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Paketzustellung soll angeblich eingestellt werden

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Riothamus:
Heute wurde mir seitens eines Postmitarbeiters erklärt, dass demnächst Pakete nach einmaligem Zustellversuch zurückgeschickt würden. Daher müsse man die Pakete dann an eine Postfiliale senden lassen und dort abholen. Meines Wissens kostet die Anmeldung für diesen Service eine Gebühr. Und ich war immer der Meinung, dass die Post zur Zustellung verpflichtet sei.

Haben da wieder Lobbyisten dafür gesorgt, dass Infrastruktur entsorgt wird?

Da es Hobby-relevant ist, wollte ich hier mal fragen, ob jemand weiß, ob da was dran ist.

JensN:
Da mehrmaliges Zustellen eine reine Kalkulationsfrage ist, sind auch die anderen Zustelldienste dabei,
Möglichkeiten zu suchen.

Und in Zeiten zunehmender Onlinebestellungen sind die Paketläufe ja gigantisch.
Hier auf dem platten Land in meinem kleinen Ort mit 95% Eigenheimbesitzern ist es natürlich ziemlich einfach.
Ich habe mit der Zustellerin der DHL einen Sonderdeal. Sie stellt es bei mir in sicherer Position ab.
Mit dem immer gleichen GLS-Fahrer und dem von DPD gilt gleiches. Haben aber mal andere Dienst,
geht es immerhin noch zu einem der zahlreichen Nachbarn.

Mir tun die Zusteller schon ziemlich Leid. Gerade am Samstag ist das Zustellfahrzeug randvoll, weil
da die nichtzustellbaren Pakete der Woche drin liegen.

Eigentlich war es absehbar, das es mal soweit kommt.

An sich ist das aber nicht die alleinige Planung der DHL.

http://www.welt.de/wirtschaft/article147296418/Tuer-Stoffbeutel-soll-Paketempfang-revolutionieren.html

Schelm:
Es wird also nicht mehr automatisch nach missglückter Zustellung bei der Post hinterlegt?

Riothamus:
Früher hatte ich auch solche Abmachungen. Aber an meinem Interimswohnsitz ist das, obwohl ganz allein im Felde, leider nicht möglich, da alles von der Straße gut zu sehen ist.

Die Händler werden sich bedanken, sie müssen die Waren ja irgendwie an den Mann bringen. Aber hier auf dem Land kann ich es mir nicht vorstellen. Es gibt doch eine ganze Menge alte Leute, für die das ein echtes Problem wäre, da ja auch kaum noch Busse fahren.

Wahrscheinlich muss der Staat dann wieder einen eigenen Paketdienst schaffen. Es gibt schließlich ein paar Pflichten, die der Staat übernehmen muss. Bei der Privatisierung der Post war dies genau das Gegenargument: Dass irgendwann die privatisierte Post nur noch dort zustelle, wo es sich lohne.

Es geht ja nicht darum, dass das Paket nach dem Zustellversuch abgeholt werden kann. Es wird zurückgeschickt. Wie wollen da Händler oder auch Privatleute ihre Verpflichtungen erfüllen? Richtig: Sie müssen selbst transportieren. Da bin ich auf die Urteile gespannt. Und darauf, ob der Staat wieder eine eigene Post aufbauen muss.

Ich bin ja nicht gegen Privatisierungen, aber man muss doch -neben vielem anderen- dafür sorgen, dass der Zweck weiter erfüllt wird.

Bei höherem Paketaufgebot muss man eben mehr Leute einstellen und mehr Fahrzeuge halten. Nach Adam Riese erhöht sich der Gewinn trotzdem. Nur eben nicht der Gewinnanteil. Der erhöht sich, wenn man die Zustellung abschafft, Leute feuert und den Fuhrpark reduziert.

AndréM:
Bisher ist nichts an Geschäftskunden raus, von daher würde ich abwarten.

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