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  • 21. Juni 2025 - 16:07:31
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Autor Thema: Kräftemessen an der Ostfront - erste Spiele mit dem neuen Behind Omaha 2.0  (Gelesen 2322 mal)

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Qhorin

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Hallo zusammen,

am Wochenende haben sich Tailgunner, Arndie und Qhorin zum Spielen getroffen und zum ersten Mal „scharf“ BO 2.0 gespielt. Auch wenn es dieses Mal nicht zu detaillierten Spielberichten reicht, möchte ich Euch einen Überblick geben, und vor allem ein paar Eindrücke zu den neuen Regeln vermitteln:

Die Spiele

Es wurden fünf Partien ausgetragen und auch alle zu Ende gebracht:

- Tailgunner (Deutsche) vs. Qhorin (Russen), je 1300 Punkte, unentschieden
- Arndie (Russen) vs. Tailgunner (Deutsche), je 1300 Punkte, Aufgabe der Deutschen
- Qhorin (Deutsche) vs. Arndie (Russen), je 1300 Punkte, knapper deutscher Sieg
- Tailgunner (Deutsche) vs. Qhorin (Russen), je 1300 Punkte, Aufgabe der Deutschen
- Arndie/Qhorin (Russen) vs. Tailgunner (Deutsche), je 1750 Punkte, unentschieden

Die Armeen

Wie die Ergebnisse schon zeigen, waren alle Spiele recht ausgeglichen und die Entscheidung fiel jeweils ziemlich knapp. Im Hinblick auf das neue Regelwerk sollte erwähnt werden, dass die jeweils eingesetzten Truppen taktisch sehr unterschiedlich aufgestellt waren:

- die Deutschen spielten – mit Ausnahme von leichten Mörsern – ohne Artillerie und – mit Ausnahme des letzten Spiels – auch ohne Panzerjäger. Dafür wurden vorwiegend Kampfpanzer (Panzer IV, Tiger I) und mehr Infanterie eingesetzt. Auf Artillerieschläge von außerhalb wurde verzichtet.

- die Russen führten jeweils Rohr- (sMrs, ZIS-3, SU-76, ISU-152) oder Raketenartillerie (BM-13) ins Feld (oder beides) und setzten ganz klar auf Panzerjäger (SU-100, ISU-152 oder ZIS-3).

Beide Seiten haben Aufklärungsfahrzeuge eingesetzt, um aus den beiden \"sicheren\" Ressourcenmarkern jeweils das Beste zu machen.


Hat sich der Einsatz von Panzerjägern gelohnt?   :smiley_emoticons_joint:

Wenn die Panzerjäger zum Schuss kamen, dann trafen sie in der Regel auch. Und der schlechteste Würfel durfte nach den neuen Regeln auch noch wiederholt werden. Insofern muss man auf diese Gegner ein wachsames Auge haben. Doch die russischen Jagdpanzer sind nicht so stark gepanzert, dass sie nicht verwundbar wären, und bei zwei Strukturpunktverlusten sind sie geliefert, da unbeweglich. Das passierte in den Spielen sowohl den Paks, als auch den ISUs und der SU-76. Fazit: echte Killer, aber handhabbar.
Nachtrag: die Deutschen spielten eine kleine Pak mit Stielgranate. Eingeschränkter Aktionsradius, aber doch ein echtes Hindernis für jedes Feindfahrzeug auf dem Weg nach vorne.

Kann man ohne Artillerie noch Spiele gewinnen?   :smiley_emoticons_joint:

Die russische Artillerie konnte in den Spielen viel bewirken und hatte auch moralische Wirkung auf den deutschen General, aber die Deutschen haben sich immer besser darauf eingestellt. Sobald in der Mitte des Spielfeldes Häuser aufgestellt wurden (es wurden von Spiel zu Spiel mehr   ^^ , hatten die sowjetischen Artilleriebeobachtungs-Trupps oder Artilleriebeobachtungsfahrzeuge zunehmend Schwierigkeiten mit der Sichtlinie. Übel war es, wenn die Raketenartillerie (Stärke=2) zum Schuss kam, da mussten die Deutschen jedes Mal tüchtig einstecken. Symptomatisch war aber auch, dass die russische Seite mit Artillerie und einem schweren Mörser die Ressourcenpunkte (RP) aus den beiden „sicheren“ Ressourcenmarkern fast jede Runde aufbrauchte, und somit kaum RP für andere Sonderaktionen verblieben. Die Aufklärungsfahrzeuge kleben wegen der doppelten Ressourcenpunkte ziemlich lange am Ressourcenmarker, das kann sich auswirken. Im Gegensatz hierzu konnten die Deutschen fast nach Belieben „sprinten“ und Panzerfäuste einsetzen. Im letzten Spiel gelang es den Deutschen durch geschickte Schwerpunktsetzung in Kombination mit Sprint und Panzerfaust das ABF und die Raketenartillerie auszuschalten. Ab da konnten die Russen nur noch auf Unentschieden spielen. Fazit: Artillerie, und besonders Raketenartillerie, sind echte Bedrohungen geworden, die man aber handeln kann. So konnten sich die Tiger I mit Hilfe der Infanterie schließlich gegen die Russen durchsetzen. Der Schlüssel ist aber die Ausnutzung von Deckung.

Insgesamt haben sich die Spiele trotz der sehr unterschiedlichen Aufstellung sehr ausgeglichen angefühlt. Mein Eindruck ist, dass das Spiel mit den überarbeiteten Regeln direkter geworden ist, Fehler werden direkt bestraft. Dem Panzerjäger den ersten Schuss überlassen? Kill! Die Artillerie zu weit vorgezogen? Weg!
Das hat viel Spass gemacht  :dance3:   Und: ich denke, Infanterie hat an Bedeutung gewonnen. Ein intakter 10er-Trupp kann immernoch spielentscheidend sein   :neo:

Anbei die Bilder aus den verschiedenen Spielen.
Viel Spass damit!

Grüße
Qhorin

Das Spielfeld vor dem letzten Spiel


Ein SU-100 bereit zum Angriff


Die Deutschen marschieren auf


Die SU-76 kann auch indirekt feuern


Die Dame in der Mitte ist Sanitäterin


Der bewährte Panzer IV




Aufklärungsfahrzeuge sorgen für Ressourcenpunkte


Die Deutschen brachten jeweils viel Infanterie ins Gefecht




Ein lend-lease-Aufklärungsfahrzeug, daneben ein Scharfschütze


Genosse Josef lässt die Infanterie absitzen


Dieser Schuppen ist ein Ressourcenmarker




Ein ISU-152 auf dem Weg zur Tat


Den Tigern folgen die Panzergrenadiere






Auch ein BA-6 kann Ressourcenmarker einnehmen


Das Zentrum des Geschehens


Böse Orgeln


Der Scoutcar setzt einen Artilleriebeobachtungstrupp ab


Durch die grüne Hölle


Russische Divisionsgeschütze


Angriff!!


Die Pak 36 mit Stielgranate - klein aber bissig  :bomb:
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Davy Jones

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Interessanter Bericht und schöne Bilder. :thumbsup_1:
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hunwolf

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Ich klinke mich mal in dieses Thema ein, weil wir heute unseren ersten Test mit Behind Omaha hatten. Wir haben mal klein angefangen, weil Lukas mit seinen Amerikanern erst zu 50% fertig ist, und auch mir an meinen Deutschen für die Zeit von Mitte bis Ende 1943 bis 1945 vor allem an Panzern und Infanteriegeschützen fehlt.
TableTop mit dem Thema 2. Weltkrieg ist nicht unbedingt mein Favorit. Ich spiele viel lieber Antike oder Mittelalter. Aber Lukas hat einen Faible dafür, und wenn er mit mir DBA oder Armati spielt, dann muss ich mich halt auch revanchieren...Aber wir waren lang auf der Suche nach etwas, das wir als zufriedenstellendes Regelwerk bezeichnen können. Wir sind mit Poor Bloody Infantry nicht glücklich geworden, auch nicht mit Schützengruppe oder Blitzkrieg Commander oder Battlegroup Kursk. Dann habe ich von einen Bekannten im Tiny-Soldiers-Forum den Tip mit Behind Omaha bekommen. Ich habe mir die Regeln runtergeladen und wir haben die Schablonen spielfertig gemacht. Heute Nachmittag sind dann die ersten 11 GIs gegen 11 Deutsche angetreten. Um es gleich vorweg zu nehmen, die Deutschen haben die Amis pulverisiert. Lukas hat aufgestellt: 1x Offizier mit Pistole, 1x M1 Granatwerfer mit 3 Mann Bedienung, 1x l. MG, 1x Flammenwerfer, 1x MP-Schütze, 4x normale Schützen. Ich hatte: 1x Offizier mit Pistole, 1x Späher, 1x sMG mit Bedienung, 1x MG mit Bedienung, 2x MP-Schützen, 2x Karabiner. Als Spielfeld eine Gegend wie ich sie aus dem Grenzgebiet zu den Benelux-Ländern kenne: ein wenig hügelig, ein Wäldchen, ein etwas abgelegener Hof mit Landwirtschaft. Nicht zu kompliziert für den Anfang.
Zu den Regeln: es gibt Lob und ein wenig Tadel. Lob dafür => endlich ein Regelwerk in deutscher Sprache! Hurra! Die Sprache verständlich, die Abkürzungen gut erklärt und über ein übersichtliches Glossar gut zuzuordnen, wenn man am Anfang mal den Faden verliert. Schicke Schablonen dazu, die Marker für Ressourcenpunkte usw. alles klasse. Jetzt zum Aber: man merkt, dass die Regeln von \"Amateuren\" geschrieben wurden, und dass die Autoren, die selber tief in der Materie stecken vielleicht hie und da vergessen, dass einem absoluten Neueinsteiger manches nicht automatisch klar ist.
Die ersten 32 von 85 Seiten Reglwerk befassen sich nur mit der teilweise fast zu detaillierten Beschreibung der Truppen-, Fahrzeug-, und Waffentypen, bevor es auf Seite 33 dann endlich losgeht. Und z.B. die Erklärung, wie man die Schablone beim Beschuss mit einem Mörser (oder überhaupt) anwendet, haben wir uns 3x durchgelesen, bis wir es wirklich verstanden hatten. Und das mit den Ressourcenpunkten kann auch trickie sein. Wir haben es so gemacht, dass wir zwei RM ausgelegt hatten, und jeder hat von seinem pro Runde 2 RP bekommen. Aus.
Ich ganz persönlich wäre besser mit den Regeln klargekommen, wenn sie nach Schwierigkeit gegliedert wären, also erst der simpelste Infanterietrupp mit Bewegung, Kampf usw, dann die Spezialisten dazu und so fort, bis zum Schluß die Highlights mit Panzern, Flugzeugen usw. Oder nach Spielphasen, also zuerst die Bewegung, dann der Kampf, dann die Ressourcen oder so.
Was gut erklärt und nachzuvollziehen ist, sind die Beschussphasen mit ihren Auswirkungen. Klare Sache, ein Würfel, keine Unklarheiten, wann wer wo betroffen ist => alles sehr gut. Die am Anfang etwas lästige Handhabung der Datenblätter wird mit zunehmender Routine einfacher, manches hat man dann einfach im Kopf. Was mich am Anfang ein wenig gestört hat, war das \"zusammenglucken\" der Gruppe im 20-cm-Radius um den Offizier. Aber wenn man das Spielfeld insgesamt sieht, die Waffenreichweiten, dann was man für ca. 1000 Punkte aufstellen kann, dann wird es stimmig. Man muss sich nur daran gewöhnen.
Fazit: der erste Test hat Spaß gemacht. Uns hat es gut gefallen. :thumbup:
Das nächste Spiel bauen wir dann eine zweite Gruppe und einen Panzer ein, ich halte vielleicht mit einer PAK und/ oder einem Panzervernichtungstrupp dagegen, oder teste aus, welche Chancen meine Panzer III mit langer 5cm-KwK gegen einen Sherman haben.
Ich habe dazu zwei Züge meiner PBI-Truppen von den Gruppenbase gerissen und neu basiert. Sanitäter brauche ich auch noch, vielleicht zwei Infanteriegeschütze und Halbkettenfahrzeuge, auf jeden Fall zwei Panzer, mit denen man die Jahre 1943 bis 45 gut abdecken kann. Tiger müssen nicht sein, Panther vielleicht, aber meine Favoriten sind Panzer IV oder Sturmgeschütz III. Oder was exotisches wie ein Jagdpanther. 8o
Leider sind wir vor lauter Testen nicht zum Bilder machen gekommen. Aber das nächste Mal sicher. Und dann mache ich einen eigenen Post auf.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1460235580 »
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Arndie

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Das Treffen und die Spiele haben echt Spaß gemacht, gerne wieder.  :thumbup:

@hunwolf: na das klingt ja überwiegend positiv! Über Bilder und Bericht eurer Spiele würde ich mich freuen.
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- \"...aber ich glaube, Sie sind der Lord of War.\"
- \"Es heißt Warlord\"
- \"...meine Worte gefallen mir besser!\"

Qhorin

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Zitat von: \'hunwolf\',\'index.php?page=Thread&postID=219250#post219250
Fazit: der erste Test hat Spaß gemacht. Uns hat es gut gefallen. :thumbup:
Leider sind wir vor lauter Testen nicht zum Bilder machen gekommen. Aber das nächste Mal sicher. Und dann mache ich einen eigenen Post auf.

Zitat von: \'Davy Jones\',\'index.php?page=Thread&postID=219109#post219109
Interessanter Bericht und schöne Bilder. :thumbsup_1:

Zitat von: \'Arndie\',\'index.php?page=Thread&postID=219493#post219493
Das Treffen und die Spiele haben echt Spaß gemacht, gerne wieder.  :thumbup:

Danke ... und gerne bald mal wieder eine Session!!  :dance4:

@hunwolf
Ja, man muss sich schon etwas eingewöhnen, find ich auch nicht überraschend bei einem WWII-Regelwerk. Bin gespannt was Du nach dem nächsten Spiel berichtest  :good3:

Grüße
Qhorin
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