Bin leider kein Statiker, aber wĂŒrde raten, einfach mal auf Homepages von Freilichtmuseen rumzugoogeln. Dann wĂŒrde ich mich an Deiner Stelle an einem speziellen Beispiel orientieren, auch was die Dimensionierung anbelangt. Von der GröĂe der Fenster her, wĂŒrde ich bei Deinem Haus auf 17./18.Jh. tippen. Um so mehr Fenster, desto wohlhabender scheinbar der EigentĂŒmer. WirtshĂ€user hatten in der Regel einen ganz eigenen Stil. Da wo der Schankraum war, gab es viele Fenster. Lichtquellen waren teuer, KienspĂ€ne und Talklichter beleuchten nur sehr mangelhaft gröĂere RĂ€ume. Mal ein Beispiel aus dem 18.Jh. (genauer: 1749 in den Zustand etwa gebracht ) :
http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fcommons%2Fa%2Fa6%2FWackershofen_Freilandmuseum_Steigengasthaus_20070609_3.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fcommons.wikimedia.org%2Fwiki%2FFile%3AWackershofen_Freilandmuseum_Steigengasthaus_20070609_3.jpg&h=2304&w=3456&tbnid=H8Gkm9tzCrRrnM%3A&zoom=1&docid=P_lphRU0TwMNSM&itg=1&ei=UYGqVOOZK4jcPYO2gPAH&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1266&page=1&start=0&ndsp=29&ved=0CDAQrQMwBA Hier sieht man die Giebelseite, wo der Schankraum und ein kleinerer Schankraum, der im Winter wahrscheinlich wegen der besseren Beheizbarkeit verwendet wurde, die gesamte Breite des Hauses einnahm.
Bei einem Wirtshaus auf dem Land hat man in der Regel unter der Gaststube Stall und Remise. Die KĂŒche ist auf dem Stockwerk mit dem Schankraum. Der eigentliche Wohnbereich bestand oft in Kammern ĂŒber dem 1. OG. Wenn es ein Gasthaus mit Unterkunft war, wurde aber auch nicht selten der Schankraum, weil er oftmals auch von der KĂŒche aus beheizt werden konnte oder gar einen eigenen Ofen hatte (wie auch in Bauernstuben) als Schlaflager verwendet.
Es gibt natĂŒrlich nicht DEN Typus des Fachwerkhauses sondern groĂe Unterschiede.
Bei WirtshĂ€usern wĂ€re auf jeden Fall auch sowas wie ein Wirtshausschild sinnvoll. Bei einfachen DorfkrĂŒgen gab es sowas nicht. Man wusste halt, dass es was zu trinken gab. An stattlichen WirtshĂ€usern hingen aber richtige Schilder, wobei man dazu sagen muss, dass die WirtshĂ€user auf dem Land anders als heute keine Namen hatten. In den meisten Dörfern gab es eh nur eines, in gröĂeren vielleicht zwei, wo man halt nach dem Gastwirt unterschied oder das Haus einen Namen hatte. GasthĂ€user auf dem Land waren in aller Regel nicht bloĂ WirtshĂ€user. Der Wirt ist nicht mit einem von heute zu verwechseln. Gastwirte damals waren nebenbei immer noch mindestens Landwirte, betrieben aber auch oftmals nebenher Handel mit Wein oder Holz oder waren Handwerker. Auch erwartete man nicht wirklich vom Wirt selbst bewirtet zu werden. Meistens arbeitete dieser auf dem Feld. Stattdessen gab es MĂ€gde oder Familienmitglieder wie Frau, Sohn oder Tochter, die ausschenkten. Je nach GröĂe des Gasthauses war die Belegschaft unterschiedlich umfangreich. So eine wie in Stevensons \"Schatzinsel\" mit lediglich der Familie (Vater, Mutter, Sohn) ist allerdings recht oft anzutreffen.