Muss jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.
Es wurde schon oben gesagt, dass das Färben von Stoffen im Altertum und im Mittelalter eine sehr kostspielige Angelegenheit war, noch dazu, wenn es \"knallige\" Farben wie blau, rot und purpur war. Aus der Spätantike wissen wir durch Mosaike, dass Weiß die vorherrschende Farbe der Soldaten gewesen sein muss. Wobei wir davon ausgehen dürfen, dass es kein strahlendes Weiß, sondern eher ein Eierschalenton gewesen sein wird, weil die Kleidung natürlich schlicht aus Leinen bestand.
Gehen wir nun mal logisch daran: Roms Heer zählte zur Zeit des Augustus ca. 250.000 Legionäre und etwa gleich viele Auxiliare. Wer wird eine solche Streitmacht, die in den Wäldern Germaniens oder in der Wüste Kleinasiens kampiert, mit teuer gefärbten Tuniken ausrüsten? Noch dazu, wo die Haltbarkeit solcher Kleidung bedingt durch Schanzarbeiten und sonstigem Dienst eher kurzlebig gewesen sein wird.
Aus dem 18. und 19. Jahrhundert wissen wir, dass z. B. die preußischen Soldaten Friedrichs II. wie auch Napoleons Mannen mit dem billigsten Hosenstoff ausgestattet waren - Leinentuch. Daher auch die \"weiße\" Farbe.
Kurzum, zurück zur Frage: Obwohl die Fotos aus der Zeit der Punischen Kriege recht rar sind ( :roflmao: ), würde ich davon ausgehen, dass sämtliche Römer (Hastati, Principes und Triarier) mit schlichten Tuniken aus billigem, ungefärbten Stoff bekleidet waren. Als Farben kämen daher schmutzig-weiß, grau oder beige in Betracht. Es gibt übrigens zwei Osprey-Bände, die sich nur mit der Kleidung der Römer befassen.
Wem das zu trist und langweilig ist, der soll sich natürlich nicht davon abhalten lassen, seinen Truppen ein schmissiges Rot oder ein kerniges Blau zu verpassen. Sieht ja wirklich besser aus .....
Gruß
Stefan
P.S.: Die einzigen Krieger, bei denen explizit in den Quellen darauf hingewiesen wird, dass sie rote Kleidung trugen, sind die Spartaner. Woraus zu folgern ist, dass - da die Spartaner als Besonderheit genannt sind - es bei anderen Völkern nicht so war.