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Zwischenbemerkung: Die Würfel an den Brigaden zeigen die noch verbliebenen Stärkepunkte der Einheit an (so kann man sich tatsächlich auch anhand der Fotos etwas über die verbleibende Mann- und Kampfstärke der Truppen informieren).
Am vorderen Rand der Hügelkuppe sieht man Posonby´s schwere Dragoner, die sich bereitmachen, die leichte Gardekavallerie zurückzuwerfen oder zu brechen. Darunter treten die KGLer in Grün gegen eine Infanterie-Brigade D´Erlons an und werden beim Ansturm der franz. Kolonnen gebrochen - nun gibt es nur noch eine Infanteriebrigade in Pictons Korps, die die Stellung hält!
Fast die gesamte Front der Briten ist nun in schwere Kämpfe verwickelt. Und was für Frankreich nachkommt, ist eher stärker als die erste Angriffswelle.
Die britischen Batterien 9pfünder am rechten Flügel sind die Brigaden angeschlossen. So geben sie dann auch Kartätschenfeuer als Reaktion auf den Kürassierangriff Kellermanns. Einige Verluste müssen die schweren Reiter hinnehmen, bevor sie auf die Anhöhe schwärmen.
Hougomont ist auch endlich gefallen. Sogleich macht sich Reilles Korps bereit, seine starke Infanterie dem Prince of Orange und Lord Hill (also dem I. und II. brit. Korps am rechten brit. Flügel) entgegenzuschicken.
Die disziplinierten Truppen, die die rechte britische Flanke decken, geführt von Maitland und Halkett z.B. weisen die schwere Kavallerie Frankreichs auf voller Front ab, mehr noch - 2 schwere, franz. Reiterbrigaden Kellermanns werden gebrochen!
Derweil kommt es am linken Flügel Wellingtons zum Show-down zwischen dem Franzosen Milhaud und Vandeleur. Wild ist das Reitergefecht, dem zwei Salven der britischen Horse Artillery vorausgegangen waren, die die führende Kürassierbrigade nochmals schwächten. Im folgenden Kampf wurde die Kürassierbrigade gebrochen und Milhaud wurde von einem Säbel aus dem Sattel gehauen und wart nicht mehr gesehen, so dass sein Adjutant die Führung über das "Korps" übernahm - aber was blieb ihm? Zwei Batterien franz. reitender Artillerie, zwei zurückgedrängte Brigaden Kürassiere (mit 1 und 2 Stärkepunkten), während Vandeleur immer noch mit seinen zwei Brigaden leichter Kavallerie und seiner Royal Horse Artillery (2 Batterien) die Flanke hielt.
Allerdings hatten D´Erlons Brigaden derweil den äußersten Flügel von Pictons Linien gebrochen. Im Moment hielt sich hier also fast nur noch Kavallerie (Vandeleur und Uxbridges Reserve), die aber auch schon ordentlich abgekämpft war.
Das Überblicksfoto des Zentrums aus der Vogelperspektive zeigt die Lage: Letztlich haben die Briten die zweite Angriffswelle überall zurückgewiesen. 3 Britische Brigaden sind gebrochen und 3 Batterien Artillerie sind gebrochen,
vor allem die rechte Flanke mit Orange und Hill steht noch recht stabil. Aber Pictons Linie existiert im Grunde nicht mehr (eine Brigade KGL kann sich noch halten und etwas Artillerie). Und die franz. Garde zu Fuß war noch nicht im Gefecht, sie wird als nächstes antreten, um das Zentrum zu nehmen. Was kann Wellington dem noch entgegen setzen?
Gerade verlagert er die leichte Brigade der Braunschweiger Richtung Picton, die Reserven von Lord Hill müssen wohl auch das Zentrum stärken, um hier mit Mühe und Not durchzuhalten...
Wie lange wird dieser höllische Spielzug noch dauern (je mehr Unterspielzug schon waren, desto höher wird die Chance, dass der Spielzug mit dem nächsten Wurf endet, aber Würfel sind Würfel)? Und wann kommen endlich die ersten Preußen (die dann aber auch noch einen gehörigen Anmarschweg brauchen, bis sie Wellington direkt entlasten können)?
Ich hoffe, es macht euch noch Spaß!? Mir macht es riesig Spaß, die britische Höhe mit allen Mitteln zu versuchen zu halten, während Massen von Franzosen da hochstürmen. Der Gegenangriff der Lifeguards/Horse Guards und Vandeleurs heldenhafte Verteidigung der linken Flanke waren aus britischer Sicht zwei Highlights.
Insgesamt würde ich sagen, dass die Franzosen gut stehen. Sie haben schon einige Federn gelassen, aber das gemacht, was sein muss. Beide Gehöfte sind erobert, was den Franzosen real nicht gelungen ist.
(Fortsetzung folgt)