Hallo, ich habe mich dieses Wochenende mal an einem Fluss versucht und wollte die Ergebnisse hier präsentieren und zu Diskussion stellen. Neben dem reinen Bau des Flusses habe ich mir auch die Frage gestellt, ob es nicht sinnvoller ist mit einer gekauften Grundlage zu starten. Entweder von
Amera oder von
Battlefield in a box. Erstmal aber mein Baubericht.
Freittagabend ging es los, ich war Lebensmittel einkaufen und ein wenig müde, wollte also Zuhause bleiben. Da mich alle meine Figuren im Moment nicht so wirklich anlachen gings rüber in den Baumarkt und der Holzzuschnitt war tatsächlich noch geöffnet. Schnell also einige 5mm MDF Platten in 300mmx150mm(14) und 300mmx300mm(2) besorgt. Zuhause dann Pizza in den Ofen und die Stichsäge gezückt um ein Stück für eine große Furt zu haben.

Der Stapel mit dem gesamten Holz.

2cm-Styrodur vom Speicher geholt und die Uferböschung zugeschnitten. Es ging sich perfekt mit der Plattengröße aus ich musste nur 2 Schnitte machen. Unter der Zeitung liegt noch ein Schneidebrett, das ich mit gezogen habe. Die Stücke habe ich etwas über 30cm gelassen, um so Ungenauigkeiten beim Kleben auszugleichen.

Die große Platte wird auf Maß für die Ufer geschnitten, ca 4cm.

Alles fertig geschnitten auf einem Haufen.

Vor dem Aufkleben habe ich mir jeweils 4cm an der Kante angezeichnet um Ungenauigkeiten vom Styrodurzuschnitt auszugleichen.

Dann alle Leisten aufkleben, die Hilfslinien erwiesen sich als hilfreich, da ich doch die eine oder andere Leiste etwas ungenau zugeschnitten habe. Die Heißklebepistole ist super um die Leisten etwas zu fixieren während der Leim trocknet, aber nicht geeignet um sie alleine festzukleben.

Die erste Fuhre wird zum Trocknen weggestellt.

Bei den kleineren Furten, von denen ich 4 haben möchte, wird der Druchgang auf voller Breite mit dem Cuttermesser ausgeschnitten.

Nach der Trocknung folgt die Bearbeitung des Ufers mit dem Cutter.


Damit die Übergänge passen habe ich ein angeschnittenes Rohr in die Seite des Styrodurs gedrückt und dann grob entlang dieser Linie geschnitzt.

Wenn alles fertig geschnitten ist wird Holzleim für die Besandung angemischt. Ich färb meinen Leim mit ein bisschen billiger Acrylfarbe aus der Goys Reihe von C.Kreul.

Die besandeten Teile müssen trocknen.

Die Furt wird mit einigen Streusteinen aus der Winterstreugutbox im Hof verziert.

Dann folgt der unangehemste Teil. Die Überstände am Rand und unter der Base werden abgeschabt, dabei auch die überstehenden Styrodurecken abgeschnitten. Der Sand ist fest und schmiegelt Haut weg wie nix, also entweder einen festeren Handschuh anziehen oder kurz Zähne zusammen beißen.

Nach dem Trocknen werden die beiden großen Furten nochmal mit extra Leim behandelt um die schwereren Stein einzuschließen.

Grüne Farbe kommt in den Fluss.

Anschließend kommt nochmal braune Farbe mit Leim auf den Sand und die Grasfasern werden mit Hilfe einer leeren Spüliflasche aufgetragen.

Wieder Trockenzeit.

Wem die Flüsse jetzt schon gefallen, der kann das Wasser und die Furten einwenig trockenbürsten und ist fertig.

Zeiteinsatz bis zu diesem Punkt war für die 16 Teile ca. 10 Stunden ohne Trockenzeit. An Material habe ich 500gr Leim und 300ml Farbe verbraucht. Das Gras war ca. ein Viertelbeutel. Kostenpunkt bis hier hin ca. 22€. Wenn ich Farbe, Styrodur, Sand und Gras nicht anteilig berechnen, sondern auf den Einkaufzettel schau sind es ca. 35€. Die Schnitzerei kann man sich mit den Teilen von Amera sparen, da hat man dann aber auch für die gleiche Menge Fluss ca. 60€ mit Versand gezahlt und man muss besanden, bemalen und begrasen. Bei Battlefield in a box kosten 90cm Fluss 22€, sind dafür aber fertig, da ist man mit ca. 130€ dabei, hat aber den spektakuläreren Fluss und muss viel weniger Staubsaugen.
Ob sich meine Methode bis zu diesem Punkt gelohnt hat kann ich nicht wirklich sagen. Klar ist es günstiger, aber es sieht leider auch günstig aus. Gelernt habe ich aber auf jeden Fall, dass es sich für einen zukünftigen Fluss lohnen würde ein weniger dickes Ufer zu nehmen. Die dicke Bodenplatte ragt mit dem Styrodur schon ganz schön aus der Platte heraus. Außerdem hätte sich sicher ein Schleifgerät bezahlt gemacht, um mit dem Ufer und die MDF Platte einen sanfteren Übergang zum Tisch zu schaffen.
Außerdem hat es sich gezeigt, dass man immer in einer Box arbeiten sollte, das hat mir viel Aufräumarbeit erspart.
Nach dem Zwischen fazit gehts nun weiter.
Transparentes Silikon (billigste aus dem Baumarkt) wird in das Flussbett gespritzt. Mehr als im Bild, viel mehr, der Fluss soll voll sein. Bei einem niedrigeren Ufer natürlich weniger.

Angepresst wird das ganze mit Einmallhandschuhen und Spüliwasser (oder einem Spachtel/Löffel).

Dann kommen Plastikpflanzen aus den verschiedensten Quellen zum Einsatz und werden in das feuchte Silikon gedrückt.

Dann noch buntes Streu auf das Ufer und ein paar Grasbüschel auf das Ufer und gut ist.

Da ich leider nicht genug Silikon da hatte (die anderen Kartuschen waren alle weiß, irgend ein Scherzbold hat die ins flasche Regal gestellt; oder ich bin zu blöd zum Einkaufen...) gehts erstmal nicht weiter. Die Woche tausch ich die Dinger um und mach die anderen Teile fertig. Anschließend wird alles mit Mattlack fixiert und der Fluss danach noch mit Glanzlack lackiert. Damit sollten auch die Pflanzen ordentlich fest im Silikon sein, ohne diese Maßnahme kann man sie sicherlich leicht verlieren.
Da sich die ausstehenden Maßnahmen nicht im Foto niederschlagen werden, hier Bilder vom Endergebnis. Spanische Kundschafter überqueren einen Fluss um Stellungen der Franzosen bei St.Quentin zu beobachten.

Spielersicht.

Und nun eure Meinung. Lohnt der Aufwand gegenüber dem gekauften Produkt? Was würdet/werdet ihr anders machen? Ist eine MDF Base in Zeiten von Matten nicht vollkommen veraltet und das ganze Zeug sollte besser weg und alles gehört schön mit Acryl aufs Malervlies gespachtelt?