Interessant finde ich auch, dass es geschafft wird binnen 15-20 Minuten zu einer Entscheidung zu kommen.
Das gelingt aber m.E. nur dadurch, dass
A) Nur ein Bruchteil der stattlich Menge an Truppen zum Einsatz kommt. Beim Beispiel Waterloo wird z.B. keines der Objekte wie Hougomont angegriffen. Die Inf. schießt maximal ein- zweimal, aber weder bei Edgehill noch bei Waterloo gibt es Nahkämpfe der Inf..
B) Fast alle Verluste werden von der Artillerie und Kav. generiert. Die Art. trifft bei diesem Regelwerk so ziemlich immer was. Bei Edgehill geschieht die ganze Dezemierung der royalistischen Inf. einzig durch ein bisschen Artilleriebeschuss.
C) Es herrscht offenbar kein strikter Ablauf. Schön bei Edgehill zu sehen. Da fragt der eine den anderen, ob er zuerst mit der Ari schießen will und der andere antwortet: nein danke, nur zu! oder sowas in der Art. Mitten in einer Runde kann die Infanterie auch mal ins Karree gestellt werden. Deutlich war für mich nur, dass es eine Artilleriebeschuss und eine Kavalleriephase mit dem Ansagen der Attacken gibt.
D) zufälligerweise ist immer genau in der Sendezeit Schluss. Bei Chalons scheint der Attila-Spieler wirklich geschlagen. Bei Edgehill bläst der Spieler der Royalisten einfach so das Spiel ab, obwohl er im Prinzip noch einen ganzen Kav.flügel hat (den von Prince Rupert) - warum dieser sich nicht sammeln und den Parlamentstruppen des Zentrums in die Flanke fallen kann, wird nicht erwähnt.
E) Das Gelände spielt offenbar keine oder fast keine Rolle. Sieht man schön bei Edgehill, wo ein Bachlauf einfach so mit voller Geschwindigkeit überschritten wird.
F) Taktiken der Zeit spielen keine Rolle oder scheinen erfolglos. Man sieht mal die Karrees, dann mal nen Kreisel der leichten Kav. bei Chalons...
Sehr schick das Gelände, das ganz auf das Spielen angelegt ist. Die Spieler können gut auf freien Flächen würfeln, weil es keine Grasmatten oder sowas, sondern eher massive Tischplatten sind, wo man sich auch mal aufstützen kann.
Die Figuren, trotz ihrer teilw. schönen Posen, sind von der Bemalung her und vor allem dem Glanz eher Spielfiguren.
Ein bisschen krass, dass sich Leute das angeschaut haben, wo man ja nichtmal halbwegs das Spielgeschehen nachvollziehen kann. Zum einen werden die Regeln garnicht oder nur rudimentär und nicht strukturiert erläutert, zum anderen werden die Würfelergebnisse oftmals garnicht eingeblendet, so dass man aus dem Gemauschel/Gebrabbel der Spieler das Ergebnis vermuten muss.
Dennoch sehr nett und eine Zeitreise der besonderen Art. :thumbsup: