Mal ne Frage am Rande: wann haben sich denn Wasserrinnen bzw./und AblÀufe aus Metall durchgesetzt? Bei den meisten GebÀuden in Freilichtmuseen, die ich auf dem Schirm habe, sind diese noch aus Holz und eh ohne Ablauf, sondern halt nur die Rinne die frei entwÀssert, glaub ich.
Ich verweise in diesem Zusammenhang mal auf einen Dialog im Modellfiguren Forum, da war die gleiche Frage zum Thema (meine 28mm WaterloogebÀude). Ich muss ja nicht alles neu schreiben, kann es quasi hier hineinkopieren.
Zitate:
1. Sehr schöne GebĂ€ude. Auch super fĂŒr WK2. Da kommt mir allerdings ne Frage....seit wann gab es eigentlich Regenrinnen und Fallrohre an den HĂ€usern? Irgendwie wirken die hier zu \"modern\" auf mich.
1_Antwort: Geschichte der Dachrinne
Die frĂŒhsten Dachrinnen waren vermutlich aus Holz (das sich schlecht erhĂ€lt). In Antike und Mittelalter wurden sie aus Stein gemeiĂelt oder aus Formziegeln gebaut; die Ableitung erfolgte meist ĂŒber Wasserspeier. Sie finden sich teils am merowingischen Herrenhaus, dann wieder im 12. und 13. Jahrhundert. An Sakralbauten bestanden sie weiterhin aus Stein, wobei die StoĂfugen mit Zement oder Fett abgedichtet wurden, was in nördlichem Klima allerdings nur unvollkommen gelingt. An WohngebĂ€uden bestanden sie aus Holz mit innerer Bleiblechverkleidun g oder vollstĂ€ndig aus Blei, zuweilen Kupfer. Fallrohre aus Blei oder ausgehöhlten SteinsĂ€ulen treten erstmals im 12. Jahrhundert in England und Frankreich auf.
Rinnen und Rohre aus Metall werden erst im 18. Jahrhundert ĂŒblich. Freitragende Dachrinnen aus Metall bieten u. a. den Vorteil, sich geringfĂŒgig ausdehnen oder zusammenziehen zu können, ohne Schaden anzurichten.1_weitere Antwort
Interessant - die gleiche Frage habe ich am Wochenende einem Bauingenieur in Hougoumont gestellt als mir die dort neu angebrachten Dach - bzw Regenrinnen im Rahmen einer Besichtigung ins Auge fielen. Er wies mich dann darauf hin, dass sie in Belgien bzw Nordfrankreich bereits ĂŒber hundert Jahre frĂŒher ( aus Metall ) eingefĂŒhrt wurden. (Anmerkung: 100 Jahre vor 1815, ergo Beginn des 18Jhdts., was sich mit dem vorherigen Absatz ja deckt.)