Epochen > Absolutismus und Revolution
Pikeniere im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert
Blüchi:
Denke das die ein oder andere Pike doch in einem Museum zu finden sein wird.....oder evtl mal bei ein Verein fragen. Tippe auf eine durchschnittsdicke von rund 5cm...schließlich muss mann die ja auch gescheit in def Hand halten und soll nicht wie ein Zahnstocher nach der kleinsten Berührung zusammen klappen.
Utgaard:
Ich melde mich mal aus der Reenactment-Praxis - die 3,5cm als durchgängige Schaftstärke halte ich persönlich für zu gering, das kommt höchstens zum sich verjüngenden Ende hin, um die 7cm halte ich für die Mindeststärke bei passendem langfaserigen Holz.
Bei uns waren es nur Speere - bei 3,5cm Schaftstärke hätten sich die Schäfte bei einer Länge von 2,5 bis 3m schon durch das Gewicht der Speerspitze wie eine Hängelampe verbogen.
Man darf auch die wirkenden Kräfte beim Kampf nicht unterschätzen - selbst Schäfte aus Esche, die wir aus jahrelang gelagerten Bohlen dann durch Hobeln dann herausgearbeitet haben, gingen schonmal zu Bruch, wenn man damit auf Schilde stößt, der gegner sie mit Schwerthieben nach unten schlägt, um ein Zustoßen unmöglich zu machen etc.
Und bei Piken reden wir hier von ganz anderen Längen, wo nochmal deutlich höhere Kräfte wirken.
Das ist aber wie gesagt nichts historisch fundiertes, sondern Praxiserfahrungen für Maximallängen bis ca. 3m.
Blüchi:
Ein Anruf beim Grazer landzeughaus sollte aufschluss geben, was so die durchschnitts Pike misst.
Pappenheimer:
Die Frage ist eben, ob die Museen die Originalschäfte haben. Die Piken, die heute in den Museen ausgestellt werden, haben meistens nicht mehr die Originallänge und ob irgendwas außer der Spitzen original ist, ist eben zweifelhaft. Als Maßstab könnte auf zeitgen. Abbildungen dienen, dass sie von den Menschen der Zeit meistenteils gut umfasst werden konnten. Die waren ja damals deutlich kleiner als der Durchschnittsmann heute. Also ich schätze, dass ich 4-4,5cm noch gut umfassen kann. Ich habe mal The Sealed Knot angeschrieben, ob die durch ihre Zusammenarbeit mit Museen mehr dazu wissen.
Blüchi:
Soweit ich mich noch erinnern kann werden die rund 6000 Stangenwaffen bis auf etwa 100 waagerecht in Regalen gelagert und alles originale. Muss da irgend wann mal wieder hin.....allein die Masse erschlägt einen gerade zu und läst jeden hobby Historiker ein fettes grinsenins Gesicht zaubern...
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