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Hail Caesar auf Deutsch
Riothamus:
Du meine Güte, was ist denn hier los. Sollten wir uns nicht über die Deutsche Übersetzung freuen?
Für viele ist doch ein fremdsprachiger Text ein unüberwindliches Hindernis. Wird Kugelhagel auf andere Zeiten ausgedehnt, dürfte das mit Absatzproblemen für die Warlord-Regeln verbunden sein, wenn es sie nicht auf Deutsch gibt.
Und man wird demselben Spieler auch bei GW nicht ewig neue Figuren verkaufen können. Niemand, außer ein paar extremen Fans, wird sich das auf Dauer gefallen lassen. Ein System, dass die Zeit von 4000 oder 3000 v.Chr. bis zur Einführung der Feuerwaffen abdeckt, bietet doch schon so viele Armeen, dass ich bezweifele, dass jemand alle besitzt. Abgesehen vielleicht von DBA. Und ganz ohne die Kunden abzocken zu müssen. Der wahre Unterschied liegt doch darin, dass es GW dem Kunden bisher möglichst einfach gemacht hat, sein Geld auszugeben. Fällt das weg, werden Marktanteile verloren gehen. Man stelle sich deutsche historische Regeln vor, zu denen ein Heft erscheint, welches passende Figurenhersteller nennt, die Bemalung erläutert und die Grundlagen des Geländebaus enthält. Dann vielleicht noch Bücher zur Bemalung verschiedener Epochen. Richtig gemacht dürfte das eine ernsthafte Konkurrenz ergeben: Leichterer Zugang, günstiger und dennoch im Endeffekt die Möglichkeit höherer/gleicher Qualität. Und niemand zwingt den Regelhersteller komplett auf Fantasy und Science Fiction zu verzichten.
Dann geht es hier um Regelwerke und nicht um Figuren. Ein Regelwerk verkaufe ich einmal, egal wie viele Armeen sich jemand zulegt. Allenfalls der Verkauf einer neuen Auflage mag locken, was aber auch Risiken birgt.
Constable:
Worum geht es hier eigentlich??
Mal kurz entspannen :smiley_emoticons_joint:
Von mir aus auch ein :smiley_emoticons_prost: trinken...
Da wurden viele DInge gesagt die ich absolut nachvollziehen kann, bei anderen Sachen scheinen persönliche Vorlieben, INteressen was auch immer den Ton anzugeben...
Also imo schadet ein deutsches Regelwerk sicher nicht. Wenn dann sollte es aber wirklich gut gemacht sein und wohl auch von A nach B gehen......Ich glaube ich habe einen etwas erweiterten Horizont nachdem ich selbst einmal in der Branche gearbeitet habe und auch noch Kontakt mit Händlern habe, ABER unterm Strich ist auch mein Horizont sehr auf die Region eingeengt aus der ich komme. Deutsche Publikationen haben meiner Erfahrung nach bei uns in Österreich nicht den großen EInfluss dass merkbar mehr Leute was auch immer spielen würden. Und wenn dann muss man immer das Gesamtpaket sehen.....Warhammer hat immer auch die Jugend gut angesprochen weil man auch alles in DEUTSCH bekommen hat, weil es Fantasy/SciFI ist und weil es ein paar Grundbedürfnisse der Generation abdeckt (natürlich nich tnur für unter 20 Jährige...ich etwa habe überhaupt erst mitte 20 mit WHFB angefangen). Da hat das Gesamtpaket aus SPrache, Hintergrund, OPtik, Verfügbarkeit und Spielergemeinschaft immer sehr gut gepasst.
Bei FoW hatte ich nie das Gefühl dass das kleine deutsche Regelwerk jetzt den UNterschied gemacht hat. Davon abgesehen dass die Übersetzung :smiley_emoticons_outofthebox: war. Kann gut sein dass der eine oder andere das dankbar angenommen hat, den FOW Spielerpool hat uns das sicher nicht großartig vergrößert.
Für mich ist ein deutsches Regelwerk ein Bausteinchen im großen Ganzen. Schaden tut das sicher nicht!! Ob deswegen Hail Caesar (um beim Beispiel zu bleiben) nun als System bei uns die HTT-Scene aufmischt wage ich zu bezweifeln. Ich glaube nicht einmal dass cih das großartig überregional merken werde...
Pappenheimer:
Falls Pike & Shotte ebenfalls auf Deutsch erscheint, würde ich es mir auf jeden Fall zulegen. Mit 1/72 kriegt man die Vorgaben von P&S m.E. schon ganz gut hin und das geht auch mit moderat großen Tischen. In meinem Umkreis wird zwar nix von Warlord gespielt, aber die Regelwerke fahren dort immer rum, was wieder dafür spricht, dass es eben auch was für die reinen Leser von Regelwerken sein könnte, v.a. natürlich, wenn die Übersetzung gut ist.
Hanno Barka:
[Disclaimer - ich will hier niemanden persönlich kritisieren oder angreifen sondern einfach nur meine Beobachtungen wiedergeben, nichts davon ist aIs Provokation gedacht]
Ich finde diese Sprachdiskussion, die auch in anderen Threads immer wieder aufflackert interessant. Ist die Englische Sprache in Germanien wirklich so ein arges Hindernis für ein Regelsystem? Um ein Tabletop lesen/ verstehen zu können reichen doch die Englischkenntnisse, die man in der Schule bekommt Länge mal Breite aus (klar gibts ein paar Spezialvokabeln, die man nachschlagen muß, aber da das in fast jedem System eh die gleichen sind, hat man auch die bald verinnerlicht)
Wenn ich da meine (zugegeben subjektiven) Erfahrungen hernehme (aber immerhn habe ich auch jahrelang in der Branche gejobbt) stellt hierzulande Englisch v.a. für die \"Pensionistengeneration\" und - um den abgedroschenen Begriff zu verwenden - die Kiddies ein Problem dar. Bei letzteren weil die Schulbildung halt noch nicht fortgeschritten genug ist, bei ersteren, weil sie nach der Schule nur selten Gelegenheit hatten, die in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse auch anzuwenden und daher das meiste wieder vergessen haben.
Bei den restlichen Gamern bevorzugen etwa 30 - 40% die (englische) Originalsprache und sind an Übersetzungen überhaupt nicht interessiert, der Rest bevorzugt zwar deutsche Übersetzungen, aber wenns keine gibt nehmen sie halt die englischen Regeln. Und dabei handelt es sich nicht nur um Akademiker, auch Leute mit Schulabschluß ohne Matura (Abitur) sind da mit von der Partie. Spieler die ein Regelwerk kategorisch ablehnen, weil es nicht auch deutsch publiziert wurde sind meiner Erfahrung nach eher Einzelfälle. Komischerweise hat ja auch keiner mit Englisch ein Problem wenn es um EDV (oder sollte ich IT sagen :P ) und was damit zusammenhängt geht... Mir kommt vor, daß die Ablehnung von Englischen Regelbüchern weniger auf mangelnden Sprachkenntnissen sondern eher einem \"Ich-will-das-aber-auf-deutsch-haben\" oder einem \"englisch-ist-sicher-uranstrengend\" Syndrom beruht. (oder Eure Fremdsprachenkenntnisse sind tatsächlich so viel schlechter als unsere, was ich mir nicht vorstellen kann, da unser Schulsystem laut Pisatests (und auch nach meinen Erfahrungen als Lehrender) mittlerweile nicht nur seine frühere Spitzenplatzierung eingebüßt hat, sondern überhaupt nur mehr eine Katastrophe ist...
Offenbar gehen bei uns die Uhren trotzdem etwas anders :)
Riothamus:
Natürlich zieht historisches Tabletop wenig bildungsferne Zeitgenossen an. Doch kenne ich so einige Zeitgenossen, die bis fast zum Abitur Englisch hatten und ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen können, aber behaupten, nicht genügend Englisch zu können, um Unterhaltungsliteratur zu lesen. Aber in Deutschland wird den Schülern ja auch oft gesagt, dass ihre Kenntnisse trotz guter Note nicht ausreichen, obwohl das ja eigentlich ein Armutszeugnis für den Lehrer selbst wäre. Das wirkt nach. Ich kenne einen Hauptschüler, der mit 35 behauptete keinen Film auf Englisch verstehen zu können. Da in seiner Gegenwart über die mitunter sehr schlechten Synchronisationen geredet wurde, wollte er schließlich den Herrn der Ringe mal auf Englisch sehen. Am Ende des ersten Teils musste ich kaum noch etwas erläutern. Das kommt davon, wenn Kenntnisse schlecht geredet werden: Die Angesprochenen glauben in dem Bereich gar nichts zu können.
Ein Bekannter mit Hauptschulabschluss brauchte plötzlich seine Englischkenntnisse und bat mich um eine \"Nachhilfestunde\". Das, was ihm fehlte, war im Prinzip etwas Grammatik und ein bisschen Wiederholung. Ein anderer Bekannter, der aus Sachsen kommt, musste mit Anfang 40 Englisch lernen, da er Aufträge in Großbritannien hatte. Ein 2monatiger Kurs, ein Grundwortschatz und er sagte später, dass er gut zurecht gekommen sei und auch beim Fernsehen keine Mühe hatte. Irgendwo muss es da einen Fehler im deutschen Schulsystem geben.
Viele sind auch einfach so ungeübt, dass ihnen Englische Lektüre zu anstrengend ist.
Ausgenommen sind natürlich Phil Barkers Regeln. Dafür braucht man neben Englisch und Latinum wahlweise eine gute Erläuterung oder hohes Frustpotential. ;) Hier muss ich zugeben, dass seine Regeln in Englisch verständlicher sind, als in der Übersetzung. Das dürfte aber weniger an einer schlechten Übersetzung, sondern an der Komplexität der Regeln liegen.
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