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Autor Thema: Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63  (Gelesen 1835 mal)

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Flotter_Otto

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« am: 02. März 2014 - 16:35:21 »

Hallo an die SYW-Fans hier im Forum!

Ich greife parallel zu anderen Themen den 7 jährigen Krieg auf. Dabei habe ich mich zunächst auf den westlichen Kriegschauplatz konzentriert: Stichwort Minden. Da gab es natürlich auch noch andere Brennpunkte am westlichen Kriegsschauplatz in Deutschland. Ohne eine Schlacht konkret nachstellen zu wollen, habe ich mir Minden ausgewählt, weil dort speziell die unterschiedlichsten Kontingente in 2 großen Armeen aufeinander trafen. Zuerst baue ich eine Streitmacht von Hessen-Kassel auf (lass ich mir bemalen). Auf den Bildern sind schon mal 2 Bataillone zu sehen, 2. Rgt. Oberst von Capellan, und ein Grenadier-Bataillon aus anderen Regimentern zusammen gesetzt. Die Figuren sind von Perry aus der AWI-Reihe. Die gleichen Figuren kann man auch für die Preußen gebrauchen. Hessen und Preußen gleichen sich nahezu. Bei den Grenadieren müßte man nur die Schildplatte der Grenadiermütze abschleifen und Decals aufkleben oder die preußischen Details durch Bemalen andeuten.
Blackpowder mit der Erweiterung von Last Arguments of Kings kommt zunächst infrage. Ebenso werde ich ein paar ergänzende Regeln sowie Korrekturregeln einfügen, um einige unsinnige oder nicht so passende Originalregelmechanismen zu ersetzen. Die Standartgröße eines Bataillons liegt erstmal bei 20 Figuren. Die Linienformationen müssen ja auch auf eine Platte passen. Da will ich es nicht gleich so groß angehen lassen.
Es könnte aber auch ein eigenes Spielsystem in Betracht kommen, wenn das mit Black Powder nicht so geht, wie ich mir vorstelle. Mit den ersten fertigen Figuren fängt die Phantasie an zu fliegen...
Weitere Bilder folgen.

Grüße
Bernd
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Lord-O

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #1 am: 02. März 2014 - 17:39:30 »

Hallo Bernd,

sieht schon schick aus. Die Epoche finde ich auch sehr ansprechend aber zwei \"prunkvolle\" Armeen zu besitzen, wie in napoleonischer und siebenjähriger Epoche ist ein ehernes Ziel.

Auf dem Foto sieht es so aus, als ob den Figuren ein wenig Tiefe fehlt. Sprich dunkle Vertiefungen und aufgehellte Erhöhungen. Vielleicht täuscht das auch nur auf dem Foto.

Ansonsten würde ich es mit Army Painter probieren. Ich weiß jetzt werden womöglich einige ein erhebliches Veto einlegen, da das mit malen nicht mehr viel zu tun hat.
Damit könntest du aber auf schnelle Art die Modelle pimpen.

Grüße
Matthias
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Black Hussar

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #2 am: 02. März 2014 - 18:57:09 »

Auch wenn es jetzt wie Eigenwerbung aussieht und ich die Perryfiguren über alles schätze, aber für den SjK passen sie für mich leider nicht...
Der Dreispitz ist schon fast einem Zweispitz gewichen und die Uniform weißt auch schon den knappen späten Schnitt auf, genauso sind die Patronentaschen schon viel kleiner... Bei allen Ungereimtheiten wiegt für mich der Dreispitz am schwersten, sieht halt einfach nicht mehr nach SjK aus...Aber da du ja sogar das Abschleifen der Grenadiermützen erwägst, nimmst du es ja ähnlich genau.
Als Regelwerk kann ich dir \"die Kriegskunst\" ans Herz legen, den SjK-Ableger der GdB-Regeln...
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Flotter_Otto

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #3 am: 02. März 2014 - 22:48:25 »

Von dem Army Painter habe ich hier eine Dose rumstehen. Mich stört, daß der nicht auf Wasserbasis ist und wie eine Speckschwarte glänzt. Dann muss noch irgend ein Mattlack darüber. Die Pinsel müssen auch gründlich gereinigt werden und muffelt auch noch nach Terpentin oder so ein Zeug. Die schnelle Verarbeitung und die Effekte sehen ganz gut aus, bin aber aus vorgenannten Gründen kein Fan davon.

Die optische Tiefe fehlt vielleicht ein bischen, aber das stört mich nicht. Wichtig ist mir, daß mir bei den Uniformen keine groben Schnitzer unterlaufen. Die Figuren hier habe ich anmalen lassen. Viel anders würde ich sie auch nicht bemalen. Wenn die Figuren fotographiert werden, wirken sie anders, als wenn ich auf dem Spieltisch die Bataillone im Einsatz habe und auf Armeslänge davon entfernt stehe.

Zu den Dreispitzen kann ich sagen, daß sie im 7-jährigen Krieg von vielen preußischen Regimentern so getragen wurden. Die spitzer zulaufenden Modelle wurden in den ersten beiden Schlesischen Kriegen getragen und mehr oder weniger auch noch im 7-jährigen Krieg (3. Schlesischer Krieg). Die Rundung des Dreispitz über der Stirn ist korrekt. Vielleicht sind ein paar Nuancen zu unterscheiden, die die Rundung des Dreispitz mal breiter und mal schmaler aussehen lassen. Dafür gibt es auch Figuren anderer Hersteller und bildliche Darstellungen, die das belegen, sofern die korrekt recherchiert wurden.
Wenn man Hessen-Kasseler machen will, macht man jedenfalls nichts verkehrt, wenn man auf \"echte\" Preußen zurück greift. Mir gefallen einfach die Perrys, ohne andere Hersteller in den Schatten stellen zu wollen. Wenn die Franzosen oder Hannoveraner an der Reihe sind, muss ich ohnehin auf andere Hersteller zurück greifen.

Die Patronentaschen der Preußen waren tatsächlich größer. Die sehen für den Betrachter eigentlich zu groß aus. Aber das war halt so, sogar bis 1806.

Gruß
Bernd
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armymaster

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #4 am: 03. März 2014 - 10:37:09 »

Die Figuren passen schon noch für den 7jk. Aber warum haben die Grenadiere Fahnen?
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Eversor

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #5 am: 03. März 2014 - 10:41:34 »

Wenn Dich die lösungsmittelhaltige Grundlage des Dips von Army Painter stört, warum nimmst Du dann nicht deren Quick Shades aus deren wasserbasierender Acrylreihe? Zumindest Soft Tone, Strong Tone und Dark Tone sind normalerweise im Kontor vorrätig. Die trocknen auch matt aus. Okay, es sind keine großen Töpfe sondern kleine Tropffläschchen, aber mit dem Pinsel arbeitet man sowieso sparsamer als beim Dippen.
Falls Du dippen willst, dann gibt es auch große 200ml-Töpfe der Washes von Vallejo, zumindest bei einigen Farbtönen. Die sind dann ebenfalls auf Wasserbasis.

Black Hussar

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #6 am: 03. März 2014 - 14:27:50 »

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=157878#post157878
Zu den Dreispitzen kann ich sagen, daß sie im 7-jährigen Krieg von vielen preußischen Regimentern so getragen wurden. Die spitzer zulaufenden Modelle wurden in den ersten beiden Schlesischen Kriegen getragen und mehr oder weniger auch noch im 7-jährigen Krieg (3. Schlesischer Krieg). Die Rundung des Dreispitz über der Stirn ist korrekt. Vielleicht sind ein paar Nuancen zu unterscheiden, die die Rundung des Dreispitz mal breiter und mal schmaler aussehen lassen. Dafür gibt es auch Figuren anderer Hersteller und bildliche Darstellungen, die das belegen, sofern die korrekt recherchiert wurden.

Kannst du mir dazu mal eine Quelle nennen? Bilddarstellungen stammen meist aus den 80iger Jahren des Jahrhunderts und orientieren sich ausschließlich am Repertoir des Zeughauses in Berlin, dort liegen aber nur Uniformstücke aus eben jenen 80igern, Stücke aus dem SjK sind nicht erhalten, somit sind fast alle Darstellungen die den SjK betreffen, wie z.B. von Knötel, schlichtweg falsch.
Meines Wissens nach trug nur die Kavallerie und die neue aufgestellte berittene Artillerie zur Zeit des Krieges einen abgeflachten Dreispitz.

Die Uniformierung des Hauses Hessen-Kassel war zu 100% dem preußischen Vorbild entliehen.
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umbranoctis

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #7 am: 03. März 2014 - 18:57:18 »

Auch meine Quellen, z.B. Martin Guddat berichten, dass die Dreispitze im 7-jährigen Krieg spitzer waren, als sie auf den Zeichnungen von z.B. Menzel dargestellt werden, da dieser sich an den späten Uniformen der Epoche orientierte, d.h. 20/30 Jahre nach dem Krieg.
Und über die Fahnen bei den Grenadieren wundere ich mich auch. :?:

Beim spielen fäll das mit den Hüten aber an den schön bemalten Modellen auch nicht auf. :thumbup:
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Dareios

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #8 am: 04. März 2014 - 00:18:23 »

Sehr schoene Minis und Photoinszenierung. Ich wuerde ebenfalls noch ein bischen Kontrast hinzufuegen z. B. mit einem Wash.
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Flotter_Otto

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #9 am: 04. März 2014 - 05:44:40 »

Dass die zusammen gesetzten Grenadierbataillone keine Fahnen hatten, weiß ich. Aber ohne Fahnen wirkten die Grenadiere auf mich ein bißchen nackig. Daher entschloss ich mich zu dieser unhistorischen Maßnahme. Aus den Stammeinheiten der Grenis nahm ich die Fahnen.

Dorn-Engelmann z.B. zeigen für alle Infanterie-Regimenter die Uniformdetails. Manche Regimenter tragen den klassischen Dreispitz und viele andere Regimenter tragen den über der Stirn abgerundeten Dreispitz. Ein anderes Problem ergibt sich noch aus den unterschiedlich geformten Ärmelaufschlaegen und Rabatten der Regimenter. Das ist meines Erachtens störender,als der Sachverhalt mit dem Dreispitz. Wenn ich sehe, daß z.B. Plastik Figuren zweckentfremdet bemalt werden (englische Airfix-Grenis vom AWI als österreichische Napo-Grenis. Da stimmen die Details hinten und vorne nicht. Da sehe ich meine Hessen-Kasseler mit dem Dreispitz als Luxusproblem.

Von dem wasserbasierten Dip wusste ich gar nichts. Das werde ich mir bei Dirk im Laden anschauen. Ein guter Tipp mit dem Dip!

Gruß
Bernd
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Flotter_Otto

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #10 am: 04. März 2014 - 13:34:41 »

Zu den unterschiedlichen Uniformdetails bei den Hessen-Kasselern und Preußen noch folgendes. Die verschiedenen Hersteller bieten immer nur eine Variante an. Allein bei den Ärmelaufschlaegen gibt es drei Arten davon: Brandenburger, schwedische und runde Ärmelaufschlaege. Wenn man nicht an jeder Figur herum basteln will, muss man das einfach übermalen, wenn das betreffende Regiment andere Aermelaufschlaege hat, als auf der Figur modelliert sind.
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Pappenheimer

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #11 am: 04. März 2014 - 14:24:52 »

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=157995#post157995
Dorn-Engelmann z.B. zeigen für alle Infanterie-Regimenter die Uniformdetails. Manche Regimenter tragen den klassischen Dreispitz und viele andere Regimenter tragen den über der Stirn abgerundeten Dreispitz. Ein anderes Problem ergibt sich noch aus den unterschiedlich geformten Ärmelaufschlaegen und Rabatten der Regimenter. Das ist meines Erachtens störender,als der Sachverhalt mit dem Dreispitz. Wenn ich sehe, daß z.B. Plastik Figuren zweckentfremdet bemalt werden (englische Airfix-Grenis vom AWI als österreichische Napo-Grenis. Da stimmen die Details hinten und vorne nicht. Da sehe ich meine Hessen-Kasseler mit dem Dreispitz als Luxusproblem.


von Dorn-Engelmann würde ich die Finger weglassen. Die zeigen auch teilw. Uniformen, die garnicht in die Zeit passen (z.B. für den Kampf um den Weinberg in der Schlacht bei Lobositz).

Ich orientiere mich an zeitgenössischen Darstellungen, auch wenn diese bisweilen auch eigenwillig anmuten und weil sie nunmal überwiegend von keinen akademischen Künstlern stammen ihre Fehler in den Proportionen aufweisen.

In dem Ableger der Friedrich-Ausstellung im DHM haben sie vorletztes Jahr z.T. auch ältere Uniformteile gezeigt. Nur waren diese teilweise eher fragmentarisch - also große Flächen später ergänzt.

Insgesamt finde ich auch sowas wie die nicht passenden Fahnen „schlimmer“ als dass die Hüte die falsche Form haben. Hüte verformen sich ja beim Tragen... Andererseits hat ja sogar Zvezda fälschlicherweise den Grenadieren Friedrich II. in ihrer Packung einen Fahnenträger beigegeben (dabei ist die Firma sonst so akribisch). ;)

Generell finde ich die Figuren gut bemalt und wenn man bedenkt, dass eh viel zuwenig westlicher Kriegsschauplatz gespielt wird... Viel Spaß noch mit Deinem Projekt!
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Flotter_Otto

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Hessen Kassel im 7 jährigen Krieg 1756-63
« Antwort #12 am: 04. März 2014 - 17:09:54 »

Früher hatte ich ich nur die Funcken Bände. Später kamen dann Dorn-Engelmann, Hans Bleckwenn, Men at Arms der SYW-Preußen und kürzlich Digby Smith mit \"Armies of the Seven Years War\" dazu. Da werden aber auch oft Bilder zeitgenössischer Maler gezeigt. Beim Vergleich der Bücher ist mir auch aufgefallen, daß sich hier und da Fehler eingeschlichen haben, z.B. Funcken: Preußische Füsiliere 35. Rgt. wurden mit gelben Rabatten dargestellt, obwohl sie gar keine hatten und nur blau sind an der Stelle, wie der ganze Uniformrock. Bei Dorn-Engelmann oder Bleckwenn ist das richtig dargestellt. Das ist nur eins von manchen Beispielen. Trotzdem bin ich mit den Büchern sehr zufrieden. Bis auf die Grenadierfahnen will ich die Figuren auch so historisch wie möglich präsentieren. Hier und da mache ich auch mal Kompromisse. Ansonsten nutze ich o.g. Bücher als Quellenbeleg. Nicht zu vergessen http://www.Kronoskaf.com . Eine schöne Webseite zum SYW.
Eigentlich interessiert mich der ganze SYW, aber der westliche Kriegsschauplatz macht den Anfang. Normalerweise würde ich alle Projekte, die ich am Laufen habe, gar nicht schaffen, wenn ich nicht so einen schnellen Figurenmaler zur Seite hätte.

Gruß
Bernd
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