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Autor Thema: Nationale Unterschiede bei \"Die Kriegskunst\"  (Gelesen 1912 mal)

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tattergreis

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Nationale Unterschiede bei \"Die Kriegskunst\"
« am: 26. Dezember 2015 - 15:11:12 »

Der thread \"Honours of War von Osprey-Neues Regelwerk für SYW\" ist mittlerweile zu einem thread über DKK geworden. Da dies nicht allen zusagt, wollte ich die Diskussion hier in einem neuen thread ausplätschern lassen.
Nikfu wrote:
Zitat
Mir ist mir nicht ganz klar, warum es von manchen als negativ gesehen wird, wenn unterschiedliche Nationen unterschiedliche Charakteristika haben. Erstens war/ist das fast immer so, und zweitens (wohl aus erstem Grund) wird das bei den meisten historischen Regeln auch berücksichtigt, sei es durch Bonn/Mali, Ausrüstung oder Sonderregeln. Wenn man das ausgleichen will kann man das ja auch sehr gut über Szenarien.

Ich habe m.E. nicht geschrieben, dass nationale Unterschiede beim tabletop grundsätzlich schlecht sind. Für mich sind die Unterschiede zwischen den Preußen und den Franzosen bei DKK allerdings so groß, dass ich sie nicht anwenden möchte. Das hat mehrere Gründe:

-Finanzen: ein französischer Füsilier kostet 3 Punkte, ein preuß. Musketier 4, ein Grenadier 5 Punkte. Als es in Berlin mit dem SYW los ging, konkurierte ich mit Zieten und DonVoss. Als ich meiner damaligen Lebensgefährtin mitteilte, dass unsere gemeinsamen Kinder in den nächsten Monaten hungern müssten, weil meine franz. Armee größer sein müsse als die meiner Konkurrenten, traf ich auf Unverständnis.

-taktisches Verhalten: Pruzzen sind schneller, haben normalerweise die Initiative, bestimmen das Geschehen. Franzosen können nicht schießen, wenn sie sich voll bewegen bzw. bekommen einen Malus sobald sie sich ein wenig bewegen. M.E. haben preuß. Kommandanten (nicht Friedrich, der war da frnzösischer) im Angriff ein stematisches Vorgehen bevorzugt, bei der ein stetiges Vorrücken bei gleichzeitigem Feuern angewandt wurde. Die Franzosen dagegen (zumindest im ersten schl. Erbfolgekrieg) sind schnell vorgerückt, haben eine Vollsalve abgegeben und haben danach das Melee angestrebt. Da passte etwas zw. Historie und tabletopgeschehen imho nicht zusammen. Und als Napoleonfan stehe ich mehr auf activite und vitesse.

-Organisation: franz. Btl haben laut DKK 16 Mann, Preußen 20. Historisch gesehen ist das sogar noch nett den Franzosen gegenüber, die Regel war afaik ein noch geringerer Mannschaftsbestand. Btls mit 12 Mann sind wie bereits dargelegt fast kampfunfähig. Bei der Kavallerie haben die Franzosen sehr kleine Regimenter, als ich von BAR auf DKK umschwenkte, waren meine vorhandenen Kav.reg. viel zu groß, ich hätte von meinen 16 Mousquetaires de la Garde gerade mal 8 wiederverwenden können.
Die franz. Btl hatten wenig Bataillonsgeschütze, das hätte sowohl punktmäßig als auch beim Würfelergebnis zu Abzügen geführt.

Aus diesen Gründen hatte ich keine Lust auf Franzosen gegen Preußen. Es ist m.E. ein extremes Beispiel von Boni und Malusse. Wie es sich mit den anderen Nationen verhält, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht können andere DKK Spieler was dazu schreiben.

Grundsätzlich finde ich nat. Unterschiede ok, wenn sie nicht das Spielgeschehen dominieren.

btw deine Argumentation ist lustig: war immer so, machen alle so... :D

cheers

Nikfu

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Nationale Unterschiede bei \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #1 am: 26. Dezember 2015 - 16:33:45 »

Das war nicht meine Argumentation.  :P
Meine Argumentation war, dass es wohl einen Grund hat dass in historischen Spielregeln oft einen nationenunterschied gibt.

Wenn du Franzosen spielst musst du im 7yw damit rechnen, dass sie nicht so kampfstark sind wie die Preußen. Wenn Sie gleich stark wären wäre es kein historisches System. Ich muss auch sagen, dass mir die Punktekosten in DKK vollkommen egal sind. Diese sind auch aus diesem Grund in den Regeln nicht so prominent angeführt. Spiel halt Szenarien, in denen eine kleine französische truppe ein Rückzugsgefecht führt, oder eine Stellung hält, und nach x Runden nennen hat weil halt die Nacht einbricht.

Franzosen waren damals deutlich unflitter als Preußen, das sollte durch die Regeln auch abgebildet werden. Wenn der Ausgleich durch Masse erfolgen soll, auch gut. Sei froh dass du nicht die Reichsarmee spielst  ;) dafür haben die Franzosen recht hübsche Uniformen.
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morty

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Nationale Unterschiede bei \"Die Kriegskunst\"
« Antwort #2 am: 26. Dezember 2015 - 19:31:30 »

Gute Idee, ich wollte dann auch nicht das ursprüngliche Thema verwässern...

Inwieferne das Punktesystem bei DKK nun gut/gerechtfertigt/schlecht ist, kann ich kaum sagen, da wir das IIRC 1 oder 2 Mal angewendet haben. Ich finde, daß hier die Preussen wahrscheinlich doch ein bißchen zu billig wegkommen ( jeder preussische Infanterist kostet übrigens um 1 Pkt mehr als ein vergleichbarer Infanterist - das kommt eventuell ein wenig falsch in Tattergreises Post herüber ), ich würde es allerdings gerne ausprobieren.
Zudem kommt ja auch, daß man bei den Klassen der Truppe variieren  kann

DKK hat den Fokus auf dem SJK, wobei natürlich gar nichts dagegen spricht, den 1./ 2. schlesischen Krieg oder anderen europäischen Konflikt ab ~ 1740 damit zu spielen.
Im SJK waren die Franzosen eben nicht auf der Höhe ihrer militärischen Leistungsfähigkeit - das zeigt sich auch in den vielen Gefechten gegen die hannoveranisch/britisch/hessische Armee - die waren bestenfalls ausgeglichen, wobei auch hier zumeist die Alliierten initiativer waren.
Die Gefechte sind mit den Franzosen auch interessanter - außer der teilweise kleineren Bataillone gibt es hier im Grunde kaum Unterschiede. Ich habe sowohl eine ausreichend große Franzosen als auch Hannoveraner und Konsorten-Truppe

Die Bataillone der Franzosen sind in der Tat im Schnitt  ein wenig zu groß - ich akzeptiere das, wobei auch nichts dagegen stünde, kleinere Bataillone aufzustellen, unter 13 Figuren schiessen sie dann allerdings ineffizienter.
Die kleinen Kavallerieregimenter sind überhaupt kein Problem, da man laut Regelbuch Regimenter unter 9 Figuren zusammenlegen darf - in diesem Fall betrifft dies auch einen Großteil der alliierten Kavallerie - da war die Linienkavallerie auch nicht viel größer
Ich finde es richtig, daß sich die Preussen abheben, haben sie doch die Erbfolgekriege mehr oder weniger gerockt - das kann man in einem Regelwerk nicht mit puren Würfeln abfedern. Da die preussische Doktrin der Angriff war, wird dieser in den Regeln Rechnung getragen. Der gemeine preussische Soldat hat da schon einige Vorteile, das ist unbestritten, es gibt zudem sogar noch einen Moralbonus für preussische INfanterie, die Angrifforder hat ( bei Russen ist es genau umgekehrt - die bekommen einen Bonus als Verteidiger )

Trotz Allem - ich habe es schon einmal geschrieben - es ist nicht unmöglich, mit Franzosen gegen Preussen zu reussieren, man darf eben nur nicht meinen, daselbe wie der Preusse tun zu können. Einen Kampf 1:1 wird man ohne hervorragender Würfelergebnisse kaum gewinnen können ( soferne man nicht an den Klassen der Truppen viel herumschraubt )

Die Franzosen sind genau wie die Reichsamee und Schweden die schwierigste zu spielende Truppe in DKK, wobei sie allerdings viel Auswahl haben ( Freikoprs en masse, auch ganz gute Fußtruppen )
Ich habe außer den Wetsparteien noch Preussen, Österreicher und Russen, die ich jedoch noch nicht viel eingesetzt habe. Österreicher haben gegen Preussen mit großen Bataillonen doch einen guten Stand, bei den Russen sehe ich da allerdings schon mehr das Problem. Da frage ich mich zur Zeit ( noch ), wie ich die gute Vorstellung am Schlachtfeld hinbekomme, da die Russen eben auch die kleinen Bataillone der Franzosen haben, im Gegenzug nicht auf Freikorps zurückgreifen können. Dafür haben sie Kosaken  :thumbsup:
Es wird wohl so hinauslaufen, wie es damals häufig ablief - den Preussen anrennen lassen und danach Gegenstösse setzen.

Das Geschreibsel macht mir allerdings Lust, meine Russen fitter zu bekommen, damit ich sie gegen Preussen ins Gefecht schicken kann ( notfalls schummle ich Österreicher dazu )

Ich bin mit DKK sehr zufrieden und finde, daß es viel Potential hat, ich könnte mich zum Beispiel nicht mit Kärtchenziehen oder dergleichen anfreunden - dann würde es mir so wie Tattergreis gehen  :D
Gespeichert
Gott hilft gerne den stärksten Bataillonen.