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Autor Thema: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte  (Gelesen 500088 mal)

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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2790 am: 09. November 2020 - 17:57:35 »

Militärhistoriker Prof. Dr. Sam Mustafa höchstselbst (Mustafa, La Grande Armée. Historical Note, S. 17). Lese aber gerade nochmal bei John Keegan nach, denn der hatte ähnliches geschrieben. Etwas habe ich da gerade gefunden: Keegan beschreibt u.a. den Erlebnischarakter von Waterloo aus der Sicht der einfachen Soldaten bei dem 27. Regiment (den Inniskillings). Sie kamen um 15 Uhr aus der Reserve und stehen dann fast die gesamte Zeit an der LHS-Kreuzung, bilden gelegentlich Karree und formieren wieder zurück. Ohne selbst in direkte Kämpfe verwickelt worden zu sein, hat das Regiment in vier Stunden 450 Mann fast ausschließlich durch Artillerie verloren (Verwundet oder tot), von den 18 Offizieren war hinterher nur einer nicht verwundet (Keegan, Das Antlitz des Krieges, S. 162). Mercer ist ein Batteriekommandant, dessen  Batterie am 18. Juni 700 (!) Salven abgab, er war fast taub am Abend der Schlacht (Keegan, S. 165). Finde bestimmt noch mehr!
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2791 am: 09. November 2020 - 18:51:59 »

Mehr zur Artilleriewirkung bei Keegan: Die Artillerie sei vor allem für die höheren Verlustraten bei Schlachten des frühen 19. Jh. verantwortlich im Vergleich zu früheren Kriegen (Vgl. S. 166).

Keegan analysiert dann im weiteren die Kämpfe bei Waterloo. In den großen Reiterattacken waren die meisten Verluste der Kürassiere durch die britische Artillerie, die den erstmal im Schritt und kurz vor Ende im Trab anreitenden Kürassieren mehrere Salven Kartätschen entgegen schicken konnte. Dann liefen die Artilleristen in den Schutz eines Karrees, einen Moment schwärmten die überlebenden Kürassiere umher, wurden z.B. vom drohenden Gegenangriff britischer Kavallerie vertrieben und bekamen noch im Rückzug eine weitere Salve durch die britische Artillerie ab. Normalerweise wäre reitende Artillerie mit vorgegangen und hätte die Karrees beschossen, was dann wiederum für hohe Verluste (bzw. die entscheidenden Verluste bei der Infanterie während des Kavallerieangriffs geführt hätte). Das Mitvorrücken der reitenden franz. Artillerie habe nur die Enge des Geländes nicht zugelassen (S. 185f.).

Später vergleicht er die Tödlichkeit der Waffen und sagt, dass Kanonenkugeln da auf Platz 1 stehen (wenn man mit ihnen in Berührung kam, war die Tödlichkeit am höchsten), gefolgt von Kartätschenhagel (Vgl. S. 234).

Natürlich sorgen Musketenkugeln immernoch für über meist über 20% der Verluste, aber Keegan erläutert auch, warum sie oft nicht so tödlich bzw. effektiv waren. Viele Salven gingen daneben, weil die Soldaten nicht akkurat zielten (und das auch nicht befohlen/gedrillt worden war), weil die Musketen unpräzise schossen, was euch sicherlich bekannt ist (Vgl. S. 188ff.).

Die Aufgabe von Kavallerie (ins Karree zwingen) und Infanterie war oft, durch ihre Anwesenheit die gegnerischen Truppen dazu zu zwingen, an einem Punkt zu verweilen, an dem sie dann von der Artillerie auseinander genommen werden konnten.
Waren die Breschen im Karree dann groß genug, konnte die Kavallerie eben doch einbrechen oder der Erfolg kam allein durch den Artilliebeschuss. Konnte eine Infanterieformation durch Artilleriebeschuss hinreichend geschwächt werden, konnte sie dann eine Position nicht mehr gegen feindliche Infanterie schützen.
Man braucht also nach wie vor alle drei Truppengattungen, um die Effektivität der Artillerie zu entfalten, aber all dies in den letzten zwei Posts macht deutlich, warum 60-80% Verluste in der Schlacht durch Artillerie bei näherer Überlegung doch nicht so überraschend sind. Abseits des Schlachtfeldes sieht es gleichwohl anders aus, der Kleine Krieg, Krankheiten in Massenheeren sind Felder, wo der Tod oder die Dienstunfähigkeit anders über die Soldaten kommt als durch Artilleriebeschuss.

PS: Bei Waterloo kommt hinzu, dass das Verhältnis zu anderen Truppen recht hoch ist und darum ihre Wirkung auch höher als z.B. bei den Peninsula-Schlachten wo fast immer nicht so viel Artillerie dabei ist. Und auch bei anderen Schauplätzen habe ich zumeist mehr Infanterie im Verhältnis zur Artillerie gesehen als bei Waterloo.
« Letzte Änderung: 09. November 2020 - 18:55:47 von Maréchal Davout »
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2792 am: 09. November 2020 - 19:13:18 »

Mich hat nur gewundert, dass 80% als Mittelwert für einen so langen Zeitraum  auch Spitzenwerte bedeutet, die über 90% sein müssen, und es gab ja auch wie von Dir erwähnt andere Schauplätze mit weniger dichten Schlachtfeldern.
Keegan schreibt unterhaltsam, aber andere Quellen wären mir lieber...
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2793 am: 09. November 2020 - 20:19:39 »

Mich hat nur gewundert, dass 80% als Mittelwert für einen so langen Zeitraum  auch Spitzenwerte bedeutet, die über 90% sein müssen, und es gab ja auch wie von Dir erwähnt andere Schauplätze mit weniger dichten Schlachtfeldern.
Keegan schreibt unterhaltsam, aber andere Quellen wären mir lieber...

60-80% habe ich ja schon revidiert! Das ist ja schon ein Unterschied. Weniger dichte Schlachtfelder bieten teilweise der Artillerie eben auch Vorteile, die Waterloo (neben dem feuchten Boden) nicht hatte. Also wird Artillerie teiweise noch effektiver als in Belgien.
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Riothamus

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2794 am: 09. November 2020 - 21:36:49 »

Der Kampf der verbundenen Waffen eben. Dazu hatte ich mir ja schon mal die Finger wundgetippt, ohne dass mir das enge Zusammenwirken abgenommen wurde. Und natürlich dürfte sich Keegan auf die Feldschlacht beziehen, bzw. auf die Situationen, bei denen dieses zur Anwendung kommen konnte.

Aber noch ein anderer Gedanke: Wellington nutzte bekanntlich gerne die Verteidigung einer überlegenen Stellung für eine Schlacht und Napoleon war Artillerieoffizier, ja hat deren Effizienz wesentlich erhöht. Schon diese Tatsachen bedingten eine größere Rolle der Artillerie. Dann war die Infrastruktur besser ausgebaut als noch 50 Jahre zuvor, Artillerie mithin besser zu bewegen. Ihre Wirkung wurde auch besser verstanden; ihre Kaliber überall standardisiert. Und schließlich waren in 20 Jahren kriegerischen Jahren auch sehr erfahrene Artilleristen herangewachsen.
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Riothamus

tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2795 am: 09. November 2020 - 22:03:53 »

Dann schreib einfach nochmal Rio, denn was Decker und österreichische Dienstvorschriften schreiben, muss ja nicht unbedingt der Normalität aufn Schlachtfeld entsprechen. ich halte nämlich die enge Zusammenarbeit von zwei verschiedenen Waffengattungen für die Ausnahme, Konkurrenzdenken und fehlenden Einblick in die Möglichkeiten der Anderen für die Norm.
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2796 am: 10. November 2020 - 09:42:28 »

Der Kampf der verbundenen Waffen eben. Dazu hatte ich mir ja schon mal die Finger wundgetippt, ohne dass mir das enge Zusammenwirken abgenommen wurde. Und natürlich dürfte sich Keegan auf die Feldschlacht beziehen, bzw. auf die Situationen, bei denen dieses zur Anwendung kommen konnte.

Aber noch ein anderer Gedanke: Wellington nutzte bekanntlich gerne die Verteidigung einer überlegenen Stellung für eine Schlacht und Napoleon war Artillerieoffizier, ja hat deren Effizienz wesentlich erhöht. Schon diese Tatsachen bedingten eine größere Rolle der Artillerie. Dann war die Infrastruktur besser ausgebaut als noch 50 Jahre zuvor, Artillerie mithin besser zu bewegen. Ihre Wirkung wurde auch besser verstanden; ihre Kaliber überall standardisiert. Und schließlich waren in 20 Jahren kriegerischen Jahren auch sehr erfahrene Artilleristen herangewachsen.

Da stimme ich dir natürlich zu, Rio! Die Artillerie als neueste Waffe war wohl auch weniger in ihrer Führung vom Standesdünkel des Adels durchdrungen, der manchmal der Disziplin z.B. bei der Führung von Kavallerie im Wege stehen konnte. Artillerie wurde mehr als die anderen Arme der Armee nicht vom Adel geführt (auch abseits Frankreichs).

ich halte nämlich die enge Zusammenarbeit von zwei verschiedenen Waffengattungen für die Ausnahme, Konkurrenzdenken und fehlenden Einblick in die Möglichkeiten der Anderen für die Norm.

Hast du für diese Ansicht Quellenbelege, Tattergreis? Wenn man sich die britisch-alliierte Armee bei Waterloo ansieht, arbeiten im Grunde alle drei Waffengattungen die ganze Zeit zusammen. Das heißt nicht, dass die Infanterie deshalb die Kavallerie mochte oder umgekehrt, aber sie wurden so geführt, dass sie zusammen wirkten.
Beispiel 1: Abwehr der Kürassierangriffe - Artillerie beschießt bis zur letzten Sekunde, Infanterie hält Raum durch Karrees, schützt sich und Artilleristen, Kavallerie sorgt, allein schon durch Drohkulisse für Abrücken der Kürassiere.
Beispiel 2: Uxbridges Kavallerie generell. Sie stand hinter der Linie, um Fluchtbewegungen unzuverlässigerer Infanterie zu verhindern. Wenn eine Situation an der Frontlinie auf der Kippe stand, französische Brigaden lücken zeigten, stieß die Kavallerie vor, stopfte auch mal Lücken etc. Die Kavallerie war Wellingtons "Feuerwehr". Das ist aber nur im Zusammenspiel mit den anderen Waffengattungen zu verstehen.

Dass Kavalleriekorps immer auch reitende Artillerie dabei hatten (zumindest kenne ich das sicher von Österreich, England und Frankreich) und zahlreiche mir bekannte und gestern wieder gelesene Beispiele, wie das zusammenwirkte, legt die selbstverständliche Zusammenwirken dieser Waffen (Kavallerie und reitende Artillerie) sehr nahe. Dazu Beispiel 3: Als sich die britische Kavallerie von Quattre Bras zurückzog, wurden sie von Chasseurs a Cheval verfolgt. Immer wenn sich der Rückzug staute, protzte die verfolgende reitende Artillerie ab und schoß in den Pulk der Briten. Das wiederholte sich X mal. Sowas war normales Geschäft für solche gemischten Formationen. Ebenso, gegnerische Infanterie ins Karree zwingen und dann mit reitender Artillerie auseinander nehmen (wenn denn der Gegner nichts dagegen tat).
Dies zu kontrollieren war Aufgabe von Divisions- oder Korpskommandeuren. Hier wäre zu Fragen, inwiefern diese Männer fehlenden Einblick in die Fähigkeiten der verschiedenen Waffen hatten. Sicher gab es da Beispiele, aber es wäre zu belegen, dass dieser Makel irgendwo die Norm gewesen sein soll.
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Maréchal Davout

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Waterloo-Spiel Herbst 2020 - Teil 9
« Antwort #2797 am: 10. November 2020 - 10:04:37 »

So, nun soll es mit der Schlacht weitergehen:

Hougomont: Der Angriff war wieder abgewiesen worden.



Doch im nächsten Pulse schossen nun fünf Batterien auf das Schloss und erzielten glückliche Erfolge (die Würfel...), so dass Hougomonts Besatzung nur noch 2 Stärkepunkte hatte (die Franzosen wurden mit 14 Stärkepunkten aus 2 starken Brigaden als nächstes versuchen zu stürmen).



Auch sonst tobte das Artilleriegefecht.





Einfach mal Fotos, aber über Bilder hat man sich hier noch nie beschwert ;)



Wo Uxbrides Kavalleriereserve wohl zum Einsatz kommt? Müssen sie die Flanke stärken oder eher Lücken in Pictons eher schwacher Front stopfen?



Die berittene Gardeartilleriebatterie der Franzosen wird so nah vor der brit. Front zerstört. Die Franzosen machen aber auch eine Batterie der Briten (genauer die schwere Batterie der Braunschweiger) unschädlich.





(Fortsetzung folgt)
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Maréchal Davout

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Waterloo-Spiel Herbst 2020 - Teil 10
« Antwort #2798 am: 10. November 2020 - 10:25:40 »

Direkt mit Post davor zusammen verfasst:

Der nächste Angriff auf Hougomont:



Frankreich war zuversichtlich, mit zwei starken Brigaden die Verteidiger besiegen zu können, aber das unglaubliche geschah - die Verteidigung hielt mit einem verbliebenen Stärkepunkt, so dass die Brigaden wieder rausgeworfen wurden... Wenn jetzt der Spielzug enden würde (würfelabhängig) und die Verteidigung sich wieder ordnen könnte (Stärkepunkte kommen zurück), dann wäre das besonders bitter.



Hier sieht man das Zentrum: oberhalb von LHS greift eine franz. Brigade die Highlander im Zentrum an, rechts oben greift die Gardekavallerie die schon etwas geschwächte erste Linie Pictons an (die zuvor schon mehrere Brigaden D´Erlons abgewiesen hatte). Besonders überraschend ist, dass die schwere Gardekavallerie - die Grenadiere zu Pferd voran - in einem unglaublichen Ansturm aus einer weiter hinten liegenden Position bis an den Feind kamen!



Währenddessen rückt die Infanterie der Garde nach, sie würden erst in 1-2 Unterspielzügen an der Anhöhe sein...



Lobaus Infanterie und Kavallerie, sowie Kellermanns schwere Kavallerie rücken links des Zentrums vor, um demnächst Orange und Hill anzugreifen.





Die Gardekavallerie erstürmt den Hügel! Zu stark ist der Ansturm auf die geschwächten Infanteriebrigaden und so werden beide komplett gebrochen, so dass eine gefährliche Lücke (gefüllt mit franz. Gardekavallerie) in der britischen Linie klappt...
Bricht nun die britische Armee bevor die Preußen kommen?

(Fortsetzung folgt)
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2799 am: 10. November 2020 - 11:30:07 »

ja, ich hab Belege aus dem alltäglichen Leben, wann arbeiten denn zwei verschiedene Abteilung einer Firma zusammen und nicht nebenher?
Auch Deine Beispiele sind nicht unbedingt Beweise für Zusammenarbeit, die verschiedenen Waffengattungen hatten alle dasselbe Interesse, nämlich Franzosen zu töten, aber eine Koordinierung der Aktionen wie es jeder Tabletop-General praktiziert ist doch in der Realität ungemein schwieriger. In der Verteidigung sind die Truppen ja nah beieinander, im Angriff ist das viel schwieriger, wie man bei Waterloo auch gut sieht.
Ich hab meine Bücher nicht zur Hand, und vielleicht diskutieren wir das nicht mitten in Deinem AAR, aber interessant finde ich die Befehlsstruktur und Anwendung von Combined Warfare auf jeden Fall.

cheers
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2800 am: 10. November 2020 - 11:50:41 »

Zitat
Die berittene Gardeartilleriebatterie der Franzosen wird so nah vor der brit. Front zerstört.
Ich bin zwar frankophiler Bonapartist, aber alles andere wäre schon ne Frechheit gewesen, mitten im Wirkungsbereich von zwei brit. Batterien abzuprotzen war doch eher tollkühn als mutig.
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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2801 am: 10. November 2020 - 12:05:46 »

Zitat
Die berittene Gardeartilleriebatterie der Franzosen wird so nah vor der brit. Front zerstört.
Ich bin zwar frankophiler Bonapartist, aber alles andere wäre schon ne Frechheit gewesen, mitten im Wirkungsbereich von zwei brit. Batterien abzuprotzen war doch eher tollkühn als mutig.

Da bin ich voll bei tattergreis. Das war sehr gewagt!
Aber davon ab ist es eine Freude dem Geschehen (den Bildern) zu folgen  :D
Danke dir für deine Mühen :)
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2802 am: 10. November 2020 - 12:19:52 »

Zitat
Die berittene Gardeartilleriebatterie der Franzosen wird so nah vor der brit. Front zerstört.
Ich bin zwar frankophiler Bonapartist, aber alles andere wäre schon ne Frechheit gewesen, mitten im Wirkungsbereich von zwei brit. Batterien abzuprotzen war doch eher tollkühn als mutig.

 ;D Habe ich aber auch gedacht und sie dann erstmal weggeputzt!

Zum Kampf der kombinierten Waffen machen wir vielleicht wirklich einen Taktikthread auf, oder so. Vor allem jetzt, wo gerade die Schlacht tobt ;)
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2803 am: 10. November 2020 - 15:53:04 »

Zitat
Die berittene Gardeartilleriebatterie der Franzosen wird so nah vor der brit. Front zerstört.
Ich bin zwar frankophiler Bonapartist, aber alles andere wäre schon ne Frechheit gewesen, mitten im Wirkungsbereich von zwei brit. Batterien abzuprotzen war doch eher tollkühn als mutig.

Da bin ich voll bei tattergreis. Das war sehr gewagt!
Aber davon ab ist es eine Freude dem Geschehen (den Bildern) zu folgen  :D
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Waterloo-Spiel Herbst 2020 - Teil 11
« Antwort #2804 am: 11. November 2020 - 11:47:28 »

Weiter geht´s: Zuerst ein paar Überblicksfotos!





Im Zentrum war das wichtigste Ereignis, dass die leichte und schwere Gardekavallerie (also zwei Brigaden) in die britische Linie eingebrochen ist. Kann man sie hier nicht schnell vertreiben oder aufreiben, droht die brit. Formation insgesamt aufgerollt zu werden.



An der linken britischen Flanke wird Vandeleur mit seinen Light Dragoons und Husaren durch Milhauds Kavalleriekorps bedrängt. Die erste Kürassierbrigade greift Vandeleurs Husaren an, diese versuchen sich rechtzeitig abzusetzen, scheitern, kämpfen unter ungünstigen Bedingungen und werden zurückgeworfen, so dass die Royal Horse Artillery (2 Batterien) auf einmal recht ungünstig links und rechts der siegreichen franz. Kürassiere steht...




Die andere brit. leichte Kavalleriebrigade von Vandeleur will sich eigentlich leicht zurückziehen, um nicht zwischen zwei weiteren Kürassierbrigaden aufgerieben zu werden (aber der Bewegunswurf ergibt eine 6, was in 6 Zoll Umkreis von Feinden bedeutet, dass sie das nächste Ziel angreifen müssen). So müssen sie hier im Zentrum des Bildes zu sehen, eine weitere Kürassierbrigade angreifen. Vandeleur reitet mit seinem Stab die Attacke selbst mit (gibt dem Kampf einen Bonus, da er den Vorteil Valour hat, geht aber auch das Risiko ein, selbst getötet zu werden).



Die leichte brit. Artillerie hat sich erfolgreich zurückgezogen, um hoffentlich nochmal die Kürassiere, die nun mitten in der brit. Flanke stehen zu beschießen. Werden sie nicht entscheidend (mit Kartätschen) geschwächt, kann wohl nur noch Uxbrigdes Kav.-Reserve hier stabilisieren, wobei die wohl auch gegen die franz. Gardekav. die eingebrochen ist, gebraucht werden.



Gegen die besagte franz. Gardekavallerie wird folgendes unternommen: Die schwere brit. Gardekavalleriebrigade (Horse Guards und Life Guards, hier dargestellt durch die roten Lifeguards) macht sich bereit, zumindest die leichte franz. Gardekavallerie vom Hügel zu vertreiben. Vor den Grenadiers a Cheval werden drei Batterien so in Stellung gebracht, dass sie mind. noch einmal Kartätschen schießen können, bevor sie womöglich überrannt werden. In der Flanke der reitenden Grenadiere ist auch eine Batterie aufgefahren, die den Schwadronen umso mehr Schaden zufügen sollte - mit etwas Glück würde das die schweren Gardereiter brechen...

(Fortsetzung folgt)
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