Moin MĂ€nner,
den Ansatz, eine Convention im Westen als Ersatz fĂŒr die Action zu schaffen / eine bestehende Veranstaltung aufzubohren, kann ich nur unterstĂŒtzen.
Was man dafĂŒr braucht (meiner Meinung nach) sind mindestens ein oder zwei VisionĂ€re, die die FĂ€den in der Hand halten und sich Gedanken ĂŒber das Konzept und die Weiterentwichlung machen.
ZusĂ€tzlich ein paar Logistiker, die in der Planungs-und Vorbereitungsphase fĂŒr Arbeitslastverteilung sorgen.
AuĂerdem jemanden, der sich mit dem Internet auskennt und eine Webseite gestalten kann. Ohne geht heutzutage gar nix mehr.
Und zuletzt jemanden, der mit Geld umgehen kann, denn das Finanzvolumen einer solchen Veranstaltung sollte man nicht unterschÀtzen.
Da diese Funktionen durchaus doppelt besetzt werden können, wĂŒrde ich eine Organisatorengruppe von 3-6 Mann als notwendig erachten. Wir sind bei der Tactica 6 Leute und damit schon eher an der Obergrenze. Zu viele Köche verderben den Brei.
Also zusammengefasst braucht es eigentlich gar nicht so viel, auĂer Enthusiasmus und langen Atem. Aber genau das ist entscheidend. Es funktioniert nicht, wenn nicht wenigstens Teile der Organisatorengruppe bereit sind, langfristig einen groĂen Anteil ihrer Freizeit zu opfern und die PrioritĂ€t der Veranstaltung ganz oben anzusiedeln. Also nix mit: \"Ich habe gerade meinen Job verloren\" oder \"Ich lasse mich gerade scheiden und deswegen habe ich jetzt echt keinen Kopf fĂŒr die Veranstaltung\". Das sollte man sich klar machen. Wenn diese Bereitschaft fehlt, dann kann es langfristig nicht funktionieren oder die Veranstaltung dĂŒmpelt so vor sich hin. Das ist jedenfalls meine Ăberzeugung.
Was nun die Argumente betrifft, ob man sich an die DUZI hÀngt oder etwas neues schafft, das finde ich ganz schwer abzuwÀgen. Da kommen viele Aspekte ins Spiel.
Vorteile:
- Die DUZi ist etabliert und hat einen hohen Bekanntheitsgrad
- Die Duzi hat eine bestehende Infrastruktur
- Die Duziveranstalter haben Erfahrung
- Es findet weniger \"Kannibalisierung\" statt, wenn keine zusĂ€tzliche Veranstaltung entsteht. Aber ich glaube, Deutschland kann gut noch 1-2 groĂe Conventions verkraften.
Nachteile:
- Die Duzi hat ein eingefahrenes Publikum, das an Wargaming nur sehr peripher interessiert ist. Wir haben letztes Jahr einen Testballon gestartet und auf der Duzi ein Spiel prĂ€sentiert. Die Resonanz war mehr als verhalten fĂŒr die vergleichsweise groĂe Besucherzahl. Die Warhammer-Turnierspieler haben einen 100% Tunnelblick und interessieren sich fĂŒr nichts rechts oder links ihres Turnieres. Die Modellbauer und anderen Besucher sind Partizipationsspiele ĂŒberhaupt nicht gewohnt. Diejenigen, die sich wenigstens fĂŒr unsere PrĂ€sentation interessiert haben, sind verschreckt zurĂŒckgesprungen, wenn wir gefragt haben, ob sie mitspielen wollen. An Ende hatten wir ein paar Sweetwater-Veteranen als Mitspieler und sonst niemanden.
- Die Veranstalter haben seit 20 Jahren ein bestehendes Konzept. Ich persönlcih hĂ€tte ĂŒberhaupt keine Lust, dagegen ankĂ€mpfen zu mĂŒssen. Man wĂ€re immer nur das 5. Rad am Wagen. Zumindest so lange, bis man das Ruder an sich gerissen hĂ€tte. Das kann aber Jahre dauern. Dann vielleicht lieber neu anfangen mit dem Konzept, das man selbst auch richtig gut findet.
- Auch logistisch und finanziell kann es nur zur Kathastrophe fĂŒhren, wenn man sich mit den Duzi Verantsaltern abstimmen und einigen mĂŒĂte. Es sei denn, man begnĂŒgt sich damit, nur ein paar Platten zu prĂ€sentieren und alles andere den bisherigen Veranstaltern zu ĂŒberlassen. Aber ist es nur das, was ihr wollt? WĂ€re schade...