Epochen > Absolutismus und Revolution
Jägerbataillone Habsburg 1809
Goltron:
Das sehe ich etwa anders. Ich würde sagen die Österreicher waren den Einsatz spezialisierter leichter Infanterieeinheiten und Plänkler relativ aufgeschlossen, und im 18.Jahrhundert hier voraus. Sie wurden insofern von der Realität überholt als das andere Nationen anfingen alle ihre Infanterie ( wenn nötig) im zerstreuten Gefecht einzusetzen, was bei den Österreichern nur sehr zögerlich der Fall war. Die im Verhältnis geringe Anzahl an Jägern liegt daran das spezialisierte Schützen nur schwierig und in geringer Zahl ausgehoben werden konnten. In anderen Nationen findet man diese ja auch nur selten. Die Jäger sind aus diesen Grund fast immer den Avant Garde Divisionen zugeteilt gewesen, aber nicht jedes Korps verfügt über eine und nicht jede Avant Garde hatte Jäger.
Ähnlich wie bei der Kavallerie war die Qualität der österreichischen leichten Truppen nicht schlecht, man hätte im Verhältnis zur regulären Infanterie nur weniger als andere Nationen. Das lag zu einen guten Teil auch daran das man es nicht zustande gebracht hat die normale Infanterie ausreichend im Plänklerkampf zu schulen. Ende des 18.Jhd wurden auch spezielle leichte Infanterie Regimenter gebildet die jedoch ein paar Jahre später wieder aufgelöst wurden.
waterproof:
Ich denke eher das die gefühlt häufige Präsenz der leichten Infanterie daher rührt daß der Anteil der an der Grenze zum Osmanischen Reich angesiedelten Truppen (z.B. Panduren) immer wieder aufkommt. Die erwähnte Aufgeschlossenheit der leichten Truppe ist eher aus der Not entstanden um gegen den Osmanen bestehen zu können. Und wer verteidigt besser die Grenze der K. und K. Monarchie als derjenige der dort lebt.
Bei der Feldarmee war man doch eher etwas konservativ und schwerfällig. Und wurden nicht reguläre Jägereinheiten erst so um 1800 aufgestellt ?
morty:
Entschuldige, aber die Skepsis der Österreicher gegenüber den Einsatz leichter Infanterie ist belegbar.
General Radetzky hat schon 1800 geschrieben, daß die österreichischen Generäle nicht diese Art ( = plänkeln ) der Kriegsführung verstehen, 1810 erschienen zum Beispiel erst Instruktionen für Plänkler
Einen Jäger würde ich alleine der Bezeichnung wegen jetzt nicht unbedingt mit einem Schützen gleichsetzen, bei den Russen trug die gesamte leichte Infanterie die Bezeichnung \"Jäger\" und die Russen hatten doch 50 davon ( Stand 1811 ).
Es stimmt schon, daß die Habsburger Mitte des 18 Jhdts. im Kleinrkieg/Plänkeln die Nase vorne hatten, aber sie hatten es nicht weiterentwickelt bzw. vernachlässigt
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'waterproof\',\'index.php?page=Thread&postID=229688#post229688 ---Ich denke eher das die gefühlt häufige Präsenz der leichten Infanterie daher rührt daß der Anteil der an der Grenze zum Osmanischen Reich angesiedelten Truppen (z.B. Panduren) immer wieder aufkommt. Die erwähnte Aufgeschlossenheit der leichten Truppe ist eher aus der Not entstanden um gegen den Osmanen bestehen zu können.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: \'morty\',\'index.php?page=Thread&postID=229692#post229692 ---
Es stimmt schon, daß die Habsburger Mitte des 18 Jhdts. im Kleinrkieg/Plänkeln die Nase vorne hatten, aber sie hatten es nicht weiterentwickelt bzw. vernachlässigt
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich existierte dieses Misstrauen der Führung gegenüber den leichten Truppen schon deutlich früher. Nur die Erfolge eines Trencks ließen bisweilen die direkten Vorgesetzten die schützende Hand über ihre leichten Truppen und deren Kommandeure halten. Nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg wurde allerdings die leichte Infanterie komplett umstrukturiert, passte sich damit besser ins System ein, verlor aber m.E. dadurch auch einiges an Schlagkraft.
Eine Weiterentwicklung war schon auf jeden Fall vorhanden, aber es fragt sich, ob diese positiv war.
http://www.kuk-wehrmacht.de/regiment/grenzer/panduren.html
Siehe unten.
Goltron:
Ja, so sehe ich das in großen und ganzen auch. Die österreichischen Jäger waren meines Wissens aber durchgängig mit Büchsen bewaffnet und damit für den gezielten ausgebildet.
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