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Autor Thema: Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)  (Gelesen 5035 mal)

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Stahlprophet

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« am: 28. März 2016 - 16:07:36 »

GREAT WAR PLATTE 15MM(FOW)

Inspiriert durch die Miniaturen von Battlefront für ihre WWI Reihe, habe ich mich dazu entschlossen eine Schützengrabenplatte zu bauen.
Also Profi würde ich mich in dieser “Disziplin”sicher nicht bezeichnen, damit ergibt sich während der Bauphase “Licht und Schatten”, was ich allerdings nicht Kaschieren möchte und hier mal dokumentiere.

Vorgesehen war ein Grabensystem das noch nicht die volle Ausbaustufe erreicht hatte.

Alle beteiligten Haupt-Fraktionen hatten unheimlich komplexe Grabensysteme damalig gebaut.

Dies darzustellen hätte mehr Zeit und mehr Materialien erfordert. Ich beschloss einen noch nicht ganz ausgebauten Graben darzustellen. Ohne Bodenpaneelen und durchgängige Wandstützen.

Materialien:

  • Styrodur
    Pinsel (verschiedene Größen)
    Holzleim (schnelltrocknend)
    Messer
    Modellbau-Wasser
    Statisches Gras (diverse Farbgebungen)
    Streichhölzer
    Wellpapier
    Sekundenkleber
    Fimo (lufttrocknend)
     

Als erstes stand die Beschaffung von einer Styrodurplatte aus dem Bauhaus an.

Die Platten sind zum isolieren gedacht, haben damit überstehende Ränder, welche von mir entfernt wurden (mehr schlecht als recht mit dem Messer).
Das führte zu etwas schiefen Rändern. Gleich zu Anfang unterlief mir dann also ein Fehler, der so ziemlich als “Super-Gau” bezeichnet werden kann.
War mir zuerst noch nicht ganz bewusst in seiner Auswirkung, denn ich erhoffte mir durch drehen der Platten (1 Teil der Kante ist immer gerade) sauber Abschlüsse zu erhalten.




Die Bearbeitung erfolgt mit einem Teppich oder Cuttermesser.

Zuvor habe ich das Messer an eine Flames of War Infanterie Einheit angehalten, damit ermittelte ich wie groß die Miniaturen sind und stellte das Messer,
unter Berücksichtigung der gewünschten Grabentiefe, der Klingenlänge nach ein.
WICHTIG: Das Messer sollte während dem Bearbeiten der Gräben nicht mehr verstellt werden.




Etwa in dieser Haltung sollten die Grabenkonturen eingeschnitten werden.
Damit wird gewährleistet das sie anhand dem Vergleich mit den Miniaturen Base, nicht zu tief oder zu niedrig werden.



Zuvor werden die Grabenlinien mit einen Stift eingezeichnet. Im ersten Weltkrieg waren die Gräben nie gerade, sondern immer geschwungen.
Damit sollte vermieden werden das bei Granatexplosionen Splitter die gesamte Reihe in Mitleidenschaft gezogen hätte.

Ich habe allerdings davon abgesehen allzu intensiv “Ecken” zu ziehen.



Für die zweite Linie, um den Graben zu komplettieren, verwendete ich den Deckel des Stiftes als Abstandhalter (Zufall), dieser entsprach der final gewünschten Breite des Grabens.
Eine Stellprobe mit eine Miniaturenbase bestätigte das. Dabei war noch zu berücksichtigen, dass Sand und diverse Grabenausbauten den Abstand verringern können. Ein kleiner Puffer war somit gewünscht.








Anschließend wurden mit dem Messer die Linien nachgezogen.

 

Nach dem Einzeichnen der Linien habe ich innerhalb der gezogenen Grenzen ein Raster eingeschnitten. Diese Vorgehensweise ermöglicht das Styrodur innerhalb des Grabens heraus zu brechen.
Letzteres erfolgt mit einem großen Schraubenzieher.



Der Schraubenzieher wird angesetzt und mit Druck und die zuvor geschnittenen Styrodurglötze heraus gebrochen.





Es ist unvermeidbar das dabei der Boden wellig und unförmig wird.

Daher besteht die Notwendigkeit mit einem feineren Messer dem Boden zu begradigen.



Achtung: Wie man auf dem Bild erkennt habe ich den hinteren Grabenausläufer zu nah an den Rand der Platte geschnitten. Die Kante ist sehr dünn, zu dünn.
Damit haben ich mir sozusagen selbst eine Sollbruchstelle geschaffen.



Stellprobe !



Passt soweit, die Kanten werden jedoch noch angepasst, was später einfach besser aussieht und realistischer wirkt.





Danach geht es weiter mit dem Herausbrechen. Im ersten Weltkrieg bestand ein Grabensystem meist aus 3 Hauptgräben, die jeweils mit einander verbunden waren.

Frontlinie gefolgt von jeweils 2 Reservelinien, dahinter die Artillerie.

Ich entschied mich für die Darstellung von 2 Gräben mit jeweiligen Verbindungen. Letztendlich also mehr “Schneiderei” und Schmutz.





Nach getaner Arbeit hinsichtlich der Gräben mussten nun Unebenheiten geschaffen werden. Der Boden an den Fronten war von Geschossen derartig zerpflügt, das es kaum Flächen gab die einer Wasserwaage stand gehalten hätte.
Daher würde mit einem Hammer die Oberfläche aufgelockert um anschließend bessere die Mulden ausschneiden zu können.
Mit der Ferse voraus wurde dann auf der Platte herum getrampelt, dadurch ergaben sich leichte Vertiefungen und Unebenheiten.
















Nach dem “Demolieren” der Oberfläche habe ich aus Vogelsand  und Holzleim eine Masse angerührt die dazu beitragen soll die Grabenwege besser zu begradigen.









Nach dem Austrocknen konnte mit der eigentlichen Besandung angefangen werden.Als Sand habe ich eine grobere Variante dem Vogelsand vorgezogen, ab und an etwas kombiniert.
Somit, die Platte wurde eingeleimt und mit Sand bestückt.



Nach dem Aushärten habe ich mit Streichhölzern (ohne Zündköpfe) Stützbalken dargestellt (Bekleben mit Ponal).






Mit einem speziellen Fimo das an der Luft trocknet, habe ich kleine Rollen geformt und diese dann in kleine Stücke zerschnitten. Damit werden die Sandsäcke auf der Platte dargestellt.
Die Stücke zu Formen ist mehr als mühselig. Daher habe ich sie meist in der wesentliche Ursprungsform nach dem Abschnitt belassen. Bei einem 15mm Maßstab ist das zu verkraften.





Die Sandsäcke wurden nicht durchgängig an die Grabenränder angebracht, nur stellenweise und meist in einer einfachen Linie.

I



Der nächste Schritt war die partiell Darstellung von Stützblechen im Grabensystem. Dazu wurde Wellpappe aus dem Bastelbedarf verwendet, zugeschnitten und erneut mit Holzleim angeklebt.











Mit brauner Abtönfarbe wurde nun die Platte komplett bemalt und Anschließend erfolgte mit einer Aztec Airbrush und einem entsprechend großen Aufsatz die Farbgebung beeinflusst.
Ich habe mehrere Brauntöne und auch Oliv/Grüntöne von Vallejo verwendet.

Mit dem Pinsel wurden dann mit diversen Abtönfarben trocken gebürstet.










Nun sind die Details an der Reihe. Die Sandsäcke wurden einzeln bemalt (Ocker / Wash / Ocker / Ushabti Bone).

Die “Balken” mit einem Braun heraus gearbeitet (Bemalung + Trockenbürsten) und das Bleche mit Grau sowie mit Beige und Brauntönen schmutzig gebürstet.










Beflockt wurde die Platte im Anschluss. Mit Resten an statischen Gras wurde die gesamte Platte ausgestattet. Der Kontrast ist allerdings recht heftig und so auch nicht gewünscht.
Um etwas Abwechslung in das triste Ackergelände zu bringen soll aber ein wenig Restbepflanzung, wenn auch matschig, nicht fehlen.

Das Gras wurde nach dem Aufbringen und Härten mit Abtönfarbe bemalt, was bewusst die komplette Ursprungsfarbe heraus nahm, trotzdem aber die Bodenbeschaffenheit etwas abwechslungsreicher gestaltete.







Final kam das Kunstwasser zu Einsatz. Klares Wasser kam nicht in Frage, daher wurde es mit einem Braun eingefärbt. Ich muss sagen, ich bin nicht damit zufrieden.
Das Kunstwasser sah nach dem Einlassen in diverse Krater noch gut aus, aber es “verdampfte” zu ca. 80%. Zurück blieb eine brauner Schleier, der trotz blasenfreien Auftragen im Trockenprozess wieder Blasen bildete.
Ich hatte ein sehr günstiges verwendet von Artidee, aber die Materie hat es so an sich das nicht mehr viel davon übrig bleibt.
Ich werde wohl noch nachfüllen müssen um das zu korrigieren.

Die leichte Frustration hielt mich aber nicht davon ab noch ein paar Stacheldraht Bases zu bauen um die Platte damit auszustatten und die Plattenkanten zu überdecken.

Hier ein Bild direkt nach dem Auffüllen mit Kunstwasser:



Finale !









« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1459176445 »
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el cid

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #1 am: 28. März 2016 - 16:34:20 »

du hast echt einen an der Waffel, aber voll positiv natürlich

großes Kino  :popcorm2:

Bauzeit ?
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Stahlprophet

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #2 am: 28. März 2016 - 16:45:42 »

Die Bauzeit netto zu beziffern fällt mir schwer.
Die Aktion zog sich etwa über 3 Wochen Gesamtdauer und hat stellenweise so richtig kein Spaß mehr gemacht.
Styrodur muss mir jetzt erst einmal für ne Weile fern bleiben ;).
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Tumbertor

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #3 am: 28. März 2016 - 17:00:57 »

Hi,

das sieht schon sehr gut aus ! Sicher Welten besser als die komischen Grabenwände von FoW zum draufstellen. Hier übrigens ein Werkzeug, welches das Einschneiden der Gräben sehr erleichtert. Dazu habe ich verschieden gebogene Aufsätze, auch für ein rechtwinkliges Grabenprofil.

Gruß
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Skirmisher

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #4 am: 28. März 2016 - 17:02:27 »

Eine klasse Platte ist das!
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moiterei_1984

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #5 am: 28. März 2016 - 17:03:39 »

Wow! Sehr, sehr cool! Ich wünschte ja, ich hätte auch die nötige Geduld für sowas.

Moon

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #6 am: 28. März 2016 - 20:51:57 »

Absolut klasse Arbeit.
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Sidarius Calvin

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #7 am: 28. März 2016 - 21:42:16 »

Danke für das tolle Tutorial.
Die Platte sieht seeeeeehr schick aus  :thumbup:

Sid
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Besuche doch mal meinen Tabletop-Blog  :)
http://tabletop-projects.blogspot.ch/

Fritz II.

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« Antwort #8 am: 28. März 2016 - 22:47:31 »

Absolut grandios.
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„Und wenn der große Friedrich kommt
Und klopft nur auf die Hosen,
Dann rennt die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen.“

Deutsches Spottlied über die Reichsarmee und Franzosen nach der Schlacht von Rossbach November 1757 [size]


Mein Figuren-Blog:  http://www.dreispitz.blogspot.com :D

BodeGier

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WW1
« Antwort #9 am: 12. Mai 2017 - 14:03:18 »

Hallo Stahlprothet. Ich habe Deine Projekte und Anregungen für den Great War in 15mm verfolgt, auch in der Hoffnung Spielberichte und Erfahrungen mit diesem Thema in Erfahrung zu bringen. Dein hervorragendes Gelände ruft doch förmlich nach Spielen.
Ich selbst spiele Wings of Glory und habe in der Zwischenzeit auch Briten und diverse Tanks von Battlefront.
Mein Gelände lässt allerdings zu wünschen übrig. Zum einen habe ich noch keinen aktiven Spielpartner für den
Bodenkampf, zum Anderen wollte ich auch erst mal ein paar Erfahrungen hören.
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Stahlprophet

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #10 am: 12. Mai 2017 - 15:32:00 »

Uh, schon wieder über 1 Jahr her.
Hab mir die Bilder selbst mal wieder anschauen müssen. Danke für das \"Ausgraben\" ;).

Ich mach es kurz, auch wenn es enttäuschen mag.
Ich habe im Anschluss an die Platte noch deutsche Truppen bemalt und nie gespielt. Klingt schrecklich ich weiß, ist aber bei mir alles andere als ungewöhnlich ;).

Grüße
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BodeGier

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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #11 am: 12. Mai 2017 - 15:48:19 »

Hallo und vielen Dank für die schnelle Antwort.
Na so verwundet bin ich dann doch nicht. Auch hier ist es schwierig, für dieses Thema Mitspieler zu finden.
Und was machst Du nun mit dieser so hervorragenden Platte? Zum zerstören ist sie doch zu schade.
Grüße Boris.
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Stahlprophet

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« Antwort #12 am: 12. Mai 2017 - 21:47:07 »

Nun ja, die Platte steht vorerst im \"Archiv\" bei den anderen.
Irgendwann wird sie sicher auch einmal zum Einsatz kommen. Das Thema WW1 wurde dadurch das diese Ereignis 100 Jahre zurück lag zwar wieder etwas in den Fokus gerückt (aus der Hobby Betrachtung) hielt aber nicht lange an.
Daher ist es wohl auch relativ schwierig eine aktive Gruppe zu finden.
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newood

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Alles ruhig, sozusagen !
« Antwort #13 am: 12. Mai 2017 - 22:13:43 »

Wirklich schade, dass auf den Platten kein Spiel stattgefunden hat,
ich vermute aber, dass  das auch bei vielen anderen Spielern so läuft.

Da gibt es etwas was einen begeistert und viele legen sofort los und bauen.

Wenn es dann soweit ist, ist die Luft aus irgend einem Grunde irgendwie
raus und man stellt das gebaute in die Ecke.

Na wer weiß, vielleicht fällt ja doch noch ein Schuss !

Vielleicht würde ja auch einer das fertige Projekt samt Figuren und Fahrzeugen
gerne kaufen.

mfg
newood
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Geländeplatte - Great War (WW1) 15mm (viele Bilder)
« Antwort #14 am: 13. Mai 2017 - 06:32:09 »

Also es geht sicher vielen anderen auch so. Jetzt nicht unbedingt dass gar keine Spiele auf etwas Neuem gemacht wurden aber wenn man oft den Aufwand heran zieht, den man mit Kaufen-Bauen-Basteln-Pinseln hat, dann steht das oft in keiner Relation.

Mir geht es da halbwegs gut, auch weil ich viele Sachen die ich so bastle nicht nur für ein System / eine Epoche hernehme. Dennoch finde auch ich ein Spiel auf meiner Samuraiplatte etwas mager. Natürlich haben die Gebäude mittlerweile auch in Malifaux ihren Diensteinsatz gehabt aber es ist dann hin und wieder naja.....

Bei mir sind es vor allem zu viele Projekte und da verstauben dann manche. Die große echt tolle Burg von Ziterdes habe ich voriges Jahr gekauft und angefangen zu bemalen...das geht ja noch. Gebäude von Grand Manner für Napo (Peninsular) liegen nun schon Jahre auf Halde....aber gut, Gelände wird zumindest irgendwann verwendet, wenn auch nicht immer so wie gedacht.

Figuren sind ein anderes Thema, meine Römer stehen in der Vitrine ohne Einsatz, Figuren für 14/15. Jhdt detto. Godslayer 2x gespielt...usw.

Das ist oft viel Aufwand für wenig Einsatz.