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Autor Thema: Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"  (Gelesen 2326 mal)

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tattergreis

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« am: 29. Dezember 2014 - 02:48:19 »

Am 5. Advent lud ich kiralyfc zu einem Spiel \"Die Kriegskunst\" zu mir nach Hause ein.
Ich baute das Gelände auf und plazierte meine Armee, die Armee des Exilkönigs von Knobelland, hier rechts im Bild



Eine kleine Siedlung an einer Straßenkreuzung namens Jägersdorf, welche mit ihren vielen Hügeln eine gute Verteidigungstellung bot. Der Fluß am unteren Bildrand machte eine Umgehung unmöglich, auf der anderen Seite begrenzten schwergängige Hügel, Wälder und ein Tannenbaum das Spielfeld.

In maßloser Überschätzung meiner taktischen Fähigkeiten bat ich kiralyfc, seine drei vorhandenen Bataillone mitzubringen. Diese bildeten seinen Schwerpunkt an seinem rechten Flügel, wobei sie noch von einer Brigade Fremdenlegion unterstützt wurden



Auch ein paar skirmisher und eine Batterie aus 2 4pfündern verstärkten diesen Flügel, der ebenso die Brigade \"Dauphin\" mit 4 Btl enthielt.



 Am linken Bildrand ist die mittlere Positionsartillerie zu sehen, 2 Achtpfündern säten Schrecken unter allen lärmempfindlichen Bewognern von Jägersdorf.

An der linken Flanke der Angreifer entwickelte sich ein Kavalleriegefecht, in welchem die reitenden Mousquetiere aus der Brigadeformation hervorbrachen und ein gegnerisches Husarenregiment vom Schlachtfeld vertrieben

« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1501006167 »
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

tattergreis

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #1 am: 29. Dezember 2014 - 03:12:34 »

An kirayfcs rechtem Flügel setzte sich eine große Übermacht in Richtung der dünnen Verteidigungslinie der Knobelländer in Bewegung.



Doch der wenige Raum, welcher dieser enormen Streitmacht zum Deployieren zur Verfügung stand, führte dazu, dass auch die Grenadiere vor dem großen Gasthaus in die Kämpfe verwickelt wurden, unterstützt von einer 4pfündigen Kanone zur Linken



und einer Batterie 8pfünder zur Rechten.



Da der preußische Kriegsherr auch seinem Zentrum das Vorgehen befohlen hatte, entwickelte sich auch dort ein für die Angreifer immer blutiger werdendes Gefecht.

Während der rechte Flügel die Bataillone der Knobelländer zwischen Siedlung und Fluß immer weiter zurücktreiben konnte



wurde ein Btl der Brigade Dauphin zusammenkartätscht, und auch die Grenadiere warfen ihre tödlichen Bomben in die Reihen der Angreifer.


Einem anderen Bataillon der Preußen war der Angriff auf den am weitesten links befindlichen Ausläufer der Hügelkette befohlen worden. Durch gezieltes Feuer konnte dieses Bataillon zwei skirmisher ausschalten, was den Rückzug der gesamten knobelländischen Brigade Langstrumpf erzwang. Laut toste der Jubel dieses kleinen Heldenbataillons über das Schlachtfeld. Sie wußten ja nicht, dass dies ein Abzug auf Befehl war.



« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1501006724 »
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

DonVoss

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #2 am: 29. Dezember 2014 - 03:15:11 »

Na das sieht doch schon nach ordentlich Holz vor der Hütte aus.
Wie viele Battallione kriegste denn inzwischen zusammen?

Als letzter Berliner der noch GW-Rollrasen verwendet und keine Matte gebürt dir übrigens der Vaterländische Old-School-orden in Silber...:)

Schöne Schlachtfeldbeschreibung....;)

DV
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tattergreis

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #3 am: 29. Dezember 2014 - 03:35:19 »

Der Abzug der Brigade Langstrumpf war dringend notwendig. Die ganze Zeit hatte diese 3Btl-starke Brigade herumgestanden und dem Gefecht zw. skirmishern und dem tollkühnen Btl Deux-Pont/Zweibrücken der Preußen zugesehen, nicht ahnend, dass der Oberbefehlshaber Marechal de Laxe schon mehrfach den Befehl zum Angriff ausgegeben hatte. Nun aber musste die Brigade schleunigst zum linken Flügel verlegt werden. Durch gezieltes Feuer (12 gewürfelt) wurde dort nicht nur ein Btl stark erschüttert (sog. falter), sondern auch der Brigadekommandeur Turenne verwundet und zeitweise kampfunfähig (hier auf dem temporärem Rückzug zu sehen)


Da auch die gegnerischen 4 Pfünder nun mit Kartätschen auf das erste Bataillon Roi schossen, war der Rückzugsbefehl gegeben worden. Das erste und das zweite Bataillon Roi sowie die 4pfundkanone hatten sich kontrolliert zurückgezogen




doch die Verwundung ihres Kommandeurs entfachte die Wut der Kämpfenden, und so boten sie entschiedenen Widerstand, statt sich zurückfallen zu lassen (ich hatte den befehl vergessen :blush2: ). Während das Dragonerbataillon die Formation änderte, um unter dem Beschuss der Preußen den Rückzug anzutreten, ohne dass das geschlossene Btl einmal gefeuert hatte, trotzten das Regiment Roi und die Kanone der entschiedenen Übermacht.

Der Oberkommandierende der Knobelländer hoffte zu diesem Zeitpunkt noch auf die Wende durch erfolgreiche Kämpfe am Kavallerieflügel, doch auch dort wurden die Knobelländer zurückgedrängt, ihr Husarenregiment gar vom Schlachtfeld vertrieben.

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tattergreis

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #4 am: 29. Dezember 2014 - 03:41:50 »

@Don: 18Btl, 4 Regimenter Kavallerie + 2x Husaren, 7 Kanonen. Ich hab ja schon überlegt, ob ich mir meine Platten alle mit Nochrasen überziehe und alles um 60cm verbreitere, aber dann kann man sich garnicht mehr bewegen in meinem Wohnzimmer :D .
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

tattergreis

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #5 am: 29. Dezember 2014 - 04:00:15 »

Als die Knobelländer nur noch ihren Rückzug absichern wollten, zerbrach ein Bataillon Preußen :huh:  unter dem Beschuss durch Grenadiere und einem Hagel Kartätschen aus einem Achtpfündergeschütz.
 Dies war zuviel für die Brigade, die sich direkt hinter dem btl schon aufgestaut hatte, und so zogen sich die restlichen 3 Btl der Brigade Dauphin zurück

:
Das andere Geschütz der knobelländischen Batterie hatte zusammen mit dem zweiten Btl der Garde (ohne Bonus in diesem Spiel) das höchst tapfere Btl Grenadiers de Lorraine zerstört (Automatischer Rückzug bei Herabsinken auf/unter 25% Ausgangsstärke), und nun konnten 1. u.2. Btl Garde ihr Feuer auf das verbleibende Grenadierbtl Biesdorf konzentrieren, und auch die Achtpfünderbatterie schoss sich auf dieses unglückliche Btl ein.



Der preußische Oberbefehlshaber entschloss sich bei Anblick dieses Massakers zum Generalrückzug, und so blieb die erfolgreiche Konterattacke des preußischen Linienkavallerieregiments Kanastanien nur die Schlussepisode in diesem mehrstündigen Ringen, nachdem auch die letzten Salven der preußischen Soldaten das Regiment Roi nicht zum Rückzug bewegen konnten
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sharku

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #6 am: 29. Dezember 2014 - 07:24:53 »

Schön mal ein paar unserer BlackHussarMiniatures zu sehen auf einem Spielfeld^^

weiter so! toller bericht!
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Nikfu

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #7 am: 29. Dezember 2014 - 12:58:42 »

Sehr fein, danke für den Bericht! Regeln sind Super, gell?
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tattergreis

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #8 am: 29. Dezember 2014 - 13:25:12 »

Noch etwas Statistik:

Preußen hatte 232 Mann Infanterie, erlitt 46 Mann Verlust

Knobelland hatte 188 Mann Infanterie, erlitt 35 Verluste, dazu noch 2 Artilleristen

Kavallerie:
Preußen 42 Kav, verloren 10
Knobelland 46 Kav, verloren 13

Sehr interessant an Kriegskunstspielen ist, dass sie mit längerer Spieldauer eine seltsame Eigendynamik entwickeln, die Situationen im Spiel änderen sich anfangs durch die Feuerkraft (first volley) der Beteiligten, dann passiert eher weniger, weil die Kämpfer nun auf ihren Beschuss einen Malus von 1 bekommen, wenn sie in jeder Runde schießen. Als Befehlshaber sind mir zu diesem Zeitpunkt oft die Hände gebunden, weil meine Befehle nicht ausgeführt werden :cursing: . Dann werden die ersten Moraltests vergeigt oder Doppelsechsen lassen lustige Anekdoten passieren. Die Entscheidung, ob man sich dann lieber zurückzieht oder weiter im Gefecht bleibt, kann man getrost der Regeldynamik überlassen.

Dieses Spiel war für mich auch sehr interessant, weil kiralyfc dieselben Probleme mit dem Deployieren von vielen Truppen auf engen Raum hatte wie ich in meiner Anfangszeit als KK-Spieler. Das Ganze erinnerte mich sehr an SYW und nicht an napoleonische Gefechte. Und kiralyfc ist ein geduldiger Zuhörer, als leidenschaftliche Quatschtante ist das für mich ideal :thumbsup:
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kiralyfc

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #9 am: 29. Dezember 2014 - 13:30:17 »

Hat echt enorm spaß gemacht! danke nochmals olaf!
und ja weitere BHM sind in der mache.... haben sich auch janz jut jemacht :thumbsup:
freu mich schon auf weitere auseinandersetzungen und ja bis BHM die Artillerie rausbringt werd ich diesen teil der armee effektiver nutzen ;(
rundum: ein langer und gesprächiger abend! :dance3:
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kiralyfc

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #10 am: 29. Dezember 2014 - 13:32:17 »

ein bt blieb bei voller stärke sowie die grenadiere....donner und blitzen hatte am ende noch zwölf mann
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Pappenheimer

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Einführungsspiel \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #11 am: 05. Januar 2015 - 13:57:59 »

Die Bilder sehen einfach nur genial aus und dann noch die umgeworfenen Infanteristen, aus dem Sattel gefallene Reiter bis hin zu umgestürzten Bäumen - einfach nur klassisch! So muss das aussehen. Auch das 2-Häuser-Dorf sieht genial aus- Mehr muss auch für mich an Gelände nicht sein: Hauptsache ist mir auch der Spaß am Spielen. Toller Bericht, tolle Minis, alles großartig und absolut nach meinem Geschmack.

Was kann ich mir noch wünschen? Na klaro: mehr davon!  :thumbsup:  :thumbsup:  :thumbsup:
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