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Autor Thema: Napoleonische Brettspiele  (Gelesen 1948 mal)

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Decebalus

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Napoleonische Brettspiele
« am: 03. September 2015 - 12:28:09 »

Ich weiß, das hier ist ein Tabletop-Forum, aber der ein oder andere Napoleon-Fan interessiert sich sicher auch für Brettspiele. Daher hier eine kurze Übersicht über die napoleonischen Brettspiele, die ich die letzten Monate (mit Blücher) gespielt habe.

Passenderweise decken die drei Spiele die unterschiedlichen Ebenen ab, die man so spielen kann:

Großstrategisch:
Age of Napoleon



Es ist ein zwei Personen-Spiel, bei dem ein Spieler Frankreich udn Napoleon darstellt, ein Spieler Groß Britannien. Beide Seiten (aber besonders der Brite, der ja seine Festlandsdegen braucht) versuchen in einer Diplomatiephase Verbündete zu gewinnen oder Verbündete des Gegners zu neutralisieren, um dann mit eigenen Truppen oder eben den truppen der Verbündeten zu kämpfen. Die Spiel-Engine sind, wie heute üblich seit \"We the People), Karten, die man für Bewegungen, aber eben auch für Ereignisse benutzen kann. Die Karte \"Freiherr vom Stein\" bedeutet z.B., dass die Preußen jetzt mehr Truppen aufstellen können. Die richtige Kampagne geht von 1805 bis 1815, wir haben sie in etwa 4 Stunden gespielt.

Das Spiel bekommt eindeutig ein Plus von mir, obwohl ich mich als Brite sehr schwer getan habe, gegen einen eher defensiven Napoleon zu bestehen. Napoleon reichte es einfach meine angreifenden Truppen mit seinen überlegenen Truppen immer wieder klein zu hauen. Auf einen Feldzug nach Moskau hatte er keine Lust. Die Komplexität ist mittel, also wirklich gut spielbar.



Strategisch
Napoleon: The Waterloo Campaign



Ebenfalls ein Zweipersonen-Spiel, in dem man die 1815er Kampagne nachspielt. Es handelt sich um einen Klassiker, den es seit 1974 in mehreren Auflagen gibt. Eines der ersten Block-Games, d.h. Einheiten (=Divisionen) sind Holblöcke, die man so aufstellt, dass der Gegner nicht sieht, was man hat und wie stark es ist. Man zieht über einen Plan von Belgien und wenn man den Gegner trifft, gibt es eine Schlacht, die auf einem Mini-Plan mit Zentrum, linkem und rechtem Flügel ausgespielt (ausgewürfelt!?) wird. Als Napoleon muss man versuchen, die Alliierten zu überwältigen, bevor die ihre stärkeren Truppen zusammen agieren lassen können.

Ich habe auf Ebay die zweite Edition \"geschossen\", die etwa doppelt soviele Einheiten wie die anderen Editionen hat. Daher hat sie allerdings auch wirklich jede Division des echten Kriegs als Einheit, was mir sehr gut gefällt. Wir haben allerdings schnell gemerkt, dass dadurch die Schlachten viel zu lange dauern und zudem die Balance zwischen Kampfrunde und strategischer Bewegung nicht mehr stimmt. Daher haben wir mit der Hausregel gespielt: jeder Würfel tötet auf 1 besser (also z.B. auf 3+ statt 4+). Und damit hat das wirklich gut funktioniert.

Es ist ein simples Spiel, das trotzdem einen hohen strategischen Reiz hat, da man als Napoleon wirklich überlegen muss, wie man vorgeht. Die Schlachten sind sher würfelihg, aber spassig und vor allem spannend. (Wahrscheinlich würde Waterloo-Campaign auch ein gutes und simples Kampgnenspiel für eine Tabletop-Kampagne abgeben.) Spielzeit etwa 2,5 Stunden.



Taktisch
Commands & Colors: Napoleonic



Das napoleonische Spiel aus dem Hause Command & Colors benutzt natürlich auch die Spiel-Engine dieses Spiels. Man kommandiert seine Truppen (Holzsteine mit Aufklebern für die Truppentypen), indem man Karten ausspielt, die es erlauben bestimmte Truppentypen oder in bestimmten Bereichen (links, mitte, rechts) Einheiten zu bewegen. Gekämpft wird mit Spezialwürfeln, die alle Ergebnisse steuern (also Infantrie-Symbol tötet einen Infanterie-Stein, Flaggen-Symbol bedeutet gegnerische Einheit muss ein Feld zurückweichen). Das ist sicher ziemlich deutlich ein Brettspiel, aber trotzdem stimmt für mich das Feeling. ls Franzosen-Spieler kann ich nur sagen: Briten auf einer Hügelkette nerven ungemein. CC:N ist sciher das komplexeste aller CC-Spiele (Was jetzt nicht viel heißt), aber es ist vor allem das schwierigste. Hier kann man nicht einfach mal eine Einheit vorschieben und auf das Glück vertrauen. Hier werden Fehler umgehend bestraft.

Wir haben bstimmt 10 Spiele an einem Wochenende gespielt, jedes etwa 1-1,5h. Suchtfaktor war klar gegeben, noch ein Spiel geht immer. Empfehlenswert.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1441276543 »
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Quax

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Napoleonische Brettspiele
« Antwort #1 am: 03. September 2015 - 12:51:53 »

Das sind ein paar nette Spielchen aus dem einfachen Kosim- ( Konfliktsimulation ) Bereich. Kosimer betrachten dies Titel allerdings eher als Bier&Brezel-Spiele; obwohl sie auch Pfiff haben.
Kerniger sind die \"La Bataille\" - Serie oder auch das leider schon vergriffene napoleonische ZweiPersonenSpiel von SpielWorxx.
Es gibt allerdings aus dieser Epoche noch einige andere Kosm-Spiele sowohl einfach als auch als \"Monsterspiele\"

Es gibt auch eine Internetseite für solche Spiele \" http://www.ghs-kosim.de \"

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Pappenheimer

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Napoleonische Brettspiele
« Antwort #2 am: 03. September 2015 - 13:11:19 »

Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=201023#post201023

Es ist ein zwei Personen-Spiel, bei dem ein Spieler Frankreich udn Napoleon darstellt, ein Spieler Groß Britannien. Beide Seiten (aber besonders der Brite, der ja seine Festlandsdegen braucht) versuchen in einer Diplomatiephase Verbündete zu gewinnen oder Verbündete des Gegners zu neutralisieren, um dann mit eigenen Truppen oder eben den truppen der Verbündeten zu kämpfen. Die Spiel-Engine sind, wie heute üblich seit \"We the People), Karten, die man für Bewegungen, aber eben auch für Ereignisse benutzen kann. Die Karte \"Freiherr vom Stein\" bedeutet z.B., dass die Preußen jetzt mehr Truppen aufstellen können. Die richtige Kampagne geht von 1805 bis 1815, wir haben sie in etwa 4 Stunden gespielt.

Das Spiel bekommt eindeutig ein Plus von mir, obwohl ich mich als Brite sehr schwer getan habe, gegen einen eher defensiven Napoleon zu bestehen. Napoleon reichte es einfach meine angreifenden Truppen mit seinen überlegenen Truppen immer wieder klein zu hauen. Auf einen Feldzug nach Moskau hatte er keine Lust. Die Komplexität ist mittel, also wirklich gut spielbar.
Klingt sehr interessant, auch wenn es schon witzig ist, wenn man Franzosen mit Raupenhelm auf der Packung von nem Spiel sieht, das 1805-15 behandeln soll.

Wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.
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Decebalus

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Napoleonische Brettspiele
« Antwort #3 am: 03. September 2015 - 18:35:17 »

Zitat von: \'Quax\',\'index.php?page=Thread&postID=201024#post201024
Das sind ein paar nette Spielchen aus dem einfachen Kosim- ( Konfliktsimulation ) Bereich. Kosimer betrachten dies Titel allerdings eher als Bier&Brezel-Spiele; obwohl sie auch Pfiff haben.

Ist mir vollkommen klar. Aber auf richtige Kosims habe ich tatsächlich überhaupt keine Lust. Sehen meistens nichts aus, dauern zu lang und machen Kopfschmerzen. (\"Empire in Arms habe ich noch irgendwo rumliegen.) Außerdem dachte ich, mit dem Ableben von Avalon Hill wären auch die Kosimer ausgestorben.  ;)
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Quax

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Napoleonische Brettspiele
« Antwort #4 am: 04. September 2015 - 11:45:55 »

Es gibt an Verlagen noch GMT , MMP ( ehemals \"the gamers\" ) , Avalanche und einige andere.
Wir Kosimer sind nicht tot und in Deutschland treffen wir uns doch einmal im Jahr auf dem HexaCon in Braunfels bei Wetzlar.
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Upps! hab ich mich jetzt verraten !?
 :smiley_emoticons_pirat:

Quax
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