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Autor Thema: Kavallerie in der Napoleonischen Zeit  (Gelesen 4845 mal)

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tattergreis

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Kavallerie in der Napoleonischen Zeit
« Antwort #30 am: 05. November 2014 - 21:05:01 »

Einen Gegner zu besiegen ist mit Artillerie und Infanterie möglich, ihn damit zu vernichten ist nur möglich, wenn ihm der RĂŒckzug verlegt wird. Sind KavallerieverbĂ€nde zur Verfolgung da, sieht die Sache fĂŒr den Verlierer sehr viel schwieriger aus. Ein Beispiel dafĂŒr ist Jena, wo Murats spĂ€ter Angriff verheerende Wirkung hatte. Oder Dennewitz.

Wenn keine Kavallerie zur Verfolgung da ist, ist es dem Verlierer meist möglich, sich wieder zu sammeln. Wellington hat eigentlich immer in Spanien gewonnen, aber der Krieg dort zog sich hin.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf dieses Buch hinweisen
Napoleon\'s Last Victory and the Emergence of Modern War (Modern War Studies)

Die VerĂ€nderung in der Struktur der Armeen der Gegner (in diesem Fall Ösireich) verĂ€nderte die Möglichkeit eines vernichtenden Sieges Ă  la Austerlitz, mit der Korpsstruktur war die WiderstandsfĂ€higkeit einer Armee erhöht. Selbst wenn ein Korps vollstĂ€ndig erschöpft oder vernichtet war, zog das nicht eine Herabsetzung der Kampfkraft der anderen Korps mit sich (abgesehen vom Absinken der Kampfmoral eventuell). Waterloo ist dafĂŒr ein Paradebeispiel, nach Ligny hat Napoleon nicht damit gerechnet, dass die Preussen es wieder so schnell auf eine Schlacht ankommen lassen.

Ich dachte eigentlich, dass die (Schlachten)Kavallerie nicht unbedingt den Auftrag hatte, den Einbruch in die feindliche Infanterielinie zu erzielen. Die Artillerie sollte den Einbruch vorbereiten, die Infanterie ihn durchfĂŒhren ( wie in Ligny), die Kavallerie ihn vollenden. Aber das interessante an der Napoleonischen KriegsfĂŒhrung sind eben die reichlichen Möglichkeiten der taktischen Zusammenarbeit der verschiedenen Waffengattungen.
cheers
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen KĂ€mpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und RĂŒcken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, lĂ€uft aber alles auf eins hinaus.“

Franz

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Kavallerie in der Napoleonischen Zeit
« Antwort #31 am: 06. November 2014 - 07:50:08 »

carthaginian:
Der Tapferste der Tapferen soll nicht verstanden haben, wie man Kavallerie einsetzt ?
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Ich habe etwas LĂ€cherliches ĂŒber die Menschen herausgefunden. Sie sind bereit, fĂŒr Orden und bunte BĂ€nder zu sterben.

von Napoleon

carthaginian

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Kavallerie in der Napoleonischen Zeit
« Antwort #32 am: 06. November 2014 - 12:05:45 »

Zitat von: \'Franz\',\'index.php?page=Thread&postID=178596#post178596
carthaginian:
Der Tapferste der Tapferen soll nicht verstanden haben, wie man Kavallerie einsetzt ?
So weit wollte ich nicht gehen, aber Ney hat ja schon an den Erfolg von ununterstĂŒtzter Kavallerie geglaubt. Der ist sicher auch vorhanden, zumal wenn man tapfer ist, aber die Wirkung von mitgeschickter Infanterie ist doch grĂ¶ĂŸer als der EinschĂŒchterungseffekt durch eine schnelle Attacke.
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Davout

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Kavallerie in der Napoleonischen Zeit
« Antwort #33 am: 06. November 2014 - 17:52:27 »

Clausewitz schrieb, dass man die FrĂŒchtes des Sieges ohne Kavallerie mit der Sichel, mit Kavallerie aber mit der Sensen ernten wĂŒrde. An sich sollte Kavallerie dazu dienen, den bereits geschlagenen oder stark angeschlagenen Gegner niederzumachen oder in Massen gefangen zu nehmen. Sich im Ansturm gegen fest formierte Truppen verheizen zu lassen war eigentlich nicht vorgesehen. Ney hat bei Waterloo den Zeitpunkt zum Kavallerieeinsatz einfach falsch eingeschĂ€tzt, das mag ein Fehler gewesen sein, es war aber keine Inkompetenz, denn Wellingtons Armee war tatsĂ€chlich schon stark mitgenommen. Woher sollte er denn genau wissen, wie stark? Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass Napoleon schon vorher mehrfach seine Kavallerie rĂŒcksichtslos verheizen lassen hat, z.B. bei Eylau um die Armee zu retten oder bei Borodino um die Russen zu brechen. An sich hĂ€tte man stattdessen besser Infanterie einsetzen sollen, nur die hatte man einfach nicht in der erforderlichen Zahl zur VerfĂŒgung. Bei der reitenden Artillerie war das wĂ€hrend der napoleonischen Kriege auch oft so, dass sie wie Fußartillerie eingesetzt wurde, was an sich eigentlich Verschwendung war.

GrĂŒĂŸe

Gunter
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Ich zÀhle keine Knöpfe - aber alles andere! ;)
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