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Autor Thema: Nick pour l’Empereur – Napo Franzosen [BP/GdB]; Update 05.03.2017 - Fotos von Windmühlen und Gelände  (Gelesen 12034 mal)

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Warboss Nick

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Einführung und Inhaltsübersicht

Ich habe drei große Vorsätze für 2015: Der erste ist allgemein, möglichst viele Figuren zu bemalen. Der zweite ist, meine Karthager bis Mitte April auf Turnierstärke hochzumalen. Der Dritte ist der anspruchsvollste und wird mich sicher noch länger beschäftigen: Napoleonische Franzosen für unsere Peninsular Kampagne. Vorrang haben im Moment noch die Karthager, aber parallel bin ich schon fleißig am Planen und Basteln. Mit richtigen Bildern wird es deshalb noch ein wenig dauern, aber vielleicht ist ja auch die eine oder andere Vorüberlegung von Interesse. Später kommen dann natürlich auch Malfortschritt und Spielberichte dazu.

Nachdem das ganze hoffentlich ein deutlich größeres und längerfristiges Projekt wird, gibt es hier eine Inhaltsübersicht, die ich mit der Zeit fortschreiben werde:

Teil 1: Projektstart und Bücherliste
„Ich bin keine Knöpfchenzähler“ – wie es zu dem Projekt kam, und was ich mir vorgenommen habe.

Teil 2: Bücherliste
Die Bücherliste will ich immer mal wieder ergänzen (derzeit Stand 15.02.2015).

Teil 3: Figurenauswahl
Perry, Warlord u.a.

Teil 4: Grobplanung und Einkauf - 4.1 Infanterie und 4.2 Kavallerie und Artillerie
Division(en), Brigaden und Regimenter mit Sollstärken.

Teil 5: Erste Schritte - Infanteriemodelle und Testmini
Zusammenstellung der Regimenter, erster Zusammenbau und Testmini für die Bemalung.

Teil 6: Basierung und Kommandeure
Mit Bildern verschiedener Größen Rundbases und Stellproben für Command Bases.
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Teil 1: Projektstart

Nach dem Erfolg unserer Armeeaufbau-Kampagne für Chariot Wars haben wir (Wellington, Neidhardt und ich, Assayasa zögert noch) uns als nächstes für Napos entschieden. Um unseren Größenwahn ein wenig zu bändigen, fiel die Wahl auf den Peninsular War als nächste Kampagne.

Der Peninsular War eignet sich m.E. gut für eine Armeeaufbau-Kampagne, weil der „kleine Krieg“ dort besonders ausgeprägt war, und er viele Schlachten unterschiedlicher Größe bietet. Außerdem zog er sich unserem Bemaltempo angemessen lange hin. Natürlich kann man auch aus Waterloo, Austerlitz und anderen Schlachten tolle Kampagnen basteln. Schließlich gab es auch da im Vorfeld genug Geplänkel und Scharmützel. Am Ende läuft es aber doch sehr schnell auf eine riesige Schlacht hinaus, die auch zu viert schwer zu stemmen ist.

Der Nachteil am Peninsular War für mich: Es gab keine Preußen, so dass ich nicht auf meine bereits bemalten Rumpftruppen zurück greifen kann. Gut, das ist kein Ausschlusskriterium. Wir sind moralisch flexibel genug, um auch unhistorische Nationen in die Kampagne mit einzubinden, die als Verstärkung für die Briten nach Spanien geschickt werden. Was man aber immer braucht, sind Franzosen. Jede Menke Franzosen. Und die waren bei uns unterbesetzt, als wir mit der Planung anfingen. Also blieb nichts anderes übrig, als eine französische Armee auszuheben (ok, schlagen mussten sie mich jetzt auch nicht). Die Preußen werden ggf. Wellington verstärken, wenn mal Not am Mann ist, sprich Neidhardt und ich schneller malen als Wellington oder das Szenario eine Überzahl an Alliierten fordert.

Ziel ist eine spielbare französische Armee für den Zeitraum 1812-1815 nach General de Brigade (GdB) bzw. Black Powder (BP), also eine Division plus Kavallerie. Das sind allein schon bei der Infanterie weit über 200 Modelle, dazu lockere 70+ Kavallerie, Artillerie, Generäle, Pioniere, Tross usw. Das ist für Normalsterbliche wie mich in einem Jahr nicht zu schaffen, es wird also ein längerfristiges Projekt, für das ich einen langen Atem und eine effektive Bemalung brauche.

Dabei bin ich kein Knöpfchenzähler. Die Armee soll natürlich schon ihrem historischen Vorbild entsprechen, aber ich werde einige Kompromisse zugunsten von schnellerer Bemalung und optischer Wirkung eingehen. Ich freue mich deshalb über jeden Rat und Hinweis, wenn ich etwas falsch mache, auch wenn ich anschließend vielleicht nicht alles umsetze und mir eben doch ein paar Freiheiten herausnehme.

Die Kampagne will ich außerdem dazu nutzen, meine Gelände-Sammlung etwas aufzufrischen und zu ergänzen. Ein paar meiner Gebäude, die ich für flexibel einsetzbar für AWI, LotHS und WWII gebaut habe, sollten mit etwas gutem Willen auch auf der Peninsular einsetzbar sein. Vielleicht kann ich auch das eine oder andere noch ein wenig anpassen, ohne dass es gleich für andere Einsätze nicht mehr geeignet ist. Was definitiv fehlt ist eine Windmühle, und eine Kirche wäre auch ganz schick. Außerdem habe ich noch keinen Fluß, nicht genug Straßen/Wege und Wälder sowie einige unbemalte Zivilunken vom AWI und LotHS, die sich auch in Spanien ganz passabel machen würden. 
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Teil 2: Bücherliste (Stand 15.02.2015)

Für meine Preußen hatte ich schon ein bisschen was gelesen, allerdings alles zu Ligny. Gleichzeitig habe ich beschlossen, meine Franzosen für Spanien und Ligny tauglich zu bemalen. Meine Bücherliste enthält deshalb (noch) fast nichts für die Peninsular:

Mark Adkin, The Waterloo Companion
Wohl das Standartwerk zur Schlacht von Waterloo, und das zu recht. Das Buch enthält eine Fülle an Informationen zu den einzelnen Armeen, Truppentypen und Taktik. Die Hintergrundinformationen sind – jedenfalls für mich – für die gesamte Epoche wertvoll.

Einziger Wehrmutstropfen ist aus meiner Sicht, dass sich das Buch wirklich fast ausschließlich mit der Schlacht von Waterloo befasst. Die Kampagne an sich, Ligny und Quatre Bras kommen nur am Rande vor. Einheiten, die nicht unmittelbar an der Schlacht von Waterloo beteiligt waren, werden ausgeklammert. Aber bei der Fülle an Informationen war das wahrscheinlich nicht anders machbar – ist ja auch so schon sehr umfangreich.

Peter Hofschröer, The Waterloo Campaign
Peter Hofschröer, Waterloo 1815, Quatre Bras & Ligny

Der gute Mann scheint zumindest auf TMP heiß umstritten zu sein. Die beiden Bücher fand ich aber gut lesbar und sehr interessant. Und für Ligny habe ich auf Anhieb auch nicht so viel anderes gefunden. Gerade das schmale Büchlein von Pen&Sword ist auf Wargamer zugeschnitten und enthält neben ORBATs viele Karten und Abbildungen. Die Schilderung der Tage vor Ligny schreit förmlich nach einer Kampagne, mit vielen kleineren Scharmützeln zwischen französischer Vorhut und preußischen vorgelagerten Truppen. Ein Musterbeispiel für die Gefechtsart Verzögerung.

Johannes Willms, Napoleon
Eine dicke Biographie sollte einen nicht schrecken, und der Author setzt gewisse Vorkenntnisse voraus, gerade was die Französische Revolution angeht. Nichts dramatisches, aber ich mag es lieber, wenn mir alles für Dumme erklärt wird, ohne dass ich in meinem Gedächtnis kramen muss. Unterm Strich ein gutes Buch, dass auch die militärhistorischen Aspekte nicht zu kurz kommen lässt.

Roger Parkinson, Blücher, der Marshall Vorwärts
Ein etwas älteres Buch (von 1975), das noch bei meinem Vater im Regal stand. Ich bin noch mitten drin, aber bisher gefällt es mir sehr gut. Der Author geht u.a. auf die frühen militärischen Erfahrungen Blüchers ein. Das Buch ist anschaulich und lebhaft geschrieben. Leider sind die wenigen Karten etwas schwach.

Besonders interessant fand ich, wie für die Zeit von 1793 bis 1795 „task forces“ beschrieben werden, die Blücher geführt hat. Das fängt an mit ein oder zwei Schwadronen Hussaren mit Infanterieunterstützung von Erkundungen bis hin zu einer kleineren ad hoc Brigade (ein Hussarenregiment, drei Infanteriebataillone und zwei Jägerkompanien), mit der er im Rhein-Feldzug die Fühlung zwischen den beiden verbündeten Armeen halten sollte. Die meisten Regelwerke gehen ja davon aus, dass die Preußen erst nach den großen Reformen zu Flexibilität in der Führung in der Lage waren. Zu einem guten Stück ist das natürlich richtig, auch die Reformen kamen aber nicht aus dem Nichts. Und die Kombination aus Kavallerie und Infanterie entspricht schlichtweg militärischen Notwendigkeiten, an denen sich im Grunde genommen bis heute nichts geändert hat – Panzer ohne Infanterieunterstützung sind in manchen Situationen immer noch höchst verwundbar.

Update: Ich habe das Buch im Urlaub fertig gelesen, und bin nach wie vor sehr angetan. Er zeigt deutlich Stärken und Schwächen Blüchers in der Truppenführung, ohne dabei in die eine oder andere Seite zu kippen (Blücher oder Scharnhorst/Gneisenau). Interessant fand ich auch die Auffassung, dass für Blüchers Handeln nach Ligny bzw. bei Waterloo entscheidend war, dass Blücher und Wellington sich 1814 in Paris kennengelernt und eine persönliche Basis aufgebaut hatten (also nicht nur Blüchers Sturheit und Vorwärts-Mentalität). Ein Faktor, der sich auch bei heutigen multinationalen Einsätzen immer wieder bemerkbar macht.

John G. Gallaher, Napoleon’s Enfant Terrible, General Dominique Vandamme
Eine Biographie über den Kommandeur des III. Corps während der 100 Tage, Vorhut beim Einmarsch in Belgien, die Flanke vor St. Armand in der Schlacht von Ligny und das linke Standbein für mein Projekt. Mit knapp 300 Seiten gebunden mit entsprechendem Druck genau das richtige für die S-Bahn oder den Urlaub. Ein Buch mit Ecken und Kanten, genau wie General Vandamme. Gut zu lesen und zu empfehlen, aber sicher kein Standardwerk. Mein ausführlicher Bericht zum Buch steht hier, weiter hinten im Topic.

Christopher Duffy, Die Schlacht bei Austerlitz
Noch ein Taschenbuch aus den Beständen meines Vaters (der im Übrigen „Schuld“ an meinem Interesse für Militärgeschichte ist, auch wenn er später so seine Schwierigkeiten mit meiner Entscheidung für den Reserveoffizier bei der Bundeswehr hatte). Keine schlechte Darstellung der Schlacht, aber vom Stil her nicht auf der Höhe der Zeit (erschienen 1977). Mich hat das nach den ersten paar Seiten nicht mehr gestört. Da auch der Feldzug im Vorfeld von Austerlitz beschrieben wird, bietet auch dieses Buch ein paar nette Ansätze für eine Kampagne.

Mark Urban, Rifles
Sehr guter und unterhaltsamer Lesestoff, auch wenn mir „Fusiliers“ (über die Royal Welsh Fusiliers im AWI) noch besser gefallen hat. Gewissermaßen die britisch-sachliche Version von „Band of Brothers“. Man merkt, dass der Autor Journalist, Historiker und Wargamer ist. Auf jeden Fall eine super Motivation zum Malen und Spielen mit vielen Anknüpfungspunkten für Szenarien. Ich werde es wahrscheinlich ein zweites Mal lesen, wenn ich etwas mehr über den Peninsular War weiß.

Funcken, Historische Uniformen
Für die Zeit um den Siebenjährigen Krieg finde ich das Buch nicht schlecht, um die einzelnen Regimentsfarben etc. nachzuschlagen (auch wenn manches davon bestimmt schon wieder veraltet ist). Für Napos fand ich das Buch nicht wirklich hilfreich, jedenfalls für Franzosen. Das geht schon damit los, das die einzelnen Uniformphasen (jedenfalls für mich) sauber genug getrennt werden.

Stattdessen greife ich für Uniformfragen auf die wohlbekannte Seite Cent Jour Mont Saint Jean zurück. Mag sein, dass es genaueres und wissenschaftlicheres gibt, aber für meine Zwecke passt es genau. Immer wieder informativ ist auch Napoleon, His Army and Enemies.

Painting War 2: Napoleonic French Army von Rafael Pérez \"Archiduque\" ist hübsch mit vielen Maltips, gerade für unerfahrenere Hobbyisten. Für ein dünnes Heftchen aber nicht gerade billig. Ich bereue den Kauf nicht, halte es aber für gut verzichtbar.

Touching History 1: Terrain and Modelling for the Napoleonic Spanish Peninsular von Paul Darnell ist m.E. immer noch lesenswert. Bei manchen Techniken geht inzwischen zwar deutlich mehr, für schnelles solides Gelände ist er aber immer noch unschlagbar. Auch wertvoll für Anregungen, wie man die vielen laser cut Gebäude, die inzwischen auf dem Markt sind, veredeln und individualisieren kann (Paul Darnell baut einen Großteil seiner Gebäude aus selbst zugeschnittenem MDF).

Ganz wichtig: General de Brigade nebst Kampangenheft(en). Die Bücher aus der Regelfamilie (außerdem British Grenadier und Kriegsspiel) enthalten für meinen Geschmack sehr viele nützliche Informationen, auch wenn sie manchem vielleicht zu detailliert erscheinen mögen. Das Kampagnenheft für Spanien ist gewohnt gut, auch wenn die Schlachten überwiegend etwas größer sind. Ich sage gewohnt, weil ich bereits alle Kampagnenhefte für British Grenadier habe. Die enthalten sogar noch weitere Hintergrundinformationen zu jeder Schlacht, z.B. zur Uniformierung. Ich denke, von den Szenarien werden wir auch das eine oder andere umwidmen.

Black Powder mit den Albion Triumphant Ergänzungsbänden ist bekanntlich hübscher wargamers\' porn, kommt aber bei den Hintergrundinformationen für mich um Welten nicht an GdB ran.

David Gates, The Spanish UlcerNicht ganz dünn mit rund 500 Seiten, aber dafür sehr umfassend. Für mich als Überblick und Einstieg in den Peninsular War ideal. Und wenn man nicht tiefer in Details oder einzelne Schlachten einsteigen will, auch völlig ausreichend. Zumal die Anhänge auch ziemlich umfangreich sind (s.u.). Ich habe jedenfalls so viel gelesen und geblättert, dass die Leimbindung ein wenig unter den 35 Grad im Urlaub gelitten hat.

Sehr schön: Das Buch enthält im Anhang zahlreiche ORBATs mit Sollstärken bzw. effectives während der einzelnen Phasen des Krieges. Dazu kommen einzelne ORBATs im Text zu einzelnen Schlachten. Bis auf einen gehen sie zwar nicht bis auf Bataillonsebene sondern geben „nur“ die Anzahl der Bataillone und Soldaten pro Division an, aber das ist trotzdem schon mal eine ziemlich gute Grundlage auch für’s Tabletop. Sehr praktisch ist außerdem eine kurze Auflistung wichtiger Persönlichkeiten des Krieges mit Kurzbio im Anhang. Da hätten höchstens noch ein paar mehr Personen rein gekonnt, aber irgendwo musste wohl die Grenze gezogen werden, um nicht das Ganze nicht zu umfangreich zu machen.

Einziger Wehrmutstropfen: Die Karten. Für die Schlachten sind sie meist ok, aber gerade für die größere Lage fehlen leider oft entscheidende Orte, man muss zwischen verschiedenen Karten hin und her blättern, die Nordausrichtung ist jedes Mal anders… Eine große, detaillierte Karte von ganz Spanien im Anhang wäre da vielleicht mehr gewesen.

Weitere Lesetips sind jederzeit willkommen!
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Bommel

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da bin ich mal gespannt. ich habe eure regelnideen auch gelesen und im hinterkopf behalten.
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Warboss Nick

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@ Bommel: Und nicht zu vergessen bist Du inoffizieller Sponsor der Kampagne, nachdem wenigstens Neidhardt und ich schon bei Dir shoppen waren  :thumbup:


Teil 3: Figurenauswahl


Die Figurenauswahl ging bei mir schnell. Ich bin ein großer Freund von den Perrys, auch wenn ich nicht alle Reihen so gut finde wie den AWI. Für Franzosen ist die Auswahl schon sehr groß (und wächst immer noch), auch wenn der Fokus auf Waterloo liegt und damit für mich vor allem einige Persönlichkeiten fehlen. Überraschend ist auch der Mangel an Brigadekommandeuren – ich habe den dummen Verdacht, dass die Perrys sich mit so niedrigen Befehlsebenen nicht abgeben und gleich ganze Divisionen rumschieben. Da muss ich gucken, wie viel ich über Bemalung lösen kann, oder ob ich ergänzend auf andere Hersteller zurück greife.

Dass Perry bei den Franzosen fast alle Grundtruppen aus Plastik anbietet, ist ein weiteres aus meiner Sicht unschlagbares Argument. Bei den Mengen an Figuren, die bei Napos zusammen kommen, wird es sonst schnell unbezahlbar. Zum Glück habe ich keine „Plastikallergie“, sondern mag die Modelle. Der Zusammenbau schreckt mich nicht, und die Umbaumöglichkeiten habe auch etwas für sich. Und sonst kann man immer noch die eine oder andere Zinnfigur dazwischen schummeln, auch wenn es der Kostenquote schadet.

Die army deals von den Perrys sind auch nicht zu verachten, wobei man mit den brigade deals meist schon sehr weit kommt. Mir hat es für die Preußen gereicht, und bei den Franzosen werde ich wohl auch nicht darüber hinaus gehen. Das liegt aber zum einen daran, dass meine Bataillone kleiner als 36 sind (zwischen 16 und 28 Figuren bei den Franzosen, max. 32 bei den Preußen). Zum anderen mische und ergänze ich gerne mit Zinn und fremden Figuren. Auf jeden Fall lohnt es sich, da vorher etwas Hirnschmalz rein zu stecken, was man wirklich braucht (und nicht nur will, mehr dazu beim nächsten Mal).

Für den Anfang sehr schön und vielfältig ist der Black Powder French Army Start-up Deal, aber auch nur, wenn man Black Powder will und noch nicht hat. Bei mir fiel er deshalb raus, sonst wäre es wahrscheinlich auf den Deal hinaus gelaufen, den ich dann später durch einen Infanterie- und einen Kavalerie-Deal ergänzt hätte.

Ergänzend greife ich auf Warlord zurück. Ihre Plastikfiguren sind zwar deutlich einfacher gehalten als bei den Perrys (jedenfalls bei der preußischen Landwehr), eignen sich aber m.E. trotzdem gut als Ergänzung. Außerdem gibt’s die im heimischen Laden, der ja schließlich auch von etwas leben muss. Die Pioniere gibt es bisher in der Form auch nur von Warlord, die Vivandiere ist schick, und vielleicht greife ich auch bei den Verwundeten noch zu. Für Charaktermodelle werde ich mich vielleicht auch bei Front Rank bedienen und bin gespannt, was Westphalia Miniatures und Calpe noch so bringen. Das Projekt wird ja wohl lange genug laufen. Foundry ist für mich dagegen allenfalls für einzelne Figuren eine Option, vornehmlich für Generäle. Für mich sind sie so viel Geld einfach nicht wert.

Genug für heute, beim nächsten Mal geht\'s dann mit Grobplanung (Division(en), Brigaden und Regimenter mit Sollstärken) und Einkauf weiter...
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macaffey

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Klasse Projekt. Werde ich im Auge behalten und bin auf die weiteren Schritte gespannt.

Viel Erfolg und Spaß bei der Kampagne!

Beste Grüße

Macaffey

Razgor

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Applaus !
Schönes Projekt mit einer Menge Figürchen. Mit Franzosen kann man eh
nichts falsch machen, die kämpften immer mit  :)
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Warboss Nick

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Vielen Dank für die lieben unterstützenden Worte! Ich hoffe, dass ich den Erwartungen auch gerecht werde. Leider geht es erstmal weiter mit - nochmehr Text ohne Bilder.

Teil 4.1: Grobplanung und Einkauf – Infanterie

Meine Franzosen möchte ich so aufbauen, dass sie sowohl für den Peninsular War als auch für die Waterloo Kampagne einsetzbar sind. Da mein Start in die napoleonische Zeit vor zwei Jahren mit Preußen war, fiel damals meine Wahl auf die Schlacht von Ligny, genauer die Kämpfe um St. Amand. Meine Preußen sammle ich deshalb rund um Jagow‘s Brigade. Zieten‘s Korps mit Jagow und Steinmetz waren außerdem die Hauptakteure in den vorangegangenen Verzögerungsgefechten.

Da war es natürlich naheliegend, dass ich meine Franzosen als Gegenstück zu den Preußen aufbaue. Vandamme führte u.a. die 8. Division unter Lefol gegen Jagow, die mit einem leichten und drei Linienregimentern eine ganz gute Mischung bietet. Wenn ich mehr leichte Truppen brauchen sollte, kann ich ergänzend auf die 7. Division unter Girard zurück greifen, von der Vandamme‘s III. Korps bei Ligny verstärkt wurde. Das ganze passend für GdB im Maßstab 1:20. Für die Zahlen habe ich vor allem auf die Seite Cent Jours zurückgegriffen. Nach dem, was ich an anderen Zahlen finden konnte, passen die sehr gut.

Das ganze sieht dann so aus:

IIIème Corps d’Armee, lieutnant-général Dominique Vandamme, Graf von Unebourg

8ème Division d’Infanterie, lieutnant-général Baron Étienne Nicolas Lefol

1ère brigade/8ème division d’infanterie, colonel Baron Jean-Honore Vernier (für den gefallenen maréchal de camp Pierre Joseph Baron Billard)
15ème regiment légère: 3x24 (ggf. je 28 oder 30) Figuren und 12 skirmisher
23ème regiment de ligne: 3x20 Figuren

2ème brigade/8ème division d’infanterie, maréchal de camp Baron André Philippe Corsin
37ème regiment de ligne: 2x20 und 16 Figuren
64ème regiment de ligne: 20 und 24 Figuren
vielleicht zusätzlich noch 8-10 skirmisher

Das sind dann schon mal schlappe 232 Figuren (bzw. 244 falls ich die légère Bataillone größer mache) plus 22 skirmisher, dazu Kommandobasen, Artillerie und Kavallerie. Das ist schon ein ordentlicher Batzen. Außerdem juckt es mir in den Fingern, ein schweizer Regiment, vielleicht auch ein paar Deutsche und Vistula Legion drauf zu legen. Und da ist noch nicht eingepreist, dass ich vielleicht noch zusätzliche leichte Infanterie brauche. Wenn ich das alles zusammen nehme, wird mir ganz anders.

Darauf habe ich dann viel rumgedacht, geplant und gerechnet. Einschließlich der Frage, wie ich die Regimenter aus Figuren in Uniform und Mantel zusammensetze. Schließlich ist mein Budget nicht unbegrenzt, und bei der Masse an Figuren kann man schon viel Geld lassen oder eben auch einsparen. Womit wir zurück bei den Armeedeals von den Perrys wären. Warlord bietet auch keine schlechten Deals, aber ich will meine Einheiten nicht ausschließlich aus Figuren in Mänteln bauen. Auch wenn sich das sicher deutlich schneller bemalen ließe.

Am Ende habe ich mich gegen den Divisions-Deal und einen Mittelweg entschieden. Eine Plastikbox von den Perrys hatte ich schon, dazu gab’s für den Anfang eine weitere Perry Box, eine Warlord Box und etwas Zinn (Regiments- und Bataillonskommando und ein paar Extras). Der nächste Schritt ist dann der Brigade-Deal plus noch mehr Zinn. Damit komme ich locker auf genug Figuren für die Division und habe auch genug Abwechslung dabei, vor allem bei den Kommandogruppen. Und für die eine oder andere kombinierte Einheit Grenadiere oder Voltigeure sollte es auch reichen. Die Rechnerei erspare ich Euch lieber, falls nicht jemand darauf besteht. Jedenfalls habe ich mir genau überlegt, was und wieviel ich brauche.
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Teil 4.2: Grobplanung und Einkauf – Kavallerie und Artillerie

Kavallerie gehört für mich bei Napos unbedingt dazu. Wäre doch sonst viel langweiliger. Zum IIIéme Corps gehörten drei Regimenter chasseurs à cheval. Leider gibt es die bisher nur aus Zinn, aber wenn ich mir die Zahlen oben angucke, kann ich noch ein wenig warten (vielleicht tut sich ja sogar schon was beim Salute 2015). Ein Regiment wird’s aber auf jeden Fall irgendwann geben.

Spanien geht nicht ohne Dragoner. Erst hatte ich ja mit der 11éme division de cavalerie geliebäugelt, weil sie aus Dragonern und Kürassieren besteht. Für die Peninsular passt das aber nicht so gut. Also wurde es die 9.:

IIéme Corps de Cavalerie, lieutnant-général comte Rémy-Isodore Exelmans

9éme Division de Cavalerie, lieutnant-général Baron Jean Baptiste Alexandre Strolz

1ère brigade/9éme division, maréchal de camp Baron André Burthe
5éme regiment de dragons: 18 Figuren in 3 escadrons
13éme regiment de dragons: 18 Figuren in 3 escadrons

2éme brigade/9éme division, maréchal de camp Baron Henri Catherine Baltazard Vincent
15éme regiment de dragons: 16 (ggf. 18 ) Figuren in 3 escadrons
20éme regiment de dragons: 18 Figuren in 3 escadrons

Die Anzahl der Schwadronen habe ich deshalb mit dazu geschrieben, weil ich die Einheiten entsprechend gestaffelt aufstellen möchte. Jede Schwadron bekommt einen Offizier und einen Musiker, so dass ich sie auch einzeln einsetzen oder unterschiedlich zusammenstellen kann. Insgesamt brauche ich dafür fünf Plastikboxen Dragoner plus einige Kommandogußrahmen. Passt wieder ziemlich gut für den Brigade-Deal plus Extras.

Bei dem Brigade-Deal sind schicker Weise auch zwei Blister berittene Artillerie dabei, also eine halbe Batterie. Die möchte ich aber auch gerne aufgesessen darstellen können. Der Plan ist deshalb, vier von den Artilleriegespannen zu kaufen. Zusammenbauen werde ich sie aber jeweils ohne das Geschütz. Der Vorteil ist, dass die Gespanne dann nicht zu groß für den Tisch werden und auch hinter der Artilleriestellung nicht blöd aussehen. Außerdem bekomme ich vier zusätzliche Geschütze. Zusammen mit den extra Geschützbesatzungen sollten die sich sehr gut besetzen lassen, und ich bekomme ein bisschen mehr Abwechslung rein. Denn zwei Batterien Fußartillerie sollen es dann schon werden bei der Masse an Einheiten.

Aber zurück zur Kavallerie. Aus sentimentalen Gründen brauche ich auch das 3éme Regiment d’Hussards, für das mir eine Plastikbox und zwei zusätzliche Kommandogußrahmen reichen. Das kann ich dann auch mit chasseurs à cheval in einer Brigade kombinieren. Und wenn es mich so richtig packen sollte, kann ich immer noch die 4. Kavalleriedivision unter Soult anpacken, die aus drei Husarenregimentern bestand.

Auch hier gibt es also viel zu tun. Bisher habe ich schon je eine Box Dragoner und Husaren (mit freundlicher Unterstützung von Bommel). Gehören zwar historisch nicht zusammen in eine Brigade, aber am Anfang kann man das bestimmt mal machen. Als erstes werden aber die abgesessenen Dragoner bemalt werden, weil wir ja mit Skirmisher-Spielen anfangen wollen.
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Teil 5: Erste Schritte – Infanterie und Testmini

Wie ich beim letzten Mal schon angedeutet habe, habe ich eine ganze Zeit lang darüber gebrütet, wie ich die Regimenter Figurenmäßig zusammenstellen soll. Eines war für mich von Anfang an klar: Nur Mäntel ist mir zu langweilig, auch wenn es sich bestimmt viel, viel schneller bemalen lässt, selbst wenn man keine farbige Sprühgrundierung und Dip/Wash benutzt.

Die Frage war eine andere: Sollte ich die Regimenter unterschiedlich zusammensetzen, so dass man an den Figuren schon erkennen kann, zu welcher Einheit sie gehören? Das wäre dann das leichte Regiment und ein Linienregiment jeweils komplett in Uniform, ein Regiment komplett in Mänteln und ein Regiment gemischt mit Uniformen und Mänteln.

Ich habe mich letztlich dagegen entschieden und werde alle Regimenter gemischt mit Uniformen und Mänteln aufstellen. Erstens wurde mir die Rechnerei zu blöd, wie viele Modelle ich von welcher Version brauche. Zweitens erscheint mir der Vorteil begrenzt. Die Regimenter sind keine taktische sondern nur eine Organisatorische Einheit in der Zeit. Auf dem Spieltisch ist es deshalb eigentlich egal, zu welchem Regiment ein Bataillon gehört. Drittens muss ich bei Verlusten nicht groß Nachdenken und Sortieren, sondern räume einfach ab. Wenn ich das richtig verstanden habe, unterscheiden sich die Uniformen der Regimenter bei den Franzosen nicht (jedenfalls nicht in 28mm sichtbar). Beim Einpacken muss ich dann nur noch auf die Kompanien beim Zusammenstellen der Bataillone achten.

Ein Nachteil ist, dass es schwieriger werden könnte, auf dem Spieltisch den Überblick zu behalten, welches Bataillon zu welcher Brigade gehört. Da würde mich von erfahrenen Napo-Spielern interessieren, ob das ein echtes Problem ist, oder ob man mit ein bisschen historisch korrekter Unübersichtlichkeit des Schlachtfeldes leben kann und das in den Griff bekommt. Als einzig echter Nachteil bleibt damit für mich, dass man Bataillone mit unterschiedlicher Qualität schlechter auseinander halten kann. Daran knabbere ich noch etwas herum, aber ich denke, das Risiko werde ich eingehen. Aber auch hierzu freue ich mich über Feedback.

Über den Zusammenbau der Perry Figuren muss man wohl nicht mehr viel sagen. Dazu gibt es ja schon jede Menge Erfahrungsberichte und Reviews. Ich fand, dass das Entgraten und kleben leicht von der Hand ging, da haben aber vielleicht auch die GW-Altlasten geholfen. Unangenehm überrascht war ich allerdings, als ich im direkten Vergleich ein paar Zinn Minis entgratet habe. Da muss man schon deutlich mehr machen, was bei den vielen Details der Perry Franzosen gar nicht so einfach ist. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung, aber ich dachte, bei den AWI Zinn Perrys wäre das nicht so schlimm gewesen. Ist aber immer noch in Ordnung, fällt eben nur im direkten Vergleich mit den Plastik Minis auf.

Schade finde ich, dass die Köpfe fest auf die Körper modelliert sind. Das Abschneiden für einen Tausch ist lästig, und ich habe jedes Mal Sorge, die Figur zu ruinieren bzw. das Gewehr abzubrechen. Mit der Zeit bekommt man aber Übung – Zange, nachschneiden, reinigen, anpassen, fertig. Erstaunlich gut ging das Abschneiden und umpositionieren von Armen. Auch da wäre es aber natürlich einfacher, wenn der Sergeant keinen Arm anmodelliert hätte. Umschnitzen zu Légère durch abschneiden und abkratzen der Ärmelaufschläge ging auch gut, jetzt bin ich darauf gespannt, wie es bemalt aussieht. Nach einem Vergleich mit Légère Skirmishern aus Zinn bin ich da aber guter Dinge. Das ist schon ein sehr feines Detail, das hoffentlich selbst bei einzeln basierten Skirmishern nicht groß heraus sticht:





Außerdem habe ich eine Testmini für die Uniform bemalt. Die ersten Figuren werden zwar Skirmisher, allerdings vom 15ème légère mit blauen Hosen. Für den Test musste deshalb ein normaler Linienjunge her, den ich kurzerhand mit dem Pinsel grundiert habe (wer weiß, wann das Wetter endlich wieder warm genug für Sprühfarben ist). Außerdem hat das den Vorteil, dass er später irgendwo in den Reihen verschwinden kann.

Eigentlich wollte ich ja zwei Testminis bemalen, einmal Grundfarben, Wash plus Highlight, einmal mit drei Farben hochgemalt. Nun, wie soll ich sagen. Ich habe mit der Farbenlehre angefangen, und dabei ist es dann geblieben. Zwar rede ich mir die ganze Zeit ein, dass das auch nicht wirklich länger dauert als Grundfarbe-Wash-Highlight, aber ich fürchte, das war’s dann mit „schnell und einfach“ für die Franzosen…

\"Tischoptik\":



Und unterm Mikroskop:



Leider nicht die beste Qualität bei Foto und Bemalung, aber man sieht hoffentlich, wo es hingehen soll. Für die Uniform habe ich Vallejo Model Color Dark Prussian Blue 70.899 über schwarze Grundierung gemalt. Darauf kamen großzügige Highlights mit  Prussian Blue 70.965 und letzte Akzente mit Flat Blue 70.962. Vielleicht probiere es ich für die Akzente auch noch mit einer Mischung aus Prussian Blue und Flat Blue. Das Weiß ist Vallejo Game Color Stonewall Grey 72.049 gefolgt von Game Color Ghost Grey 72.046 und Model Color White 70.951. Die Farben der Mäntel und Shakobezüge werden variieren.

So, und jetzt grillt mich: Was passt, was fehlt (außer dem Knöpfen, die ich nach dem Foto noch nachgemalt habe), was kann ich besser und/oder schneller machen? Freu mich auf Eure Kommentare!
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Teil 6: Basierung

Die Basierung von Infanterie und Kavallerie war schnell geklärt, wir haben uns auf 20x20mm und 25x50mm pro Figur geeinigt. Das entspricht BP und ist in der von GdB vorgeschlagenen Bandbreite. Mir gefällt die Basierung auch optisch besser als die engere Variante, ist ja bekanntlich Geschmackssache. Jedenfalls machen so auch 16er und 24er Bataillone was her, und ein 28er oder 32er Bataillon geht gut als groß durch, man muss sich also nicht auf 36 oder gar 40 Modelle hochschrauben. Bei der Anzahl an Bataillonen macht das schon echt was aus. Plänkler werde ich einzeln auf 25mm Rundbases setzen, damit ich sie auch für Skirmish-Systeme verwenden kann. Auch für GdB und BP sollte das eigentlich keine Probleme bereiten.

Schwieriger fand ich die command bases. GdB schlägt unterschiedliche Größe für Brigade- und Divisionskommandeure vor sowie unterschiedliche Figurenanzahlen je nach Qualität des Generals (vgl. GdB, S. 10/11). Dafür gefallen mir eckige Bases optisch nicht so gut. Ich greife deshalb seit einiger Zeit auf flache Deckel für Unterputzdosen zurück. Die gibt’s im Baumarkt sackweise für ein paar Euro, man muss nur die Federn auf der Rückseite ab- oder rausschneiden.

Links eine Unterlegscheibe mit 50mm Durchmesser, daneben ein Federdeckel mit 70mm Durchmesser und ganz rechts einer mit 85mm Durchmesser. Und im Vergleich dazu ein Skirmisher auf 25mm Rundbase sowie ein Bataillon auf 40x40mm bzw. 40x20mm Basen:



Die 50mm Unterlegscheibe eignet sich gut für einzelne berittene Modelle wie ADCs oder Meldereiter (40mm geht genauso gut). Für zusätzliche Figuren ist allerdings kein Platz mehr (Stellprobe mit Dragoneroffizier):



Federdeckel mit 70mm Durchmesser nehme ich für Brigadekommandeure. GdB sieht dafür ein 45x50mm Base vor, und 50x50mm passt genau in das 70mm-Rundbase. Die Größe passt also, und gemessen wird sowieso immer vom Generalsmodell. Auf dieser Größe ist genug Platz für zwei berittene Modelle (Charakter plus Begleiter) oder einen Berittenen und zwei Infanteristen. Damit kann man schon kleine Minidioramen basteln und die unterschiedliche Qualität von Kommandeuren visualisieren:



Auf der 85mm Version ist dann richtig Platz für eine ordentliche Entourage etc., also ideal für Divisionskommandeure. Für die sieht GdB zwischen 70x70mm und 100x100mm vor, das kommt also auch insofern von der Größe her hin:



Für höhere Kommandoebenen werde ich vielleicht auf das große ovale Base von Renedra zurück greifen, damit nochmal ein deutlicher Unterschied erkennbar ist. Und wenn es ausschließlich dekorativ sein soll, gibt es ja auch immer noch die gute alte CD.

Artillerie sieht auf runden Bases auch sehr schick aus, Batterien aus vier Geschützen zwingen aber fast schon zu eckigen Bases. Für meine Preußen habe ich das erste Geschütz auf ein rundes Base gestellt, werde das aber wahrscheinlich noch mal ändern. Wenn ich so weit gekommen bin mit dem Malen, gibt es auch dafür erst noch mal Stellproben zum Vergleich.

Ansonsten male ich fleißig an meinen ersten 12 Skirmishern und staune, wieviel daran doch weiß ist - obwohl es Légère sind. Trotzdem bin ich froh, dass ich schwarz grundiert habe. Weiße Grundierung könnte vielleicht schneller gehen, wäre aber eine andere Art der Bemalung. Bei einzelnen Farben merke ich, dass ich mit dem Drei-Farben-Malen aus der Übung bin, aber es wird. Und sonst wird eben doch noch etwas mit Wash geschummelt. Irgendwie werde ich ja auch durch die großen Infanterieblöcke durchkommen müssen...
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Warboss Nick

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Nachdem ich im Urlaub fleißig gelesen habe, wurde es Zeit, die Bücherliste zu aktualisieren. Die Blücher Biographie habe ich durch, und außerdem von David Gates \"The Spanish Ulcer\". Beides sehr zu empfehlen - mehr dazu oben in der Bücherliste.

An der Malfront hatte ich die ersten 12 Skirmisher noch vor dem Urlaub fertig bemalt und jetzt auch fertig basiert. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, Fotos zu machen. Eigentlich würde ich die Gelegenheit gerne nutzen, um eine kleine Bestandsaufnahme beim Gelände zu machen. Daneben schreitet das erste Bataillon voran, das 1/15eme legere. Das wird aber noch ein wenig dauern - die Uniformen mit ihren vielen Details brauchen doch verdammt viel Zeit. Ich muss also irgendwie versuchen, mehr und schneller zu malen...
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Decebalus

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Einfach mal vielen Dank. Ich finde es sehr schön wie ausführlich und genau Du hier Deine Überlegungen beschreibst. Ich mache zwar manches anders, aber was Du so niedergeschreiben hast, klingt alles gut überlegt und sinnvoll.

Ich mache tatsächlich Einheiten passend und weiß dann, der General im Mantel kommandiert auch nur Truppen in Mänteln.
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Warboss Nick

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@ Decabelus:
Vielen Dank für das Feedback :)  Ich bin natürlich neugierig darauf, mehr von Deinen Erfahrungen zu hören. Unterscheidest Du Brigaden oder Divisionen bei der Uniform? Wie schwierig ist es nach Deiner Erfahrung bei Napos, die einzelnen Verbände auf dem Tisch auseinander zu halten? Was machst Du noch anders und warum?

So, und jetzt endlich das versprochene Foto-Update mit den Legère Skirmishern, auch wenn leider eines der beiden Fotos bisher beim Hochladen spinnt. Dazu ist auch ein Regiment in Arbeit, aber zuletzt lief es mit dem Malen etwas zäh. Außerdem ist es schon wieder passiert - das Projekt wird timesharing betreiben müssen mit Schweizern aus dem Spätmittelalter. Aber ich bleibe dran, versprochen!



12 Skirmisher inkl. Offizier vor einem Kornspeicher o.ä., den ich vor längerer Zeit mal für Piraten und anderes aus einer Kakao-Dose gebastelt habe.
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Neidhart

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Toll, gefällt mir ausgezeichnet. Eine gute Motivation auch endlich meinen Start in dem Projekt zu machen.
Der Kornspeicher passt super, ohne genau was von Spanien zu wissen, der macht den richtigen Eindruck.
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