GREAT WAR PLATTE 15MM(FOW)
Inspiriert durch die Miniaturen von Battlefront für ihre WWI Reihe, habe ich mich dazu entschlossen eine Schützengrabenplatte zu bauen.
Also Profi würde ich mich in dieser “Disziplin”sicher nicht bezeichnen, damit ergibt sich während der Bauphase “Licht und Schatten”, was ich allerdings nicht Kaschieren möchte und hier mal dokumentiere.
Vorgesehen war ein Grabensystem das noch nicht die volle Ausbaustufe erreicht hatte.
Alle beteiligten Haupt-Fraktionen hatten unheimlich komplexe Grabensysteme damalig gebaut.
Dies darzustellen hätte mehr Zeit und mehr Materialien erfordert. Ich beschloss einen noch nicht ganz ausgebauten Graben darzustellen. Ohne Bodenpaneelen und durchgängige Wandstützen.
Materialien:
- Styrodur
Pinsel (verschiedene Größen)
Holzleim (schnelltrocknend)
Messer
Modellbau-Wasser
Statisches Gras (diverse Farbgebungen)
Streichhölzer
Wellpapier
Sekundenkleber
Fimo (lufttrocknend)
Als erstes stand die Beschaffung von einer Styrodurplatte aus dem Bauhaus an.
Die Platten sind zum isolieren gedacht, haben damit überstehende Ränder, welche von mir entfernt wurden (mehr schlecht als recht mit dem Messer).
Das führte zu etwas schiefen Rändern. Gleich zu Anfang unterlief mir dann also ein Fehler, der so ziemlich als “Super-Gau” bezeichnet werden kann.
War mir zuerst noch nicht ganz bewusst in seiner Auswirkung, denn ich erhoffte mir durch drehen der Platten (1 Teil der Kante ist immer gerade) sauber Abschlüsse zu erhalten.

Die Bearbeitung erfolgt mit einem Teppich oder Cuttermesser.
Zuvor habe ich das Messer an eine Flames of War Infanterie Einheit angehalten, damit ermittelte ich wie groß die Miniaturen sind und stellte das Messer,
unter Berücksichtigung der gewünschten Grabentiefe, der Klingenlänge nach ein.
WICHTIG: Das Messer sollte während dem Bearbeiten der Gräben nicht mehr verstellt werden.

Etwa in dieser Haltung sollten die Grabenkonturen eingeschnitten werden.
Damit wird gewährleistet das sie anhand dem Vergleich mit den Miniaturen Base, nicht zu tief oder zu niedrig werden.

Zuvor werden die Grabenlinien mit einen Stift eingezeichnet. Im ersten Weltkrieg waren die Gräben nie gerade, sondern immer geschwungen.
Damit sollte vermieden werden das bei Granatexplosionen Splitter die gesamte Reihe in Mitleidenschaft gezogen hätte.
Ich habe allerdings davon abgesehen allzu intensiv “Ecken” zu ziehen.

Für die zweite Linie, um den Graben zu komplettieren, verwendete ich den Deckel des Stiftes als Abstandhalter (Zufall), dieser entsprach der final gewünschten Breite des Grabens.
Eine Stellprobe mit eine Miniaturenbase bestätigte das. Dabei war noch zu berücksichtigen, dass Sand und diverse Grabenausbauten den Abstand verringern können. Ein kleiner Puffer war somit gewünscht.



Anschließend wurden mit dem Messer die Linien nachgezogen.

Nach dem Einzeichnen der Linien habe ich innerhalb der gezogenen Grenzen ein Raster eingeschnitten. Diese Vorgehensweise ermöglicht das Styrodur innerhalb des Grabens heraus zu brechen.
Letzteres erfolgt mit einem großen Schraubenzieher.

Der Schraubenzieher wird angesetzt und mit Druck und die zuvor geschnittenen Styrodurglötze heraus gebrochen.


Es ist unvermeidbar das dabei der Boden wellig und unförmig wird.
Daher besteht die Notwendigkeit mit einem feineren Messer dem Boden zu begradigen.

Achtung: Wie man auf dem Bild erkennt habe ich den hinteren Grabenausläufer zu nah an den Rand der Platte geschnitten. Die Kante ist sehr dünn, zu dünn.
Damit haben ich mir sozusagen selbst eine Sollbruchstelle geschaffen.

Stellprobe !

Passt soweit, die Kanten werden jedoch noch angepasst, was später einfach besser aussieht und realistischer wirkt.


Danach geht es weiter mit dem Herausbrechen. Im ersten Weltkrieg bestand ein Grabensystem meist aus 3 Hauptgräben, die jeweils mit einander verbunden waren.
Frontlinie gefolgt von jeweils 2 Reservelinien, dahinter die Artillerie.
Ich entschied mich für die Darstellung von 2 Gräben mit jeweiligen Verbindungen. Letztendlich also mehr “Schneiderei” und Schmutz.


Nach getaner Arbeit hinsichtlich der Gräben mussten nun Unebenheiten geschaffen werden. Der Boden an den Fronten war von Geschossen derartig zerpflügt, das es kaum Flächen gab die einer Wasserwaage stand gehalten hätte.
Daher würde mit einem Hammer die Oberfläche aufgelockert um anschließend bessere die Mulden ausschneiden zu können.
Mit der Ferse voraus wurde dann auf der Platte herum getrampelt, dadurch ergaben sich leichte Vertiefungen und Unebenheiten.







Nach dem “Demolieren” der Oberfläche habe ich aus Vogelsand und Holzleim eine Masse angerührt die dazu beitragen soll die Grabenwege besser zu begradigen.



Nach dem Austrocknen konnte mit der eigentlichen Besandung angefangen werden.Als Sand habe ich eine grobere Variante dem Vogelsand vorgezogen, ab und an etwas kombiniert.
Somit, die Platte wurde eingeleimt und mit Sand bestückt.

Nach dem Aushärten habe ich mit Streichhölzern (ohne Zündköpfe) Stützbalken dargestellt (Bekleben mit Ponal).


Mit einem speziellen Fimo das an der Luft trocknet, habe ich kleine Rollen geformt und diese dann in kleine Stücke zerschnitten. Damit werden die Sandsäcke auf der Platte dargestellt.
Die Stücke zu Formen ist mehr als mühselig. Daher habe ich sie meist in der wesentliche Ursprungsform nach dem Abschnitt belassen. Bei einem 15mm Maßstab ist das zu verkraften.


Die Sandsäcke wurden nicht durchgängig an die Grabenränder angebracht, nur stellenweise und meist in einer einfachen Linie.
I


Der nächste Schritt war die partiell Darstellung von Stützblechen im Grabensystem. Dazu wurde Wellpappe aus dem Bastelbedarf verwendet, zugeschnitten und erneut mit Holzleim angeklebt.





Mit brauner Abtönfarbe wurde nun die Platte komplett bemalt und Anschließend erfolgte mit einer Aztec Airbrush und einem entsprechend großen Aufsatz die Farbgebung beeinflusst.
Ich habe mehrere Brauntöne und auch Oliv/Grüntöne von Vallejo verwendet.
Mit dem Pinsel wurden dann mit diversen Abtönfarben trocken gebürstet.




Nun sind die Details an der Reihe. Die Sandsäcke wurden einzeln bemalt (Ocker / Wash / Ocker / Ushabti Bone).
Die “Balken” mit einem Braun heraus gearbeitet (Bemalung + Trockenbürsten) und das Bleche mit Grau sowie mit Beige und Brauntönen schmutzig gebürstet.




Beflockt wurde die Platte im Anschluss. Mit Resten an statischen Gras wurde die gesamte Platte ausgestattet. Der Kontrast ist allerdings recht heftig und so auch nicht gewünscht.
Um etwas Abwechslung in das triste Ackergelände zu bringen soll aber ein wenig Restbepflanzung, wenn auch matschig, nicht fehlen.
Das Gras wurde nach dem Aufbringen und Härten mit Abtönfarbe bemalt, was bewusst die komplette Ursprungsfarbe heraus nahm, trotzdem aber die Bodenbeschaffenheit etwas abwechslungsreicher gestaltete.



Final kam das Kunstwasser zu Einsatz. Klares Wasser kam nicht in Frage, daher wurde es mit einem Braun eingefärbt. Ich muss sagen, ich bin nicht damit zufrieden.
Das Kunstwasser sah nach dem Einlassen in diverse Krater noch gut aus, aber es “verdampfte” zu ca. 80%. Zurück blieb eine brauner Schleier, der trotz blasenfreien Auftragen im Trockenprozess wieder Blasen bildete.
Ich hatte ein sehr günstiges verwendet von Artidee, aber die Materie hat es so an sich das nicht mehr viel davon übrig bleibt.
Ich werde wohl noch nachfüllen müssen um das zu korrigieren.
Die leichte Frustration hielt mich aber nicht davon ab noch ein paar Stacheldraht Bases zu bauen um die Platte damit auszustatten und die Plattenkanten zu überdecken.
Hier ein Bild direkt nach dem Auffüllen mit Kunstwasser:

Finale !




