Zu meinen Zielen für dieses Jahr gehörte es, ein Tier zu bemalen. Eigentlich dachte ich an ein paar Schafe, wie sie in all\' meinen 28mm-Projekten einsetzbar sind. Doch vor zwei Wochen erdreistete sich eine Wanderratte unbefugt durch die offene Haustür zu laufen. Durch Zufall kam es unmittelbar zu einer tragischen Begegnung der Ratte mit mir und einem Schürhaken. Dadurch hatte ich Zeit, dass Aussehen von Wanderratten am Original zu beobachten, weshalb ich dieses Ziel mit der Bemalung einiger Reaper-Bones-Ratten erfüllte. Passenderweise haben diese Ratten Schwänze, die kürzer als ihr Körper sind, so dass die Bemalung als Wanderratte auch daher passt.
Wanderratten sind unten herum weiß. Oben herum sind sie je nach Alter gefärbt. Ganz junge Ratten grau, ausgewachsen rotbraun, wobei die Haare schwarze Spitzen haben, die mit zunehmendem Alter länger werden, so dass die Ratten schließlich grau-braun wirken.
Da das Fell der Reaper-Ratten nicht so strukturiert ist, klappte es mit dem Trockenbürsten nicht so, und ich habe mit Wash gearbeitet. Wegen der leichten Durchsichtigkeit der Farben, ward es dadurch ziemlich schwierig den tatsächlichen Eindruck der Rattenminis einzufangen. Letztlich habe ich einfach für schlechte Qualität der Bilder gesorgt. Da meine Bilder eh nicht die Besten sind, war das keine große Herausforderung

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Einige Wanderratten sind auch komplett schwarz. Da es sich um Fantasy-Riesen-Ratten handelt, habe ich meiner rote Augen verschafft. In diesem Fall habe ich den falschen Eindruck des Bildes nicht korrigiert. Es sieht irgendwie nach untoter Ratte aus. Mal sehen, ob ich den Effekt auch an der Mini noch so hinbekomme. (Und auch, wenn es auf dem Foto nicht zu sehen ist: der kleine weiße Fleck unter dem Ohr, den alle Wanderratten zu haben scheinen, fehlt nicht.)
In der Natur überleben Albino-Ratten bekanntlich nicht. Aber dies sind ja Fantasy-Ratten. Und die wären für mich ohne Albino-Ratte unglaubwürdig. Also bekam die 6. und letzte Ratte verschiedene Weiß-Töne: Vallejo-Bone-White; -Ivory und Reinweiß. Leider kann man auf dem Foto die Farbabstufungen mehr erahnen als sehen.
Neben einem Tier habe ich auch einen Zivilisten bei meinen Zielen aufgeführt. Da ich keinen Rattenfänger oder Flötenspieler habe, habe ich mich für das hässliche Dark-Age-Kind von Gripping Beast entschieden. Dies hatte auch Trainingsgründe, wie man leicht am Bild sieht:
Bisher habe ich an Haut in 28mm nur Gesichter bemalt. Mit diesem Versuch hat sich herausgestellt, dass ich wohl oder übel an einigen billigen Reaper-Barbaren das Hautmalen werde trainieren müssen. Das Gesicht ist tatsächlich so hässlich modelliert, dass man eher das Gefühl hat, hier rennt ein Skraelinger-Pygmäe, wie sie in der nordischen Literatur vor der Bekanntschaft mit amerikanischen und arktischen Ureinwohnern beschrieben werden. Dazu passen allerdings die blonden Haare nicht. Letztere kriegen noch eine leichte Farbschicht, wenn ein paar blonde Figuren zusammengekommen sind, da ich eine Mixtur verwende und nicht zu viel Farbe verschwenden will.
Was die Malgeschwindigkeit angeht: Die Ratten sind am einem Abend entstanden. Der Junge ist ebenfalls an einem Abend entstanden, wobei ich jeweils in der Werbepause zum Pinsel griff. Den Sand habe ich allerdings über Nacht trocknen lassen. Am Morgen gab es eine Böse Überraschung: Unter dem Sand, der keinesfalls trocken war, hatte sich eine Luftblase gebildet. Ich habe keine Ahnung wie. Vielleicht habe ich einfach im müden Zustand zu viel Leim benutzt? Nun ja, korrigiert, weiter trocknen lassen und zwischendurch den Sand bemalt.
Edit: Bei der nächsten Begrünungsaktion erhalten die Rattenbasen noch etwas Unkraut, bzw. Moos und evt. Dreck.