Wir haben es diesmal auf die Reihe gebracht unser erstes Testspiel zu probieren. Es ging mir primär darum auszuloten wie gut mein Szenario ist. Nicht wundern, dass man nur wenige Stands sieht. Zum einen gibt es im englischsprachigen Vorbild auch Gefechte mit nur 2-3 \"Kompanien\" pro Seite, zum anderen wollten wir halt mal anfangen zu spielen.
Das Szenario erstreckte sich über 9 Runden. Aufgabe eines kleinen Kommandos Infanterie unter dem Befehl Thürheims war es einige französische Reiter zu vertreiben, die ein Gehöft überfallen hatten, um dort zu fouragieren. Da die Österreicher zwei Gewiefte Offiziere hatten ging eigentlich fast immer die Initiative an sie.
Hier ein Überblick über das Spielfeld. Eine Truppe Reiter durfte die franz. Seite in einen Hinterhalt legen.
Während die Spitze der Kolonne mit den Grenadieren durch den Bach watete, wurde bereits in der 1. Runde die Kolonne der Musketierkompanie von den aus dem Hinterhalt hervorbrechenden Husaren überrascht.
Komischerweise wurden die Husaren anfangs abgeschlagen und eine Weile ging der Kampf hin und her, wobei beide Seiten Terrormarker sammelten, die zusehends überlegenen Husaren sogar einen Beschämtmarker (nicht entfernbarer Terrormarker) abbekam. Franz von der Trenck vermochte es in einem Zweikampf sogar seinen Widersacher St. Marcel ins Jenseits zu befördern, auch wenn dies keine Auswirkungen auf den Ausgang des bis zum Schluss andauernden Ringens hatte. Irgendwann waren die Musketiere dank zuvieler Terrormarker kampfunfähig und flohen in der 9. Runde(!).
Derweil hatte Philippe Noailles, der Befehlshaber aller Husaren, persönlich das Kommando der fouragierenden Truppe am Gehöft übernommen. Trotz etlicher Versuche (auf einer 5 bzw. 6 hätte es geklappt) schafften sie es nicht das Gehöft in Brand zu setzen. Scheinbar taugte der Zunder nix. Ebenso erfolglos gestaltete sich allerdings auch der Versuch der Grenadiere mit Granaten die Husaren zu vertreiben. Die Husaren ihrerseits verfehlten 2 mal den Moraltest, der bei einer Attacke erforderlich ist. Am Ende griffen die Husaren endlich an und vernichteten gleich eine Base der Österreicher.
Damit verblieben nach Runde 9 nur noch ein paar österr. Grenadiere mit 2 Offizieren auf dem Plan, während die Franzosen keinen einzigen Mann verloren hatten, wenngleich die Moral der Truppe, die im Hinterhalt gelegen hatte, ziemlich angekratzt war. Zwar hatte keine Seite die Siegbedingungen erfüllt, aber wir erklärten das Geplänkel dennoch zu einem geringen Erfolg der Franzosen.
Man kann in dem Regelwerk in einer Stunde ein kleines Scharmützel ausspielen. 2 gegen 2 Einheiten sind offenbar sehr öde. Beim nächsten Mal würde ich die Österreicher stärker machen. Dadurch, dass sie die Furt nur in Kolonne überschreiten können, haben sie es ohnehin schwierig genug binnen 5 Runden am Gehöft zu sein. Der Hinterhalt funktionierte sehr gut.
Andere witzigere Aspekte wie das Glücksrad aus dem Regelwerk haben wir vergessen. Früher haben wir ein Mal im Monat Very Civile Actions! gespielt und waren recht firm. Ob meine Zusätze (Kommandoreichweite des Colonels) klappen, wird sich erst noch erweisen.
War dennoch sehr nett, da es gezeigt hat, dass mein Szenario recht gut klappt, wenn es auch in Details kleiner Abänderungen bzw. Konkretisierungen bedarf.