Der Pub > An der Bar
Immer noch kein Star Wars Spoiler Thread?
ronisan:
Ich seh\'s schon kommen ... in Episode VIII oder IX sagt dann Luke zu Rey: \"Ich ... bin Dein Vater!\" :negative_1:
Gruß,
Ronald.
Hanno Barka:
Ich möchte schon mal, der auch im Web kursierenden Meinung, daß der neue Film nur eine Neuverfilmung von Teil 1 ist, widersprechen.
Er enthält zwar viele - sagen wir mal Hommagen - an Teil 1, aber das war imo auch sehr notwendig. Lucas hatte es mit Episode I - III ja echt geschafft einen beträchtlichen Teil v.a. der älteren Fans ordentlich vor den Kopf zu stoßen. Ich nenne Episode I - III z.B. \"Die Filme, die nie gedreht wurden\" - Alesia anyone? Und ich bin mit dieser ablehnenden Sichtweise bei Gott nich allein. Produktionstechnisch war also ein kompletter Reset notwendig, denn hätte man dort weitergemacht wo Episode 3 aufgehört hat (und ich meine nicht den Storyplot sondern beim Look and Feel des Universums sowie der Fildramaturgie), wärs das für viele endgültig gewesen. Und bei so einem Reset sind Anspielungen ein erprobtes Mittel, da man den Zusehern so vermitteln kann, das man jetzt das, was die Leute zu Fans gemacht hat jetzt wieder aufleben lässt.
Man kann natürlich drüber diskutieren, ob so viele Anspielungen und Zitate gut sind, oder obs auch weniger getan hätten, aber da ist man sehr schnell beim persönlichen Geschmack angelangt.
Allerdings unterscheidet sich der neue Film vom ersten doch ausreichend, daß es imo nicht fair ist von einem Abklatsch, oder einer Wiederholung zu reden.
Nehmen wir allein den dramaturgischen Bogen:
Episode 4 beginnt damit, daß das Imperium ein fiehendes Rebellenschiff aufbringt, dessen Besatzung heldenhaft \"untergeht\". Episode 7 beginnt mit einem Massaker an einer Zivilbevölkerung und einem Stormtrooper, der das nicht erträgt und beschließt auszusteigen.
Der Höhepunkt des Spannungsbogens: Episode 7 - ein Lichtschwert wird überreicht, inklusive eines Flashbacks in die Vergangenheit des Helden, bzw. der Heldin in diesem Fall. Episode 4 - \"Das ist kein Mond!\" ...
Finale: Episode 4 - Der Todestern wird zerstört. Episode 7 - Die Heldin findet einen alten Mann, der zur Legende wurde in seinem Versteck/ Exil.
Quintessenz der Story: Episode 4 - Haltet den Todesstern auf, Episode 7 - Findet Luke.
Zudem sind die Charaktere quasi auf den Kopf gestellt. (Charakteren wurde bei Star Wars immer schon mehr Gewicht beigemessen als der Storyline). Alter: Episode 4 - die jungen Rebellen gegen die alten (erfahrenen) bösen Imperialen Vader und Tarkin. Episode 7 - junge Imperiale gegen das alte Organa/ Solo/ Skywalker Trio. Der Hauptantogonist in Episode 4 war ein alter ausgekochter Fuchs (Tarkin), In Episode 7 mit Kylo Ren ein noch sehr unausgereifter Anfänger, dem es noch sehr an Selbstbewußtsein mangelt. In Episode 4 ist der Held, der auserkoren ist, das Universum zu retten (Luke), der klassische unerfahrener Bauernbub mit einem ausgebufften Freund, der nicht machtsensitiv ist (Han). In Episode 7 ist die auserkorene selbst ziemlich ausgebufft (sie ist ein Scavanger), während der Freund total unerfahren ist (Stormtrooper Kloputzer Brigade). Der väterliche Freund und Verbündete stirbt in Episode 4 um den Helden das Leben zu retten, in Episode 4 beim Versuch seinen Sohn zur Vernunft zu bringen. Das erotische Dreiecksverhältnis zwischen den Hauptcharakteren von Episode 4 fehlt in Episode 7 völlig. Außer man sieht in Poes Satz, daß Finn die Jacke steht und er sie behalten soll, eine romantische Anspielung. Aber das dürfte sich wohl nicht mal Disney trauen XD
Und das sind nur mal ein paar Unterschiede, die mir ohne nachzudenken sofort einfallen, daher viele Anspielungen und Zitate, ja - eine Reprise, nein.
Edith: Und das Rey Lukes Tochter ist wurde bereits in diesem Film gesagt.
Jocke:
--- Zitat von: \'Hanno Barka\',\'index.php?page=Thread&postID=212849#post212849 ---Edith: Und das Rey Lukes Tochter ist wurde bereits in diesem Film gesagt.
--- Ende Zitat ---
Direkt gesagt wurde das nicht... aber sind wir mal realistisch... :squint_1:
Hanno Barka:
--- Zitat ---Es ist das Lichtschwert Deines Vaters ...
--- Ende Zitat ---
Da es sich um das blaue Lichtschwert aus Episoden 4 +5 handelt, kommen daher nur Luke oder Anakin in Frage. Wenn also Luke nicht der Vater ist, bleiben als Alternative (anbetracht des Alters von Rey) nur die Möglichkeiten daß entweder Vader kurz vor Episode VI eine Affaire hatte, oder das das Lichtschwert irgendjemand anderen gehört hat und es nur zufällig wie das aus den beiden ersten Filmen aussieht.
Ersteres wäre massives Charakter-Rewriting (Darth Vader, eine Affaire?) und zweiteres ist aufgrund der massiven Zitatwut unwahrscheinlich. Dramaturgisch wäre zweiteres auch nur zu rechtfertigen, wenn man den Zuseher bewußt einen Red Herring vorsetzt um ihn dann mit etwas völlig unerwartetem zu überraschen, und da fällt mir beim besten Willen nichts ein. Das müßte dem Inhalt der bisherigen Filme widersprechen, denn sonst hab ich bei einer neuen Story eigentlich keine erzählerischen Zwänge :)
feed_Audrey:
Ich war ja im Vorfeld sehr skeptisch, bin ich doch kein Freund der Prequels (die ich für weder unterhaltsam noch technisch gut gemacht halte) oder von JJ. Abrams (die neuen Star Treks waren schlimm und schlimmer, wobei ich fairerweise sagen möchte, dass er meistens gute Action filmen kann, nur das Drumherum funktioniert nicht).
Dementsprechend habe ich den Film erst letztes Wochenende gesehen. Danach kamen mir fünf Worte in den Sinn: Mehr Glück beim nächsten Mal. Nicht alles war schlecht, aber doch einiges.
Nur, je länger ich darüber nachgedacht und geredet habe, umso mehr ist mir aufgefallen, wie positiv ich mich an den Film erinnerte. Ich habe dann beschlossen, ihn gestern noch einmal zu sehen, bevor es keine 2D-Vorstellungen mehr gibt, weil mir ein beunruhigender Gedanke gekommen war: Möglicherweise war ich nach dem Debakel der Prequels, die ich ebenfalls im Kino gesehen hatte und zunächst, als Kind, auch irgendwie cool fand, einfach zu misstrauisch. Ich rechnete mit Enttäuschung, wenn ich ehrlich bin und wurde dann auch enttäuscht. Selbsterfüllende Prophezeiung und so.
Beim zweiten Mal sind mir noch immer einige Sachen negativ aufgefallen.
Nach wie vor empfinde ich die Handlung und die Orte als etwas zu dicht dran an Episode 4. Ja, es ist keine exakte Kopie, aber die Ähnlichkeiten machen den Film schon etwas vorhersehbar, inklusive Hans Tod.
Der Starkiller als Supertodesstern (ironischerweise immer noch kein Stern), dreimal so groß, jetzt auch als Planet und mit Hyperraummultizielwaffe! Ein Lichtschwert, mit nicht einer, nicht zwei, sondern drei Klingen! Quasi-Rebellen gegen Irgendwie-Imperium. Das alles schien mir fürchterlich uninspiriert. Größer/mehr ist nicht gleich besser.
Beide Male unfreiwillig komisch fand ich General Hux bei seiner Rede, bei der er aussieht, als wenn er gleich vor Hass anfangen muss zu weinen.
Die Rathar-Szene machte mir noch einmal deutlich, wie sehr ich die neuen Star Treks verabscheue, denn die könnte man direkt aus einem von denen genommen haben, nicht so tolle CGI und viel zu hektische Kameraführung inklusive. Diese Hektik hat mich auch beim finalen Raumkampf gestört.
Andererseits finde ich vieles auch sehr gut.
Die neuen Charaktere sind mir alle sehr sympahtisch, die zurückkehrenden alten ebenso. Ich fand es gut, dass Reys erste Reaktion auf \"ihr Schicksal\" massive Ablehnung war. Tatsächlich nahm ich bis zu ihrem Verhör an, das Finn derjenige mit den Machtfähigkeiten sein würde (seine erste Szene kann man meiner Meinung nach in diese Richtung interpretieren).
Die neuen X-Wings gefallen mir bald besser als das Original (oh, die Scham), die neuen Sturmtruppen mag ich bis auf die etwas nach Spielzeug aussehenden Blaster auch. Der Falke ist der Falke.
Kylo Ren langweilte mich bis zu seiner Szene mit Rey als tumber Ersatz-Vader, danach hat er mir sehr gut gefallen. Schön, dass sie ihn Han Solo haben töten lassen.
Für mich vielleicht am wichtigsten: Ordentliche Lichtschwertkämpfe, bei dem die Kontrahenten nicht nur keinen Tanz aufführen, sondern brutal und auch heimtückisch auf einander einschlagen und auch eine emotionale Komponente dahinter steht, die über die körperliche Ebene hinausgeht, alles, ohne Laveströme oder zehntausende Meter tiefe Abgründe zu allen Seiten.
Außerdem, eine ganze Menge Masken und Puppen und Sets, statt emotionsloser CGI (wobei es da leider auch den ein oder anderen Moment gab).
Schlussendlich, und ich sträube mich eigentlich gegen solche Aussagen, hatte ich bei allem gelegentlichen Grämen vor allem eines: Spaß. Gibt es Kritikpunkte? Einige. Müssen sie an Stellen nacharbeiten für Episode VIII? Auf jeden Fall.
Aber: Ich habe mich gefreut, ihn ein zweites Mal zu sehen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit den Figuren. Und ich freue mich darauf, den nächsten Teil zu sehen.
Nebenbei, zwei Dinge:
Hatte noch jemand den Eindruck, Captain Phasma soll ein Witz über Boba Fett sein? Sieht fesch aus, kriegt dann aber doch nichts auf die Reihe und wird sang- und klanglos abserviert.
Ich hoffe sogar, dass Rey sich als Lukes Tochter entpuppt, allein schon wegen den Konflikten, die sich da auftun würden. Chancen stehen ja nicht schlecht, so wie ich es verstanden habe.
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