Hi,
cooles Thema. Als Einstiegsliteratur in die Epoche ist Japanese Armies 1467 - 1649 von Stephen Turnbull ganz braucbar. Wird von Osprey aufgelegt und hat im Vergleich zu den Standardospreys überraschend viel Tiefgang. Da es nicht viel kostet eine gute Investition um an ein bisschen Hintergrundwissen über die Epoche zu gelangen.
Bei der von Dir angestrebten Figurenanzahl wirst Du wenig Literatur (ausser Farbvorlagen - da finde ich The Samurai Warrior recreated in Color recht gut, bzw wenn Du keine Budgetzwänge hast, was Du an Turnbull Büchern in die Finger kriegen kanns

) finden, die für Dich brauchbar ist. Die Sengokuperiode wurde von Schlachten mit Massenarmeen dominiert und kleine Scharmützel fanden nur selten Beachtung (nicht daß es sie nicht gegeben hätte...)
Auch die Samurai marschierten in dieser Zeit diszipliniert in Reih und Glied und ihre Hauptwaffe war die Yari (ein langer Speer/ Pike) und das gefeierte Katana war nur noch eine Sekundärwaffe. Das kurze Wazikashi war überhaupt nur mehr ein reines Statussymbol und wurde in der Schlacht meistens gar nicht mitgeführt.
Überhaupt kommt der Sachlage näher wenn Du die Samurai eher mit Landsknechten vergleichst als mit Rittern. Die Grenze zwischen Samurai und Ashigaru war fließend geworden und viele Samurai begannen ihre Karriere als Ashigaru. Toyotomi Hideyoshi war ein uneheliches Bauernkind und wurde de Facto Shogun... In der Schlacht erfüllten beide dieselben Aufgaben und di Rüstung unterschied sich in erster Linie in der Optik, nicht in der Funktionalität.
Das Verhältnis von Samurai zu Ashigaru variierte von Clan zu Clan. So als generelle Faustregel kann man sagen, daß die Samurai zu Beginn der Epoche etwa 2/3 bis die Hälfte der Fußtruppen stellten, am Ende der Epoche war das Verhältnis auf 2/3 bis 3/4 zugunsten der Ashigaru gekippt.
Das gilt für die Clans, die am Ende der Epoche noch im Spiel um die Macht mitmischten. Es gab zahlreiche Clans, die diese \"Ashigarukriegsführung verachteten und verweigerten, es waren allerdings auch sie, die als erstes ausgelöscht oder unterworfen wurden

Es kommt bei diesen Zahlen auch darauf an was Du als Beginn der Epoche siehst. Die Sengoku folgte ja dem Zerfall des Kamakuraschogunats. Dieser Zerfall ging aber über mehrere Jahrzehnte hinweg und es gibt mehere Ereignisse in diesem Zeitraum, die sich als Grenze anbieten.
Regeltechnisch - hmm - kommt mal drauf an wie \"cinematic\" Du es haben willst und ob Fantasyelemante auch erlaubt/erwünscht sind. Die meisten Klassiker wie Killer Katana, FOG, Impetus und Co., die sich für den Zeitraum anbieten, kommen mit 50 Figuren nicht aus - meine Takedaarmee für Impetus etwas umfasst über 300 Figuren...
Es gibt eine Saga-adaption, das kommt mit der von Dir gewünschten Figurenzahl recht gut hin. (Ich glaub Wraith wär da der richtige Ansprechpartner
Dann fällt mir noch Ronin ein - nettes Skirmish von Osprey ca. 10 - 15 Figuren (ich schätze 30 - 40 sind damit auch locker machbar) - auch nett weil es ein Kampagnensystem mit dem Du Deine Warband weiterentwickeln und verbessern kannst. Gefällt mir sehr gut. (ich zieh keinen Vergleich mit Saga, der wär unfair, weil ich persönlich Saga nicht mag ^^ )
Ansonsten halt die klassischen Skirmishsysteme wie Songs of Blades and Heroes, die Legends Serie von WH Historical etc. Da mußt Du dir die Werte halt erst selber basteln. Dann fällt mir noch Bushido ein - coole Figuren aus der Fantasyecke, aber das Spiel is imo was für Masochisten - bis zu 15 Sonderregeln pro Modell is einfach nicht vernünftig spielbar finde ich (andere sehn das vielleicht anders XD )
Ansonsten mal ein bisschen abwarten, es findet sich sicher noch der eine oder andere der seine Erfahrungen mit fernöstlichem Wargaming hier posten wird.
Ryokou wo tanoshinde kite kudasai! :cool_1: