Epochen > Absolutismus und Revolution
Typen von Schlachten ...
Pappenheimer:
Ich bin mal mit Tattergreis auf das Thema gekommen, dass frontale Schlachten, wo einfach ein Verteidiger auf einen Angreifer trifft irgendwie öde sind.
Im \"Petite guerre\" gibt es natürlich auch Raids: Überfälle auf kleine Abteilungen, Versorgungstrecks. Manchmal wird daraus auch ein größeres Gefecht. Überraschungsangriffe sind auch keine frontalen Schlachten in dem Sinne, wie das Gefecht bei Emsdorf (1760) : http://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=1760-07-16_-_Engagement_of_Emsdorf In größerem Maßstab muss man wohl Hochkirch dazu rechnen.
Ich kann mich an ein größeres Gefecht hier am Rhein entsinnen, wobei die Franzosen Verstärkungen zu einem Fort schicken wollten und überraschend auf dem Weg von österr. leichten Truppen angefallen wurden.
Verfolgungsgefechte gab es auch immer mal wieder. Im Fall von Pfaffenhofen 1745 kam sogar sowas wie eine Entscheidungsschlacht dabei raus. 1744 versuchten auch Coignys Franzosen den sich über den Rhein absetzenden Österreichern nachzusetzen und holten sich dabei ne blutige Nase.
Auch Rossbach würde wohl unter die Bewegungsgefechte/Begegnungsgefechte zählen; was mal eine große Schlacht wäre.
Die großen Schlachten sind in einigen Fällen Flankenangriffe. So bei Soor, Hohenfriedeberg, Leuthen. Kolin (missglückt in dem Fall), Kunersdorf. Auf dem Tabletop werden solche Schlachten aber nicht selten dann wieder in einem Stadium ausgespielt, wo die in der Flanke attackierte Partei sich schon wieder ausgerichtet hat (so spiel http://www.carryingsonupthedale.com/ z.B. immer Leuthen). Eine Schlacht wobei ein Feind von einem Flügel her aufgerollt wird, erfordert aber auch viel Platz. Der Alte Fritz zeigt mal wieder wie es geht: http://altefritz.blogspot.de/2016/12/battle-of-leuthen-begins.html Auch Keith Flint ist mal ein schönes Hastenbeck-Szenario gelungen, wo die Franzosen (leider gespielt mit Österreichern) die Flanke der Verbündeten erfolgreich angreifen ( http://keefsblog.blogspot.de/2016/02/the-battle-of-hastenbeck.html ).
Mollwitz würde ich eher als ein Beispiel einer frontal geführten Schlacht einordnen. Ebenso Dettingen, Weißenburg (1744), Fontenoy, Rocoux und Lauffeld, Prag (auch wenn da ein Flankengriff des Prinzen Heinrich doch auch lief, naja), Zorndorf und Kay ...
Ich mag lieber Begegnungsgefechte und Flankenangriffe, wo eine Seite erstmal vor der Aufgabe steht massiv umzugruppieren wie das Prinz Karl bei Leuthen schaffen musste.
Das Problem hierbei ist evtl. der benötigte Platz und ob man als Gamer genug Zeit dafür hat (?).
hunwolf:
Es gibt durchaus Regelsysteme, die sowas hergeben. Armati, zum Beispiel, oder DBM(M), sind gute Exponenten für sowas. Aber das sind Regeln für Antike und Mittelalter, Armati geht noch für frühe Renaissance. Es hängt auch immer weniger vom Regelsystem ab, als von den Spielern, welchen Platz sie haben, welche Einheitengröße sie spielen, wieviel Zeit sie invenstieren wollen usw. Mir gefallen hier die Regelsysteme gut, wo man auch mal Einheiten verdeckt aufstellen kann, die also erst vom vorrückenden Gegner \"erspäht\" werden müssen.
Bayernkini:
--- Zitat ---Mir gefallen hier die Regelsysteme gut, wo man auch mal Einheiten verdeckt aufstellen kann, die also erst vom vorrückenden Gegner \"erspäht\" werden müssen.
--- Ende Zitat ---
Wobei das nicht an einem Regelwerk liegt, sondern am Szenario.
Ich bin ja ein \"Szenariospieler\", d.h. ich überleg mir immer ein Szenario bzw. nimm eins von den zig aus dem Internet bzw. TT-Magazinen, und bau darum die Einheiten auf und ev. Anpassungen der Szenariobedingungen, so zum Beispiel auch verdeckte Aufstellung/Ambush usw. (wie aktuell bei meinem geplanten Dragon Rampant Szenario \"Robin Hood\")
Und ja, auch ich bin kein Freund von der sog. \"offenen Feldschlacht\", noch weniger im Zusammenhang mit selbst zusammengestellten \"optimierten\" Armeelisten.
Das Szenario gibt bei mir Gelände, Freund, Feind und vor allem die Aufgabe vor.
Warboss Nick:
Ich denke auch, dass es nicht am Regelwerk sondern am Szenario, den vorhandenen Armeen und der Tischgröße liegt. Und Mit kleineren Maßstäben sind große Schlachtfelder mit Flanken Bewegungen natürlich auch etwas einfacher darzustellen.
Sehr schön dafür zB die tabletop teaser von charles Grant, nicht ohne Grund unabhängig von einem Regelwerk.
Flotter_Otto:
Sehe ich auch so. In selbst gebastelten Szenarien kann man spannende Spielabläufe rein packen. Das macht fast alles Spaß. Z.B. kann man selbst bei frontal geführten Schlachten Szenariobedingungen einbauen, die erst nach der Aufstellung beider Armeen ausgewewürfelt werden. Wenn auf dem Spielgelände 5 markante Punkte sind, z.B Gehöft, Dorf, Brücke, Mühle und eine Burgruine, muss man 3 der 5 Punkte einnehmen. Auf 5 Zetteln notiert man die markanten Punkte. Jeder Spieler erhält jeweils die gleichen 5 Zettel und zieht 3 davon. So können sich die Aufträge überschneiden. Nach dem Ende der 6. Runde oder so schaut man, wer alle oder mehr Ziele als der Gegner eingenommen hat, wenn es überhaupt so lange dauert. Das ist mal ein Beispiel für ein Szenario. Das kann man weiter variieren. Den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt.
Das haben wir schon einige Male so gespielt. Das ergab oft ein schönes Durcheinander, wenn man sah, daß man ein Ziel einnehmen möchte und in der Nähe dazu eine schwächere Position als der Gegner hat. Oder man täuscht vor ein Ziel einnehmen zu wollen, daß man für seinen Auftrag gar nicht braucht...
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