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HONOURS OF WAR: Weißenburg 2.0
Pappenheimer:
Nachdem wir die Schlacht bei Weißenburg bereits einmal mit MAURICE gespielt haben, habe ich nun ein komplett anderes Szenario für eine große Schlacht mit zahlreichen Truppen für HoW erdacht.
Eigentlich wollten wir zu dritt spielen, was auf Alliierter Seite sicher auch interessanter gewesen wäre. Weil unser Mitspieler ausgefallen ist, übernahm nun Pallas Athene einfach alle Verbündeten und dirigierte Seckendorff und Coigny. Ich hatte wie immer die Österreicher.
Von Norden her wollte Coigny die Weißenburger Linien durchbrechen. Nadásdy hatte sich mit seinem kleinen Korps dazwischen gezwängt und nahm eine extrem gut ausgebaute Stellung ein. Erst im Laufe der Zeit realisierte er, dass er mit seinen paar Bataillonen der gesamten Rheinarmee Coignys gegenüber stand, der sich seinerseits gezwungen sah, sich den Weg ins Elsass freizukämpfen.
Szenario:
Wissembourg 5.7.1744
French:
CinC M. Coigny (Dith.) / FM Seckendorff (Dash.)
1) Lt.Gen. Montal (Dep.)
3 bn.s inf.
1 heavy artillery
2) Lt.Gen, Clermont-Tonnerre (Dep.)
3 bn.s inf.
2 light artillery
3) M.d.C. Mortaigne (Dep.)
3 cav. Légère (u.a. Mestre de Camp)
4) Generalmajor Waldenheim (Dash.)
3 bn.s hessian infantry - large
1 french cavalry
5) Generalmajor Oettingen ? (Dith.)
2 bn. bavarian infantry - small
Move forward in the first turn
Austrians:
CinC FML Nádasdy (Dash.)
I) Oberst Forgach (Dash.)
1 bn. Inf. (superior)
in Wissembourg (heavy cover)
ignore orders, except on a special roll of a 6 (attacks like normally)
II) GFWM Puebla (Dep.)
4 bn.s
1 light artillery
ignore orders of backward marching, except on a special roll of a 5-6 (if they refuse to move back, you can choose to move forward or sideward)
III) Obristlieut. Trenck (Dash.)
2 units light inf. - small
IV) GFWM Trips ? (Dep.)
2 hussars
Limit: 6 turns
Victory conditions:
French: occupy the churchyard of Altstadt (no enemy near (10cm) for one turn)
or
breaking the enemies army.
Terrain:
Altstadt BUA
Wissembourg BUA heavy cover
All redoubts and churchyard of Altstadt heavy cover
Lauter fordable river
Pappenheimer:
Überblick über das Schlachtfeld. Passt fast alles garnicht auf das Foto, zumindest Montal\'s Brigade hat es nicht ganz drauf geschafft. ;)
Die Verbündeten brauchten 3 Runden um überhaupt an den Fluss zu kommen. Montal\'s und Montaigne\'s Brigaden verweigerten mehrfach das Vorrücken. Doppelte Bewegungen der Franzosen wurden durch Coigny\'s Charakter mehrfach verhindert.
3. Runde.
Fon West nach Ost:
Montal\'s Brigade immernoch auf dem Marsch. Er ignoriert offenbar Forgáchs Truppe in Weißenburg.
Clermont-Tonerre erreicht die Lauter.
Das erste Bataillon von Waldenheims Kolonne beschießt die in Altstadt verschanzten Österreicher.
Öttingen und Montaigne kommen nicht recht vorwärts. Immerhin ist auch die leichte österr. Artillerie recht ineffizient. Offenbar will Öttingen, der ebenfalls manchmal das Vorrücken verweigert, den Feuerkampf mit den gefürchteten Panduren unter Obrist von der Trenck verhindern.
Nadásdy beschließt erstmal abzuwarten, auch wenn die französische Artillerie zweifelsohne zusehends näher rückt und wenn sie erstmal abprotzt die Linien heftig zusammenschießen kann. Noch arbeitet die Zeit für ihn.
Pappenheimer:
Eine Nahaufnahme des Feuergefechts in Runde 3.
Runde 4 im alliierten Zentrum.
Von West nach Ost:
Coigny merkt wie ihm die Zeit davon läuft. Daher beschließen er und Seckendorff eine kombinierte Attacke auf das Zentrum. Zwei Bataillone unter Clermont-Tonerre stürmen auf die Redoute und die Fläche zwischen derselben und Altstadt vorwärts. Sie werden von einem heftigen Salvenfeuer der Österreicher empfangen. Puebla hofft schon, dass damit vorerst der Bajonettangriff der Gegner zusammengebrochen ist.
Waldenheims Brigade attackiert ebenfalls, erleidet aber weniger heftige Verluste (da Modifikator -1 beim Herausschießen aus BUAs pro Richtung).
Clermont-Tonerres Batterien sind somit von der eigenen Infanterie maskiert.
Nach heftigem Nahkampf sind die Angreifer sämtlich vernichtet. Aber auch die Verteidiger, das mittlere Bataillon ausgenommen, haben sehr stark einstecken müssen.
Nadásdy beschließt die Verteidigung Altstadts aufzugeben. Das dort eingesetzte Bataillon würde keinem weiteren Ansturm standhalten.
Überblick nach Runde 4. Es sieht ja schonmal nicht so schlecht für die Verteidiger aus. Es sind nur noch 2 Stunden (Runden) bis zum Nachteinbruch. Andererseits ist nun Clermont-Tonerres Artillerie in perfekter Position und auch Montal hat seine schweren Geschütze abprotzen lassen!
Wie man sieht versucht Nadásdy seine Kavalleriebrigade hinter den eigenen Linien vorbei zu führen. Will er damit der drohenden Umfassung durch Montaigne\'s Reitermassen begegnen oder Waldenheims Vormarsch stoppen?
Pappenheimer:
Dummerweise verweigerten die irren Verteidiger von Altstadt den Rückzug! (5-6 würfeln zu müssen, dass sie es tun, war vielleicht doch etwas arg hart - ich werde das für ein künftiges Spiel vielleicht abwandeln, dass man pro rückwärts gehender Einheit nochmals würfeln muss, so dass die Gefahr ne 1 zu würfeln noch größer würde)
Runde 5 im Zentrum:
Die Hessen feuern heftig in das Dorf hinein (ohne sich bewegt zu haben, schießen Hessen Superior und können damit schon einiges reißen) und schlagen die Verteidiger von Altstadt in die Flucht. Derweil hatte Puebla beschlossen mit einem Bataillon den Friedhof hinter Altstadt zu besetzen, um die letzte Chance der Hessen doch noch zu siegen zu vereiteln. Dummerweise flieht nun das zerschlagene Bataillon aus Altstadt direkt in dieses Bataillon hinein. Obendrein beschießt Clermont-Tonerre mit seinen beiden Batterien glücklich (eine 5 und eine 4 gewürfelt!) die armen Teufel, die dadurch ebenfalls den Kopf verlieren und fliehen! Es wird für Nadásdy also doch nochmal eng!
Überblick in der Feuerphase Runde 6.
Von West nach Ost.
Montals schwere Artillerie beschießt das österr. Bataillon das die Linie zwischen Weißenburg und der großen Schanze hält. Montal lässt ein Bataillon über die Lauter gehen und auf die selben armen Teufel schießen, die kaum Gegenwehr leisten können. Immerhin halten hier einmal Pueblas Männer die Stellung. Das andere Bataillon Montals feuert auf die große Schanze, die nun in die Zange genommen wird.
Denn auch Clermont-Tonerre kann die leichte Artillerie neu ausrichten und auf die Schanze feuern. Pueblas Füsiliere in der Schanze hingegen treffen kaum etwas (die einzigen erreichbaren Franzosen sind ein difficult target).
Waldenheim wird aber daran gehindert mit seiner Kolonne den Friedhof zu erobern. Zuerst wirkt sich endlich mal die leichte Artillerie positiv aus. Sie trifft die Spitze der Hessen und die dahinter unterstützenden französischen Reiter. Trips erhält den Befehl Waldenheims Speerspitze in die Flanke zu fallen, um mit Glück die ganze Brigade Waldenheims über den Haufen zu werfen. Doch dummerweise gelingt es den Hessen sich auszurichten und den Flankenangriff zu parieren. In einem heftigen Nahkampf wird die österreichische Kavallerie (auch weil sie weder den Bonus für Flankenangriff noch den Cavalry charging Modifier bekommt) zurückgeworfen. Dafür hat diese Attacke Zeit gewonnen. Waldenheims Infanterie bleibt stehen.
Das Ergebnis der Kämpfe im Zentrum:
Von West nach Ost.
Pueblas Besatzung der großen Schanze musste sich zurückziehen und die Schanze ist leer.
Trips erstes Regiment ist zurückgeworfen. Seine Husaren behaupten noch die Fläche zwischen der kleinen Schanze und Altstadt. Weiter im Hintergrund erkennt man wie Trenck, der kein einziges Mal feuern lassen konnte, die kleine Schanze und die Stellung unterhalb der österreichischen Artillerie aufgegeben hat, um den Friedhof mit seinen Panduren zu besetzen.
Überblick über das gesamte Schlachtfeld nach der 6. Runde.
Was ich noch nicht erwähnt hatte bzw. nicht im Bild war: ganz im Osten hat Montaignes schwere Reiterbrigade keine weiteren Fortschritte gemacht. Die Umfassung von Trencks Stellung war gescheitert, da die Reiter keine doppelten Bewegungen gemacht haben. Kurz vor Einbruch der Nacht hat Montaigne eine Attacke auf den äußersten rechten Flügel der Österreicher versucht, war aber zu langsam und kam nur bis an das Ufer der Lauter.
Als die Nacht hereinbrach war der Ausgang der Schlacht recht historisch nur mit geringeren französischen Verlusten. Nadásdy hat sich lange genug halten können bis er im Schutz der Dunkelheit den Rückzug antreten konnte. Coigny hat zwar den Fluss überschritten, aber Nadásdy nicht vernichten können. Zweifelsohne wird der französische Marschall den Ausgang des Treffens als großen französischen Sieg nach Versailles melden.
Verluste:
Hessen: 1 Btl.
Franzosen: 2 Btl.
Österreicher: 2 Btl.
Es war eine sehr spannende Schlacht. Zwischen 21 und 22 Uhr hatte ich alles aufgebaut. Wir haben von 22 bis 24 Uhr gespielt. Für so eine große Schlacht sind 2 Stunden Spielzeit absolut in Ordnung und zeigen, dass Honours of War ein perfektes Regelwerk für unsere Zwecke ist. Taktisch raffiniert, aber durchaus nicht überkompliziert. Das Herummanöverieren ist wie auch in der Kriegsführung der Zeit nicht ganz einfach. V.a. die Verschiebung der Bataillone der Österreicher von West nach Ost war schwierig und ist mir im Falle des Friedhofs von Altstadt auch missglückt.
Ein super Spiel und hier an der Stelle mein Dank an Pallas Athene, die m.E. alles richtig gemacht hat. Sie hätte ja auch in Runde 6 fast noch gewonnen, wenn ich mit Trips Reitern nicht nen Double Move gekriegt hätte und Waldenheim ne 5 oder 6 in Runde 6 bekommen hätte.
Riothamus:
:thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub. Das Gelände hat mir jetzt einige Ideen eingegeben.
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