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Autor Thema: Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)  (Gelesen 5424 mal)

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Riothamus

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #15 am: 12. Januar 2017 - 16:51:40 »

Was einem Freiheiten lässt.

Und, Davout, schau Dir mal die Schlachtordnung für Waterloo an.
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Riothamus

Davout

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #16 am: 12. Januar 2017 - 21:30:44 »

Man hat 1815 ein paar Kavallerieregimenter zerpflückt und auf einige Brigaden verteilt. Dafür wurden offenbar Regimenter von der Reservekavallerie entnommen. Das ist ein ganz anderer Zustand als 1813, wo nahezu jede Brigade ein eigenes Regiment oder zumindest 4 Eskadronen verschiedener Regimenter hatte. 1815 war die preußische Armee eben stark im Umbruch begriffen und nicht ganz auf der Höhe. Gereicht hat es trotzdem.

Die Kommandostrukturen waren bei den Preußen ohnehin recht speziell. Es gab Brigadechefs (=Divisionskommandeure) und Brigadekommandeur, wobei extrem viele davon im Vergleich zu anderen Armeen einen erstaunlich niedrigen Rang hatten, was sehr gut funktionierte. Manche Leute kapieren das heute einfach nicht, weil sie zu sehr in US-amerikanischen und NATO-Kategorien denken, wo es auf zig Gremiengenerale und mehr auf Lobbyismus als auf Effizienz ankommt. Das Konzept \"Viele Indianer und wenige Häuptlinge\" kann stattdessen jedoch ein Schlüssel zum Erfolg sein. Sollte eigentlich zu denken geben.

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Gunter
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Killerpin

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #17 am: 13. Januar 2017 - 00:08:21 »

Danke euch für die vielen Anregungen und Erklärungen. Werde wohl ein Mischmasch für unsere 1813 Gefechte aufstellen, die dann so aussehen

1. Brigade
1. Infanterie-Regiment = 3 Bataillone (2x Linie & 1x Füsiliere)
1. Landwehr-Regiment = 2 Bataillone
1. Jäger-Regiment = 1 Bataillone (Small-Einheit)
1. Artillerie-Batterie = 1 Batterie
und evtl. wenn´s Geld reicht noch
1. Kavallerie-Regiment = 1 Bataillone

2. Brigade
2. Infanterie-Regiment = 3 Bataillone (2x Linie & 1x Füsiliere)
2. Landwehr-Regiment = 2 Bataillone
1. Schützen-Regiment = 1 Bataillone (Small-Einheit)
2. Artillerie-Batterie = 1 Batterie
und evtl. wenn´s Geld reicht noch
2. Kavallerie-Regiment = 1 Bataillone

Wieviele Kav. Modelle sollte ich zu einem Bataillone zusammenstellen im PB? 12? So machen das die meisten Spieler in meiner Spielgruppe.
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tattergreis

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #18 am: 13. Januar 2017 - 02:05:41 »

Kav wird immer in Schwadronen und Regimentern zusammengestellt, nicht in Btls.

cheers

waterproof

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #19 am: 13. Januar 2017 - 07:24:05 »

Moin Killerpin,
mir gefälllt Deine Aufstellung. Die Linien-Infanterie in zwei Battallione Musketier und ein Battalion Füsilier aufzustellen ist auch mein Ziel. Zwei Brigaden habe ich auch soweit und es lässt sich gut spielen.
Vielleicht variierst Du mal mit einer Brigade und stellst eher die Kavallerie auf und die Schützen später (wenn´s Geld wieder reicht). Du kannst zumindest flexibler agieren und wenn Du leichte Reiterei nimmst, kann sie über das ganze Schlachtfeld reiten ( Marauder ). Das kann einen Gegner nerven.


Viel Erfolg mit Deinem Projekt.
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DerAndereSkaby

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #20 am: 13. Januar 2017 - 09:34:43 »

Zur Menge an Reiter:
BP empfiehlt 12 Reiter pro Einheit - aus verschiedenen Gründen, haben wir uns geeinigt 6-7 Reiter pro einheit zu spielen (obwohl wir 30-36er Infanteriebataillone aufstellen).

Ein Grund ist sicherlich Geld sparen, aber ein weiterer Grund ist, dass es optisch in meinen Augen passt. Bei einem Verhältnis 1:20 ist dann eine Einheit mit 120 reiter nicht verkehrt, da wir sowieso diese nicht einzeln sondern als Angriffswellen einsetzen, sind optisch mehrere einzelne Reihen schöner als weniger zweireihige Blöcke.

Ausserdem hat man dadurch mehr Abwechslung beim malen.
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waterproof

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #21 am: 13. Januar 2017 - 10:03:47 »

möchte dem anderen Skaby vorbehaltslos zustimmen. Einheiten mit 6-8 Reitern wirken propper auf dem Spielfeld und mindern keineswegs den Spielspaß.
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BodeGier

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #22 am: 13. Januar 2017 - 12:01:25 »

6-8 Modelle für ein Kavallerie-Rgt. erscheinen mir zu gering, da das bei 1:20 ca. 120-160 Mann sind. Das entspricht doch mehr einer Schwadron. Und bei 4 Schwadronen pro Rgt. ergibt das dann ca 480 - 640 Mann . Bei 1:20 sind das
also 24 - 32 Figuren. Gegen den Einsatz von Schwadronen ist nichts zu sagen, wichtig sind doch nur die bei BP als Standartwert vorgegebenen Werte ( 6 / - / 4 / 3 für leichte Kav.) (6 / 3 / 4 / 3 für peuß. Mus.)
Ist nun eine Kav. - Schwadron \"Standart\" oder das Rgt. aus 4 Schwadronen ?
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DerAndereSkaby

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #23 am: 13. Januar 2017 - 12:30:45 »

Gute Frage.

Die \"normale\" taktische Einheit sind Bataillone und Schwadrone.
BP spricht zwar von Kavallerie \"Regimentern\" aber diese agierten nicht immer zwangsläufig gemeinsam. Es gibt zwar Beispiele wo ganze Regimenter gemeinsam angegriffen haben, aber auch welche wo Schwadrone einzeln (oder paarweise) agiert haben.

Wenn wir von letzteren ausgehen, dass Kavallerieschwadrone paarweise angreifen: kann man entweder diese 2 Schwadrone zu einer Einheit fest vereinen (BP mit 12 Reitern), oder optisch trennen (wir mit 6 Reitern). Da wir eh nicht siegesoptimiert spielen (sondern versuchen den Flair der Zeit einzufangen) besteht auch nicht die Gefahr das für nicht historische Taktiken auszunutzen.

Man könnte argumentieren, dass Schwadrone dann zu kampfstark sein könnten, aber Kavallerie gegen Kavallerie gleicht sich das aus, Kavallerie gegen Infanterie kommt eher selten zustande - wegen Karreebildung - ist also eine theorethische Diskussion, auf dem Spieltisch sind wir glücklich damit und die Kavallerie dominiert überhaupt nicht das geschehen.
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Riothamus

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #24 am: 13. Januar 2017 - 18:16:46 »

Zur Figurenzahl der Kavallerie gibt es die Macht des Faktischen und die Historie:

1- Wenn in Deiner Spielgruppe x Kavalleristen üblich sind, solltest Du auch x Kavalleristen aufstellen.
2- Dass die bevorzugten Regeln zu betrachten sind dürfte klar sein. Die Regeln sprechen von Regimentern, meinen damit aber die kleinsten auf dem Schlachtfeld selbständig geführten Einheiten. (Bataillone und Schwadronen)
3- Was bei der Infanterie die Bataillone waren, waren bei der Kavallerie die Schwadronen. (Etwas vereinfacht gesagt.) In den Napoleonischen Kriegen ließ man allerdings mehr zusammen angreifen. Schließlich ganze Massen. Dazu, wie das auf dem Spieltisch aussehen kann, ist schon einiges gesagt.
4- Die Preußen fassten 2 Schwadronen für das gemeinsame Agieren zusammen. Nach den Regeln also ein Regiment, in der Realität ein halbes. Die Preußen nannten das Regiments-Divisionen.
5- Für Realistische Darstellung ist es Quatsch für Infanterie ein anderes Verhâltnis als für Kavallerie zu nehmen. Infanteristen wären bei einem Bataillon zu 1000 Mann bei 1:20 50 und bei 1200 Mann 60. Das stellt eh keiner dar. Das Verhältnis der Breite von Bataillonen, Kavallerieschwadronen und Batterien einzuhalten dürfte realistisch und einfacher möglich sein.

Aber das brauche ich nicht ausführen, da nach der Macht des Faktischen, die Gewohnheit Deiner Spielgruppe die Zahl der Reiter vorgibt.
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Riothamus

Davout

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #25 am: 13. Januar 2017 - 20:08:28 »

Ich finde ja, dass sehr häufig die Kavallerieeinheiten im Vergleich zur Infanterie viel zu klein dargestellt werden. Man kann es schon als Faustregel nehmen, dass durchschnittlich ein Kavallerieregiment ähnlich viele Männer hatte als ein Infanteriebataillon (mit jeweils derselben Anzahl Eskadronen bzw. Kompanien).

Ein anderes Problem ist es, dass Kavallerie viel kleinteiliger eingesetzt wurde als das mit Spieleinheiten gut darstellbar ist. Nehmen wir mal an, ein Regiment hatte 4 Eskadronen. Davon haben 2-3 angegriffen, der Rest blieb hinten als Reserve für den Fall dass etwas schiefging oder um erfolgreich nachzustoßen. Von solchen Sachen wie Schwarmttacke oder schachbrettförmig garnicht zu reden.

Grüße

Gunter
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Riothamus

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #26 am: 13. Januar 2017 - 20:55:50 »

Flankeure und Büchsenschützen mit den Unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten nicht zu vergessen.

Die Preußischen Kavallerieregimenter sollten 600 Mann haben. Man schickte aber auch Regimenter zu stark los, um lange die Schlagkraft zu erhalten.
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Riothamus

Davout

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #27 am: 14. Januar 2017 - 16:02:34 »

Ich will es mal so ausdrücken, Eskadronen von 180-200 Mann wie bei manchen Armeen sind schon recht stark. Man muss sich nur vorstellen wie schwierig das ist so eine Einheit auch nur annähernd geschlossen zum Einsatz zu bringen. Man rechnete von vornherein mit einem starken Schwund, da ja immer mehr Pferde als Männer unter den Verlusten waren. Eine andere Möglichkeit war natürlich die Eskadronen nochmal zu unterteilen, z.B. in Kompanien wie bei den Franzosen, die theoretisch sehr große Eskadronen hatten. Das nannte sich dann \"escadron de bataille\" und war nur so stark wie eine halbe Eskadron (= Kompanie). Deswegen gab es zum Teil auch soviele Trompeter, falls solche Einheiten mal einzeln detachiert werden sollten. Es scheint, dass dieser Umstand bei manchen Autoren zu  Missverständnissen geführt hat, die für Regimenter mehr Eskadronen angeben als wirklich existierten. Bei Bucquoy z.B. findet man die Angabe, die französischen Kürassierregimenter hätten 1812 je 8 Eskadronen gehabt. Richtig ist zwar, dass die einzelnen Regimenter jeweils für sich eine Brigade bildeten, soviele Eskadronen hatten sie aber trotzdem nicht. Anzumerken ist auch, dass gerade in Frankreich eine Eskadron nicht unbedingt das Äquivalent eines Bataillons war. Je 2 davon (=4 Kompanien) wurden von einem Chef d\'escadrons geführt, also einem Stabsoffizier.

Grüße

Gunter
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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #28 am: 14. Januar 2017 - 18:04:56 »

Ja, ich wies ja schon auf die Regiments-Division der Preußen hin.

Die Gemeinsamkeit aus der sich die Größe von Schwadron und Bataillon einst ergab, war das Maximum, was sich noch mit der Stimme befehlen ließ. Wenn nun zwei Schwadronen gemeinsam geführt wurden und die Bataillone wie in Preußen auf bis zu 1200 Mann aufgeblasen würden, war dieser Vorteil nicht mehr gegeben.en, w ar dieser Vorteil nicht mehr gegeben.

Bei der Kavallerie konnte man -u.a. wegen der besonderen Schwierigkeiten einer Formation mit Pferden- nicht einfach die Schwadronen vergrößern. Daher nahm man eher mehrere zusammen. Und daher ist je nach Armee zu beurteilen, was die kleinste selbständige taktische Einheit auf dem Schlachtfeld war und von den Regeln recht unreflektiert als Regiment bezeichnet wird.

Komplizierter wird es natürlich dadurch, dass weiter einzelne Eskadronen oder auch ganze Regimenter mit allen Eskadronen gemeinsam agieren konnten. Bei den Preußen sollten regelmäßig 2 Eskadronen zusammen agieren. Daher gehe ich bei meinen Preußen davon aus, da man sich da ja irgendwie entscheiden muss.

(Und wenn der Auftrag es erforderte, wurde auch die Schwadron noch unterteilt. Darin wurde die Kavallerie geübt, genauso, wie schon angedeutet, im Plânkeln, was die Regeln in der Regel nicht darstellen. Es spielte auf dem Schlachtfeld wohl auch eine geringe Rolle, da man -abgesehen von der Unterstützung einzelner Brigaden- die Kavallerie zunehmend massiert einsetzte. )

(Bei Waterloo war bei den Preußen jeder Brigade außer zweien zumindest 1 Regiments-Division zugeordnet. Die Brigaden ohne Kavallerie kamen zustande, da im I. Korps die 1. und 2. Brigade ein ganzes Kavallerieregimenter hatten, und die beiden anderen Brigaden leer ausgingen. Die Kavallerie war eben vorne von besserem Nutzen. Die restlichen Kavallerieregimenter waren in jedem Korps als Kavalleriereserve zusammengefasst. Es gab also 3 verschiedene Zuschnitte in einer Schlachtordnung, wobei zudem die Reserven unterschiedlich groß waren.)
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1484413814 »
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Riothamus

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Frage zur Armeezusammenstellung (Preußen)
« Antwort #29 am: 16. Januar 2017 - 18:04:06 »

Das Plänkeln der Kavallerie spielte alleine schon deshalb eine geringe Rolle, weil deren Schusswaffen noch weniger effizient waren als die der Infanterie, zumal wenn sie vom Pferd abgefeuert wurden. Pistolen galten als eine Art \"Signalinstrument\" und waren als Waffe praktisch nur im Nahkampf nutzbar.

Die großen Bataillone mit 1000+ Mann ließen sich schon noch mit der Stimme führen, solange sie in Kolonnen bewegt wurden. Der frühere Grundsatz bezog sich auf Bataillone in Linie, die dann natürlich kleiner sein mussten.

Grüße

Gunter
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