...vielleicht wenn er irgendwann mal im TV läuft.
Dieses \"zuviel\" scheint in letzter Zeit aber eine wirkliche \"Blockbuster\" Krankheit zu werden. Damals beim 3. Batman Teil war es mir schon irgendwie zuviel, bei Man of Steel hatte man Actionszene an Actionszene die einfach nur noch langweilig waren. Und hier irgendwie das selbe.
Constable:
Für die einen ist es einfach ein netter Fantasyfilm, für die anderen scheint das Thema beinahe \"Religion\" zu sein. Und dazwischen gibt es unendlich viele Grauzonen. Ich denke auch dass man vieles besser hätte machen können, unterm Strich sehe ich das alles aber so gelassen dass ich mich gut amüsiert habe.
Dass der Kommerz eine tragende Rolle spielt darüber müssen wir uns wohl nicht unterhalten. Das ist bei Kinofilmen so, bei Serien so.....das werden wir kaum ändern. Ich bin in diesem speziellen Fall dann aber dennoch dankbar dass es nun schon viele Jahre immer wieder Fantasyfilme in für mich guter Qualität zu Weihnachten gibt. Und Geschmäcker und Ansprüche sind nun einmal verschieden. :smiley_emoticons_xmas_popcorn_essen: :smiley_emoticons_joint:
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln