Vorweg: ich bin nicht objektiv. Deshalb meine ganz subjektive und durch eigene Erfahrung stark geprägte Meinung. Mich Stören vor allem persönliche Angriffe auf eine Staatsanwältin (nur mal so - wär das bei einem Staatsanwalt auch so?), der persönliche geltungslust als Motiv unterstellt wird, und damit letztlich Rechtsbeugung.
Anders gesagt: In Deutschland gibt es schon lange kein blindes Vertrauen in den rechtsstaat mehr. Im günstigsten Fall heißt es \"im Zweifel gegen den Staat und seine Organe\". Und das ist wirklich noch der günstigste Fall.
Zweitens bin ich extrem vorsichtig was Presseberichte angeht. Sie sind zwangsläufig verkürzt, auf (kurzfristigste) verfügbare Informationen beschränkt und sollen dann auch noch was her machen. Dann kommt noch dazu, dass alle beteiligten ihre Seite möglichst günstig darstellen wollen (hier der Sammler mit seinem Anwalt, die Staatsanwaltschaft, die Polizei, der Bürgermeister...) und die Presse aus diesem Dschungel irgendwie auswählen muss.
Drittens in den Raum gestellt, es sollte doch ein (auch) rechtsradikaler Hintergrund der einen oder anderen Art bestehen. Wenn deutsche Behörden dann nicht eingegriffen haben, ist das nichts im Vergleich zu einer Beschlagnahme, die sich als unbegründet herausstellen könnte. Auch diesen öffentlichen - und damit in gewisser Weise von der Presse und uns allen - verursachte Druck sollte auch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Von dem Thema nazi Kunst und Raubkunst ganz zu schweigen (und die ist wenigstens für Menschen - jedenfalls physisch - ungefährlich).
Ein letztes zum Kriegswaffenkontrollgesetz: das ist alles andere als einfach. müsste selbst nachschauen, würde aber nicht ausschließen, dass ein Panzer auch ohne Waffen noch drunter fällt. Doppelt schwierig wird es bei historischen Waffen. Und dann das unbrauchbar machen, was zwar die Waffen Eigenschaft beseitigen kann, aber meist nicht so einfach ist, wie viele das meinen. Dazu gibt es dann noch tolle Bausätze verschiedenster Quellen, um die Waffen trotzdem möglichst \"originalgetreu\" zu machen. Oft läuft es aber darauf hinaus, dass die Dinger wieder funktionsfähig sind. Zu guter letzt ist auch der Besitz bestimmter waffenteile, von Munition, munitionsteilen und Sprengstoff strafbar. Deshalb sage ich: viel zu früh um sagen zu können, wer da recht hat.
Ach so, Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz sind regelmäßig Verbrechen, also mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bedroht. Und bei vielen Fällen ist die Mindeststrafe sogar noch höher. Wir reden also nicht über Falschparken oder Ladendiebstahl. Und das finde ich gut persönlich gut so - amerikanisches Waffenrecht wäre zB nicht so meins.
Nochmal: für mich als Außenstehenden ist es viel zu früh, über den einen oder den anderen Beteiligten eine Lanze oder das Fallbeil zu brechen. So bleibt es eine Kuriosität, über die wir Wahrscheinlich irgendwann mehr erfahren.