Der Legionär sieht gut aus.
Bevor ich zu den Fragen komme, noch eine Anmerkung zur Rückseite des Schildes (Scutum, Plural Scuta):
Die Dinger bestanden nicht aus Brettern. Sie wurden aus dünnen und schmalen Holzstreifen in 3 Schichten zusammengeleimt. In jeder Schicht liefen die Holzstreifen in eine andere Richtung. Der Schild wurde dann beidseitig mit Filz oder Leinwand bezogen. Darüber kam dann noch eine Schicht Leder. Man hat eines in Ägypten gefunden. Unter dem Bild des Rechteckscutums aus Dura Europos, welches in die Kaiserzeit datiert, ist das ovale
Scutum hier zu sehen. Es stammt natürlich auch nicht aus der Zeit der Punischen Kriege, bezeugt aber den Aufbau der Scuta. Daher passt die Rückseitengestaltung so gar nicht zu einem Scutum.
Nun zu Deinen Fragen:
1-Helmmaterial:
Die italischen und somit auch die römischen Helme bestanden im Regelfall aus Bronze. Gallische Helme bestanden aus Eisen. Es sind also eiserne Beutehelme möglich. Dann wurden Bronzehelme auch verzinnt, um den giftigen Grünspan zu vermeiden. Thomas Fischer, Die Armeen der Caesaren - Archäologie und Geschichte, Regensburg 2012, S. 161f vermutet, dass in der Kaiserzeit alle Bronzehelme verzinnt wurden. Das ist allerdings nicht sicher bewiesen. Mangels eindeutiger Funde ist das für die Zeit der Punischen Kriege noch unsicherer. Das gibt Dir die freie Farbwahl.
2-Schildbemalung:
Dazu gibt es keine Quellen. In späterer Zeit ist für die Legionen einheitliche Schildbemalung nachgewiesen, aber für diese Zeit, hat man keine Informationen. Wenn Du die Legion mit einheitlichen Schilden gestalten willst, sollte zumindest das Legionssymbol regelmäßig auftauchen. Aber der einzelne Legionär maug Glückssymbole wie Sonne, Mond und Sterne selbsttätig angebracht haben.
Peter Connolly hat die Schilde der Zeit unifarben gemalt - gelb, weiß, rot und grün. Es kann auch sein, dass jeder Die Bemalung seines Scutums selbst gestaltet hat. Du kannst es Dir also aussuchen, Du musst nur konsistent bleiben.
3-Rüstung:
Wie ich schon geschrieben habe, gab es nicht die Brustplatte der Hastati. Hastati, Principes und Triarii trugen die gleiche Rüstung. Der Standard waren quadratische und runde Brustplatten. Quadratische werden von Polybios beschrieben, Runde sind bei
Numantia ausgegraben worden. Da Polybios zur Zeit der Kämpfe um Numantia lebte, werden die Platten gleichzeitig vorgekommen sein. Diese Brustplatten wurden an alle verteilt. Wer es sich leisten konnte bekam ein Upgrade. Dies Upgrade war ein Kettenhemd. Polybios schreibt, dass dies Upgrade Leuten mit einem besseren Zensus zustand. Doch gibt es daran, wie schon geschrieben, starke Zweifel. Schon
Delbrück vermutete, dass man für das Upgrade eine Zuzahlung leisten musste. Da die Einteilung in Hastati, PrÃncipes und Triarii erfolgte nicht nach Vermögen, sondern nach Alter. Daher dürfte bei allen drei Legionärsarten eine ähnliche Mischung geherrscht haben. Polybios schreibt dies ausdrücklich. Du solltest also mischen. Da ältere mehr gespart haben können, konnten sich bei ihnen wahrscheinlich mehr ein Kettenhemd leisten. Das ist aber nur ein gradueller Unterschied.
Der Wechsel von der Einteilung nach dem Vermögen zur Einteilung nach dem Alter hängt vielleicht mit einem Wechsel der Taktik der Manipularlegion zusammen. Dazu ist aber nur bekannt, dass er stattfand. Der Rest ist Spekulation:
Woher ist der Wechsel bekannt? Aus den Bezeichnungen der Legionäre: Der \'Hastatus\' bedeutet \'der mit einer Lanze bewaffnete\', trägt aber Pilum, also Wurfspeer. \'Principes\' sind \'die ersten\', stehen aber in der zweiten Reihe. \'Triarii\' stehen nun zwar wirklich in der dritten Reihe, wurden aber auch als \'Pila\', Speere bezeichnet. Eine Spekulation ist z.B., dass, bevor sich die Legion nach Polybios entwickelte die PrÃncipes in der ersten Reihe standen, ihre Pila warfen und sich durch die Hastati zurückzogen, die dann mit Ãhrer Lanze die durch die Pilasalve geschwächte feindliche Phalanx angriffen. Die Triarier hätten dann Zeitweise die Phalanx durch Wurfspeere unterstützen sollen. Da dies eher Leichtbewaffnete benötigt, wären sie wieder zu Lanzen übergegangen, was eben eher eine Aufgabe für ältere Semester war. Das hört sich zwar elegant an, ist aber nur eine Spekulation unter mehreren. Der Weise hält sich vornehm zurück, und sagt, dass man dazu nichts sagen kann. Es gibt eben zu wenig Quellen. Das ist auch meine Ansicht, aber ich wollte nicht unterschlagen, wie unsicher das Wissen zur Entwicklung der römischen Armee ist. Jedenfalls bis zu den Zuständen, die Polybios beschreibt. Und man hat keine Ahnung, wann diese Zustände im Einzelnen eingetreten sind. Da wir aber zu den älteren Zuständen kaum etwas wissen, solltest Du die Rüstungen mixen.
Nur die Muskelpanzer (nicht die kleineren Muskelpanzerplatten) solltest Du auf hohe Offiziere beschränken. Die waren nämlich sehr teuer.
Da auch Rom in der italischen Tradition stand, können eigentlich auch italische Rüstungen für Legionäre benutzt werden. Allerdings wären das wohl private Anschaffungen. Und es ist umstritten, ob solche Beschaffungen gestattet waren. Meiner Ansicht nach spricht nichts dagegen. Die Gegenargumente stammen außerdem aus den Ansichten des 19. Jh. zu Bürgerrechten, sind also anachronistisch. Daher bejahe ich das mischen.
Auch, wenn es historisch nicht korrekt ist, sieht die Schildinnenseite übrigens sehr gut aus.