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Autor Thema: Jägerbataillone Habsburg 1809  (Gelesen 2525 mal)

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hunwolf

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« am: 26. Juli 2016 - 12:25:53 »

Hi, Freunde,



ich brauche Hilfe. Ich bastle gerade an meinen Österreichern für 1809.
In keiner meiner Quellen finde ich, wo und wie die Jägerbataillone z.B.
bei Abensberg/Eggmühl/Regensburg eingesetzt waren. Lediglich für den
tiroler Feldzug finde ich das 9. Jägerbatailon. Wurden die Jäger auf die
Linieninfanterie verteilt, weil die Rekrutierung so schlecht lief? Wer
kann mir weiterhelfen?
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IcEmAn

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #1 am: 26. Juli 2016 - 12:47:08 »

Eventuell findest du hier was:

http://www.kuk-wehrmacht.de/inhalt.htm
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Decebalus

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #2 am: 26. Juli 2016 - 12:59:00 »

Nein, die Jägerbataillone wurden grundsätzlich geschlossen eingesetzt. (Nicht wie bei den Briten.)

Genaueres habe ich in Gill, Thunder on the Danube. Aber das liegt jetzt natürlich nicht vor mir.
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morty

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #3 am: 27. Juli 2016 - 09:15:41 »

Hallo!

Die österreichischen Jäger kämpften eigenständig.
Auch wenn Grenzer und mitunter Freikorps und Linieninfanterie plänkelten bzw. im Plänkeln gedrillt waren, so waren die Jäger diejenigen, welche die Plänklereinheit der österreichischen Armee waren.

Ihre grundsätzliche Einsatzstärke war das Bataillon, wobei die Österreicher auch gerne das Bataillon in sogenannte Divisionen - 2 Kompanien oder auch 2 Divisionen - 4 Kompanien  - detachierten und diese \"Divisionen\" als eigenständige Organisationseinheiten einsetzten.

Rekrutierung war eigentlich weniger das Problem ( wenn man jetzt nicht davon ausgeht, daß jeder Jäger auch ein Jägersmann sein mußte ), mehr stand eher die Skepsis der Generalität gegenüber dem Einsatz leichter Infanterie dem gegenüber. 1809 hatte man zwar schon den Nutzen leichter Infanterie erkannt, die Skepsis blieb jedoch nach wie vor, wie man an der geringen Anzahl der aufgestellten Bataillone gegenüber der Anzahl der Linienbataillone entnehmen kann.
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hunwolf

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #4 am: 27. Juli 2016 - 12:03:13 »

ok., Danke, das ist jetzt klar. Dann ist es wohl eher Zufall, dass bei den Armeekorps von Hiller, Erzherzog Ludwig und Kienmayer keine Jägereinheiten aufgeführt sind.
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Goltron

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #5 am: 27. Juli 2016 - 12:57:06 »

Das sehe ich etwa anders. Ich würde sagen die Österreicher waren den Einsatz spezialisierter leichter Infanterieeinheiten und Plänkler relativ aufgeschlossen, und im 18.Jahrhundert hier voraus. Sie wurden insofern von der Realität überholt als das andere Nationen anfingen alle ihre Infanterie ( wenn nötig) im zerstreuten Gefecht einzusetzen, was bei den Österreichern nur sehr zögerlich der Fall war. Die im Verhältnis geringe Anzahl an Jägern liegt daran das spezialisierte Schützen nur schwierig und in geringer Zahl ausgehoben werden konnten. In anderen Nationen findet man diese ja auch nur selten. Die Jäger sind aus diesen Grund fast immer den Avant Garde Divisionen zugeteilt gewesen, aber nicht jedes Korps verfügt über eine und nicht jede Avant Garde hatte Jäger.

Ähnlich wie bei der Kavallerie war die Qualität der österreichischen leichten Truppen nicht schlecht, man hätte im Verhältnis zur regulären Infanterie nur weniger als andere Nationen. Das lag zu einen guten Teil auch daran das man es nicht zustande gebracht hat die normale Infanterie ausreichend im Plänklerkampf zu schulen. Ende des 18.Jhd wurden auch spezielle leichte Infanterie Regimenter gebildet die jedoch ein paar Jahre später wieder aufgelöst wurden.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1469617819 »
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waterproof

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #6 am: 27. Juli 2016 - 13:28:30 »

Ich denke eher das die gefühlt häufige Präsenz der leichten Infanterie daher rührt daß der Anteil der an der Grenze zum Osmanischen Reich angesiedelten Truppen (z.B. Panduren) immer wieder aufkommt. Die erwähnte Aufgeschlossenheit der leichten Truppe ist eher aus der Not entstanden um gegen den Osmanen bestehen zu können. Und wer verteidigt besser die Grenze der K. und K. Monarchie als derjenige der dort lebt.
Bei der Feldarmee war man doch eher etwas konservativ und schwerfällig. Und wurden nicht reguläre Jägereinheiten erst so um 1800 aufgestellt ?
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morty

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #7 am: 27. Juli 2016 - 13:40:38 »

Entschuldige, aber die Skepsis der Österreicher gegenüber den Einsatz leichter Infanterie ist belegbar.
General Radetzky hat schon 1800 geschrieben, daß die österreichischen Generäle nicht diese Art ( = plänkeln ) der Kriegsführung verstehen, 1810 erschienen zum Beispiel erst Instruktionen für Plänkler

Einen Jäger würde ich alleine der Bezeichnung wegen jetzt nicht unbedingt mit einem Schützen gleichsetzen, bei den Russen trug die gesamte leichte Infanterie die Bezeichnung \"Jäger\" und die Russen hatten doch 50 davon ( Stand 1811 ).

Es stimmt schon, daß die Habsburger Mitte des 18 Jhdts. im Kleinrkieg/Plänkeln die Nase vorne hatten, aber sie hatten es nicht weiterentwickelt bzw. vernachlässigt
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Pappenheimer

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #8 am: 27. Juli 2016 - 14:04:05 »

Zitat von: \'waterproof\',\'index.php?page=Thread&postID=229688#post229688
Ich denke eher das die gefühlt häufige Präsenz der leichten Infanterie daher rührt daß der Anteil der an der Grenze zum Osmanischen Reich angesiedelten Truppen (z.B. Panduren) immer wieder aufkommt. Die erwähnte Aufgeschlossenheit der leichten Truppe ist eher aus der Not entstanden um gegen den Osmanen bestehen zu können.
Zitat von: \'morty\',\'index.php?page=Thread&postID=229692#post229692

Es stimmt schon, daß die Habsburger Mitte des 18 Jhdts. im Kleinrkieg/Plänkeln die Nase vorne hatten, aber sie hatten es nicht weiterentwickelt bzw. vernachlässigt
Tatsächlich existierte dieses Misstrauen der Führung gegenüber den leichten Truppen schon deutlich früher. Nur die Erfolge eines Trencks ließen bisweilen die direkten Vorgesetzten die schützende Hand über ihre leichten Truppen und deren Kommandeure halten. Nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg wurde allerdings die leichte Infanterie komplett umstrukturiert, passte sich damit besser ins System ein, verlor aber m.E. dadurch auch einiges an Schlagkraft.

Eine Weiterentwicklung war schon auf jeden Fall vorhanden, aber es fragt sich, ob diese positiv war.
http://www.kuk-wehrmacht.de/regiment/grenzer/panduren.html
Siehe unten.
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Goltron

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #9 am: 27. Juli 2016 - 14:59:18 »

Ja, so sehe ich das in großen und ganzen auch. Die österreichischen Jäger waren meines Wissens aber durchgängig mit Büchsen bewaffnet und damit für den gezielten ausgebildet.
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Davout

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Jägerbataillone Habsburg 1809
« Antwort #10 am: 27. Juli 2016 - 17:19:11 »

Die Österreicher sind deswegen speziell, da ihre leichte Infanterie zum Großteil aus Grenzern und zeitweise Freikorps bestand. Da diese separat von den Linientruppen existierten, gab es praktisch eine Art Arbeitsteilung.

Die Jägerbataillone muss man sich auch nicht als Spezialeinheiten aus lauter Präzisionsschützen vorstellen, da sie eben NICHT durchweg Büchsen trugen, daher die Unterscheidung in \"Stutzenjäger\" (Stutzen=Büchse) und \"Karabinerjäger\" (mit kürzeren glattläufigen Musketen (=Karabiner). Man kann also sagen, dass die Jägerbataillone leichte Infanterie mit gemischter Bewaffnung waren, ähnlich den KGLern, der Braunschweiger Avantgarde oder den russischen Jägern vor 1808.

Reine Büchsenschützeneinheiten konnten ggf. erhebliche Nachteile erleiden, wenn sie im Gefecht auf sich allein gestellt waren. Daher wurden sie häufiger nur in Stärke von 1-2 Kompanien auf die übrigen Truppen als Spezialeinheiten verteilt, z.B. teilweise bei den Briten in Spanien in bei den preußischen Jägern und Schützen 1806 und 1813.

Grüße

Gunter
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