\"Erstes Tageslicht durchbricht an manchen Stellen den Bodennebel. Die Straßen von Mortain sind mit amerikanischen Wracks übersät. Bereits hinter der Stadt wird die Straße nach Avranches zum Schlachtfeld. Jetzt ist eile gefordert, denn man hört über dem Motorenlärm bereits das ferne Dröhnen der alliierten Jagdbomber.\"
\"Battlegroup: Unternehmen Lüttich\" ist unser drittes großtaktisches Event gewesen: Diesmal war der Gegenstand der erste Tag des unheilvollen Gegenangriffes vom 7. - 13. August 1944 – the Mortain Counter-Attack.
Wie schon anlässlich vergangener Events wollten wir erneut das BG-System in einem großtaktischen Rahmen testen, gewissermaßen über den Tisch hinaus spielen. Wir haben jeweils unterschiedliche Werkzeuge dafür ausprobiert. Diesmal haben wir direkte Abhängigkeiten zwischen den Spieltischen und die Position der Tische im taktischen – und wirklichen – Raum erprobt.

In der ersten Spielrunde (siehe \"1.\" auf der Skizze) versuchten die deutschen Panzerspitzen, die U.S.-Verteidiger von der Straße nach Avranches (dem zentralen Tisch) zu vertreiben. Sie erhielten umfangreiche Verstärkungen. Da die deutsche Artillerie den gegnerischen Rückraum bestrich, mussten U.S.-Verstärkungen über die Flanken im Norden und Süden durchbrechen. Nur so konnte die Straße gehalten werden. Deshalb versuchten deutsche Verbände, die für den Flankenschutz eingesetzt waren, die G.I.s dort in Gefechte zu verwickeln, Nachschub zu verzögern oder zu zerstören.
Besonders an der nördlichen Flanke hielt sich Colonel Bafl streng an seine Befehle und war bereit, hohe Verluste hinzunehmen, die Hauptmann Strand ihm mit seinen erfahrenen Stug-Besatzungen beibrachte. Schließlich konnten so einige, dringend benötigte Shermans ins Zentrum stoßen.



An der Südflanke gelang es einer Kompanie unter Hauptmann von Kluchert, fast keine Verstärkungen durchzulassen. Zwar hatten seine Grenadiere kaum schwere Waffen zur Verfügung, jedoch schien sein Gegenspieler, seinen Auftrag vergessen zu haben: Lt.-Col. Drölf hatte scheinbar am Vortag einen „Dear-John-Letter“ erhalten und war nun darauf erpicht, seinen Zorn an der Wehrmacht auszulassen. Er setzt unter dezentem Protest seines 1O die Verstärkungen ein, um die Grenadiere aufzureiben und schließlich erfolgreich zu vertreiben.

Im Zentrum rammten sich die Spitzen aus Panzern und Stugs in die hastigen Verteidigungsstellungen der G.I.s. Trotz hoher Verluste und einem einigermaßen tiefen Vorstoß der Deutschen konnten die Amerikaner den Abschnitt bis zum Mittag halten. Denn endlich stießen Verstärkungen hinzu und die Zeit der Angreifer war abgelaufen. Die massive Luftunterstützung der USAAF und RAF hatte durchwachsene Wirkung. Zwar wurden deutsche Einheiten ausgeschaltet, jedoch fielen auch einige Bomben zu kurz – mit verheerender Wirkung! Nachdem die Alliierten für eine geraume Weile Ziele für die Flieger mit blauem Rauch markierten, ließen die deutschen Offiziere bald die gleiche Farbe verschießen: Die Luftwaffe hatte enttäuscht, man lieh sich so (historisch korrekt) einige P-47.

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Der erste Angriff war steckengeblieben, es musste nun Essen gefasst werden. Dann wurden die Verbände an den Tischen ausgewechselt, zwei Kommandeure gar abberufen (Skizze „2.“). Die Deutschen hatten die Anweisungen, den Angriff zu erneuern und nun endlich durchzustoßen. Die Befehle der G.I.s erschienen zunächst ähnlich, doch die U.S.-Kommandeure wussten, dass an der verbliebenen Flanke nun ein Versuch unternommen wurde, die deutsche Panzerspitze abzuschneiden. Währenddessen stellte die Spielleitung den nutzlosen dritten Spieltisch um…

Als nun auf der Flanke Commander Wallis im Südabschnitt entscheidende Punkte unter seine Kontrolle brachte änderte sich die Situation schlagartig (Skizze „3.“): Nun geriet der Rückzugsraum der Panzerspitzen in den Mittelpunkt, die deutschen Kommandeure in der Front mussten ihre Truppen plötzlich aus dem laufenden Angriff zum geordneten Rückzug umgruppieren. Schrecken regierte die Befehlsstände.

Letztlich konnten Wallis‘ Panzer die Rückzugsroute nicht vollends abschneiden (Skizze „4“). Dafür sorgte maßgeblich Hauptmann Decius, der mit Resten seiner versprengten Truppen und insbesondere Goliath-Geräten den Fluchtweg freihielt.


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Vielen Dank an alle Teilnehmer für diesen schönen Spieltag – wir freuen uns wie üblich auf Eure Kritik und Eure Anmerkungen, damit die nächste Bombe noch ärger Platzt!
Fantastisch waren die Mischung aus unterschiedlichen Altersgruppen, Sprachen, Knights und Gästen sowie die Malwut der Teilnehmer im Voraus!
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